Gäääääähn

Dieses Geräusch gebe ich momentan in einer gefühlten Dauerschleife von mir – irgendwie bin ich total kaputt, müde und erschöpft. Meine ansonsten so großzügig angelegte Energie scheint derzeit auf einen kleinen Vorrat geschrumpft zu sein. Und ich stehe damit anscheinend absolut nicht alleine mit diesem Zustand da – man hört das von fast jedem, mit dem man gerade so ins Gespräch kommt.

Zu der üblichen und viel diskutierten Frühjahrsmüdigkeit hat sich nach meinem Gefühl noch eine weitere Schwere dazu gesellt: bei mir jetzt ganz persönlich sind es wohl noch kleinere und manchmal auch größere Nachwirkungen der letzten Corona-Infektion, die mich und mein Temperament ein wenig im Zaum halten. Abends könnte ich auf jeden Fall so ins Bett fallen – schaffe ich es noch vorher aufs Sofa döse ich bereits bei dem ersten Drittel eines netten Films oder ähnlichem weg. Vieles, was mir sonst absolut nichts oder wenig ausgemacht hat, empfinde ich im Augenblick als anstrengend, mühselig und nervig. Und damit gehe ich mir dann hübsch selber auf den Keks – ein reizender Teufelskreis. 🙂

Ich glaube aber auch, dass die letzten drei Jahre uns alle ganz schön gefordert haben: die Pandemie, die vielen Krisen in der Welt, der Krieg in Europa, die düsteren Prognosen für unseren Planeten, eigene finanzielle Sorgen durch die immer höher steigenden Preise usw. Bei mir kam im persönlichen Bereich ja auch noch der Tod meiner Eltern dazu und ich kann auch nur sagen, dass die Belastungen in meinem Beruf ebenfalls krass gestiegen sind und ich sie deutlich spüre.

Und ich denke, das Wichtigste dabei ist: die eigene Befindlichkeit zwar ernst nehmen – aber den Humor dabei nicht zu verlieren. Ich spüre im Moment noch viel mehr, wie notwendig es ist, von ganzem Herzen zu lachen.

Und tatsächlich für Oasen der Ruhe, des inneren Friedens und der Balance zu sorgen. Sich Augenblicke des buchstäblichen „nichts Tuns“ zu gönnen, wo das draußen vorm Fenster zum Beispiel das einzige ist, was in dem Moment zählt. Das Lieblingslied, das nur für einen selbst geschrieben zu sein scheint, ganz laut aufdrehen und durch die Küche tanzen. Einen Freund/eine Freundin wirklich treffen (und nicht ständig sagen: „Wir müssten uns mal wieder sehen“) und fühlen, wie schön eine menschliche Bindung ist.

Auch eine kleine Geste kann mir immer wieder helfen: ich lege dann meine rechte Handfläche auf meinen Oberkörper in Höhe des Herzens und spüre einfach hin. Es klingt vielleicht banal – aber man kann daraus ganz viel Kraft, Trost und Stille schöpfen. Probiert es einfach mal aus…

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich habe Gott sei Dank kein Corona gehabt 🙏.
    Deine Symptome habe ich auch :
    Frühjahrsmüdigkeit 🥺🤫
    einmal noch richtig ausschlafen, dann zusammenreißen,
    Hurra, Frühjahr ist da 🤗🫶💐🦋
    alles Gute Tschüss 😘

  2. Danke, Uta, fürs Erinnern: So eine kleine Auszeit und dabei ganz bewusst in die Hand auf dem Herzen atmen, tut sooo gut :))))) !! Und jetzt gleich gehe ich voller Energie in den Garten – um dann heute Nachmittag einen Mittagsschlaf zu machen 😉 , denn wir haben ja bis vor zwei Wochen noch komplett dringehangen mit Corona und ich könnte auch immer noch ständig schlafen …
    Ich möchte noch mit euch teilen, worauf ich mich heute Abend freue: Wir bekommen einen neuen Baum :))))) , einen weißen Maulbeerbaum, unter dessen Blätterdach wir dann hoffentlich schon bald im Schatten sitzen können, wenn die Sonne vom Himmel brennt :)))) !! Bei unseren Vorbesitzern gab es in dem kleinen Garten keine Bäume, aber wir haben vor zehn Jahren den ersten Baum, einen Apfelbaum, gesetzt und seitdem sind wir verliebt … Herzliche Frühlingsgrüße, Melanie

    • Ja, mir geht es ähnlich, liebe Uta. Ich hatte zwar bisher noch kein C und kenne auch normalerweise keine Frühjahrsmüdigkeit. Aber das alles hat sich, wie Du ja auch vermutest, durch die bedrückenden Ereignisse und Prognosen doch sehr verschoben. Das will man sich nicht schön denken und weglächeln. So ganz und gar abzuschalten und dann energiegeladen wieder durchzustarten, fällt mir jetzt auch schwerer.
      Man sehnt sich geradezu nach Kuscheln und noch ein „Mützchen“ Schlaf. Harmonische Stunden im Familien- und Freundeskreis, am besten noch draußen in der Frühlingssonne wirken da auch (zumindest vorübergehend) wahre Wunder.
      Liebe Uta, Corona war und ist leider kein simpler Mückenstich. Auch im Verwandten- und Bekanntenkreis knabbern einige noch jetzt an den „Nachwehen“.
      Lass Sonne und Frischluft in Deine Seele. Ich wünsche Dir Gute Besserung! :-)))

      • Vielen Dank – ich denke, die Frühlingssonne, die blühenden Farben, singenden Vögel und mein unverbesserlicher Optimismus werden mir die Corona-Nachwehen schon austreiben! 🙂

    • Ja, die Hand aufs Herz-Übung: so einfach und sowas von effektiv, oder?
      Herzlichen Glückwunsch zum neuen Baum! 🙂 Musste direkt mal googlen, wie so ein Maulbeerbaum aussieht – wunderschön!!! Ich hätte auch echt gerne irgendeine Art von Baum auf unserem Grundstück, aber das gibt dessen Größe echt nicht her… dafür ist der Wald direkt nebenan…

  3. Auch ich Kämpfe mit den Corona Nachwirkungen…Geschmack/Geruch kommen so langsam wieder Gott sei Dank, aber Müdigkeit ist auch ein Riesenthema, hab vorher nie Mittagsruhe gebraucht,aber jetzt schlafe ich jeden Nachmittag weg und manchmal geht das halt nicht….aber das bisschen ☀️ tut soooo gut…hüpft oder tanzt schön in den Mai🙋‍♀️

  4. … oh, ich fühle es gerade sehr, was du so nett beschreibst … Ich glaube auch, dass es mehrere Ursachen hat, dass so viele im Moment „durchhängen“ – auch die Sonne fehlt mir sehr. Aber … !! Ich bin fahre übernächste Woche nach Juist und freue mich so sehr darauf den Kopf und die Seele durchpusten zu lassen und hoffe auf viele schöne Sonnenaufgänge. Liebe Uta, alles Gute und auch das Trauern braucht Zeit zum „Verarbeiten“ und die Endgültigkeit zu verstehen. Es ist für mich der 2. Urlaub ohne meinen Lieblingsmenschen – bin dankbar und demütig für die gemeinsame Zeit. Jetzt muss ich alleine – in Begleitung von vier kleinen Füssen 🐶 – meinen Weg finden. Danke für deine Zeilen und Gedanken in deinem tollen Blog. Meistens lese ich nur still mit, aber heute wollte ich dir mal wieder schreiben. Bleib gesund und behütet. 💕😘

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