Seit gestern Abend bin ich wieder zuhause (nachdem die Deutsche Bahn mir – wie so oft – einiges an Nerven und Zeit gekostet hat) – ich denke, dass meine Seele auch diesmal schneller wieder bei mir ist, denn sie hatte in den letzten Tagen reichlich Gelegenheit, um Abschied zu nehmen.
Es ist nun vollbracht – die Tinte auf dem Kaufvertrag dürfte längst trocken sein und mein Elternhaus hat den Besitzer gewechselt. Wie ich es auch erwartet hatte, war es eine emotional sehr harte Woche für mich, mit einem Dauer-Verlustgefühl in der Brust, einem zunehmenden Empfinden, nicht mehr in die so vertrauten Räume zu gehören und einem ängstlichen Blick auf den letzten Tag, an dem ich dann auch zum letzten Mal die Haustür hinter mich schließen sollte.
So alles in allem habe ich es wohl ganz gut gemeistert, darf ich mir selber sagen. Einiges passierte eben mit „Augen zu und durch da jetzt!“, anderes durfte mit ein paar Tränen begossen werden und so manches konnte ich sogar umwandeln in positive Funktionalität.
Was ich oben beschrieben habe: dieses dumpfe, aber stetig wachsende Gefühl, dass dieses geliebte und bis in jede Ritze, Ecke und Kante vertraute Haus mir mit jedem Gegenstand, welchen ich auf den ebenfalls wachsenden Müllhaufen getan habe, entgleitet – dass sich das große Wohlbefinden, welches ich sonst immer beim Betreten empfunden hatte, immer weniger einstellen wollte und ich mir selber innerhalb der Zimmer irgendwann richtig fremd vorgekommen bin – das Alles war zwar schwierig zu beobachten, hat es mir aber letztendlich ein bisschen leichter gemacht. Und der Wille, durch die heftigen Gefühle ganz bewusst durch zu gehen – ähnlich, wie ich es auch mit der Trauer um meine Eltern betreibe.
Dafür habe ich mir dann immer mal ein paar Minuten gegönnt, um auf der breiten Fensterbank zu sitzen, in den Garten zu schauen und eben Abschied zu nehmen.
Ein lieber Mensch hat mir dazu geschrieben: „Uta, Dein inneres Haus wird für immer bei Dir sein!“ Das finde ich ein total schönes Bild und ich habe es sofort in mein Herz gelassen.
Es ist gut, dass ich zum äußeren Haus nun Abstand habe – das hilft sehr, um den Blick wieder von dem sehr präsenten Vergangenen der letzten Zeit zu lösen und ihn wieder nach vorne zu richten. Das innere Haus mit so vielen goldenen Erinnerungen darf dabei gerne an meiner Seite sein – nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Schön, dass Du das mit uns teilst. 😘
Von Herzen gerne, liebe Claudia
Liebe Uta, Deine Erinnerungen hast Du im Herzen! Sicherlich ein trauriger und schmerzlicher Abschied vom Elternhaus, aber auch ein Abschluss aber kein Vergessen! Die eine Tür geht zu und eine andere öffnet sich. Ich wünsch Dir, dass Du bald überwiegend die schönen Erinnerungen abrufst und froh in die Zukunft schauen kannst. Dabei wird Dir M und die beiden Racker helfen, da bin ich sicher!
….und mit dem Frühling kommen wieder tröstliche Gedanken! Fühl Dich fest umarmt, Deine Elli❤️💋
Vielen Dank für Deine total lieben Worte, die einen Flachköpper in mein Herz gemacht haben! Du wunderbare Elli!
Liebe Uta, Abschied nehmen müssen, ist schwer und kostet viel Kraft. So wie Du es uns beschreibst, gehst Du diesen Weg sehr bewusst und mit allen Sinnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass man durch solche zwar schmerzhaften und wehmütigen Erfahrungen über sich hinaus wächst und sich hilft, den Weg in die Zukunft zu ebnen.
Meine Erinnerungen an meine über alles geliebten Eltern und mein Elternhaus sind auch nach vielen Jahren nie verblasst; ich trage sie immer in meinem Herzen.
Mir hat es damals sehr geholfen, nach dem unvermeidlichen Abschied meine Gefühle für meine Eltern und mein früheres „Zuhause“ (welches ja erst durch ihre liebevolle Gegenwart zu einem wahren Zuhause und geborgenen Ort wurde) in meine Kladde „Herzenspost“ zu schreiben. Auf diese Weise „schickte“ ich häufig „Briefe an meine Eltern“. Daraus gewann ich neue Energie, alles zu verarbeiten.
Ich habe schon immer starke Gefühle (Trauer, Frust und Wut) in einem hübsch verzierten Büchlein notiert. Es wirkte wie ein Ventil für meinen jeweiligen Gemütszustand und half mir, etwas Belastendes loslassen zu können.
„Herzenspost“ – was für ein schöner Ausdruck, liebe Gabi! Und was für eine schöne Idee, darin alles zusammenzufassen. Im Grunde genommen habe ich spontan gedacht: dieser Blog und meine Artikel sind auch so etwas wie Herzenspost… 🙂
:-)))))))))!!!!!
💟
Liebe Uta, ich schicke eine herzliche Umarmung. 💕
Danke, fürs Daranteilhaben. Die schönen magischen Momente gehören für immer Dir. 💫
Einen sonnigen Tag für Dich und alles Liebe wünscht Claudia mit 🐾
Vielen lieben Dank für diese schönen Worte, liebe Claudia! Und ich hoffe, Ihr zwei habt den gestrigen Frühlingstag auch toll genutzt!