Zurück aus der Heimat…

… und mit so vielen unterschiedlichen, bunten und dunklen, guten und tiefen, glücklichen und traurigen Emotionen im Gepäck. Das war eine echt intensive Woche in meinem Elternhaus – mit viel körperlicher Arbeit, vielen alten und wieder entdeckten Erinnerungen, Lachen und einigen Tränen und Gefühlen, die normalerweise für 1 Jahr gereicht hätten.

Da mein Bruder und ich das Haus übernehmen und an einen ganz lieben weitläufigen Verwandten (der Enkel einer Cousine meiner Mutter – keine Ahnung, was er dann für mich ist: Schwipp-Cousin 3. Grades oder so…) mit seiner Lebensgefährtin vermieten, gilt es in erster Linie Ordnung zu schaffen und zu räumen. Zwei Zimmer des Hauses bleiben dabei für uns, die wir bei Heimatbesuchen bewohnen werden und diese habe ich mit tatkräftiger Hilfe meiner Kinder und meines Mannes hergerichtet, Möbel geschoben, aussortiert und dekoriert. Die restlichen Räume des Hauses müssen eben teilweise ausgeräumt werden – und das ist eine echte Mammutaufgabe, da meine Eltern echte Sammler waren – mitnichten Messis, sondern von wirklich richtig schönen, oftmals antiken und sehr geschmackvollen Dingen. Und da wir diese nicht alle behalten können, müssen sie gesichtet und irgendwie entsorgt oder anderweitig vergeben werden. Ist nicht nur sehr, sehr zeitaufwendig, sondern auch emotional echt hart. Denn jedes kleinste Teil (und von denen gibt es gefühlt mehrere tausend) erzählt seine eigene Geschichte und symbolisiert meine Eltern.

An unserem letzten Tag habe ich deswegen bei einem Haus- und Hoftrödel mitgemacht und mich echt gefreut: denn viele tolle Dinge sind in wirklich gute neue Hände gekommen – an Menschen, die es auch zu schätzen wussten, teilweise meine Eltern sehr gut gekannt haben und sich eine Erinnerung abholen wollten. Da ging echt mein Herz auf – und hat mir das Trennen von eigenen Erinnerungen wesentlich leichter gemacht – auch wenn ich am nächsten Morgen so manche Träne vergossen habe.

Einen Abend vorher war ja das große Familientreffen – das erste ohne meine Mutter, was mir natürlich auch schmerzhaft bewusst war. Aber meine tolle Verwandtschaft, die allesamt über viel Humor, dröhnendes Lachen und viel Lebensfreude verfügt, hat mir echt spaßige Stunden bereitet. Und das eine oder andere echt tiefgründige Gespräch war ebenfalls dabei.

Jetzt zuhause gilt es, mein Herz ähnlich der Regale und Schränke in meiner Heimat aufzuräumen, zu sortieren und achtsam mit all dem Alten und Neuen umzugehen. Und auch das wird seine Zeit brauchen…

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wieder mal toll geschrieben Uta.

    Und es war ein schönes und emotionales Familienfest.

    Danke Walburga und Dir nochmals für die Organisation.

  2. Liebe Uta,

    ich wünsche bestes Gelingen beim „aufräumen und sortieren“. Mit der Vielzahl an frischen Emotionen und wiederbelebten Erinnerungen, wartet da einiges auf dich, dass nun seinen Platz sucht.

    Wenn ich du wäre, würde ich den schönen, fröhlichen, zum schmunzeln und lachen anregenden Päckchen gleich vorn an einen Platz gewähren. Dann kommt man nicht so schnell in Versuchung, weiter hinten in den Erinnerungen zu kramen. Natürlich soll dies kein Ratschlag an dich sein. Es sind lediglich meine eigenen Erfahrungen mit dem, was mal war und wie ich´s „verpackt“ habe.

    Bleib gesund und hüpfbereit

    Frank

    • Vielen Dank, lieber Frank – besonders für den wirklich guten Tipp, den ich sogar schon intuitiv ganz gut genau so umsetze. Denn ich gebe Dir recht: die schönen Erinnerungen und Gedanken sollten ganz vorne liegen und schnell „griffbereit“ sein.

  3. Und es war sehr schön mit Jung ,Mittelalt und junggebliebenen Älteren in der Einfahrt zu sitzendes zu plaudern ❤️

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