Eine Badewanne der Erinnerung

Unser Zuhause beherbergt ja nun seit einigen Wochen einige liebgewonnene und mit dem Herzen ausgesuchte Erinnerungsstücke an mein Elternhaus, meine Heimat und meine Mutter/meinen Vater. Hin und wieder durchzuckt mich bei ihrem Anblick ein noch stechender Schmerz, ein Gefühl des Verlustes und der Sehnsucht. Doch immer wieder muss ich auch lächeln, erfreue mich an den Dingen, die nun in unserem Leben einen neuen Platz gefunden haben und denen somit eine neue Ehre zuteil geworden ist.

Was dabei dann auf jeden Fall hilft, ist die nicht zu unterschätzenden Tatsache, dass einzelne Gegenstände nicht nur von mir dankbar angenommen werden. Heute möchte ich Euch dazu ein Beispiel geben.

Aus dem wunderbaren Garten meiner Eltern habe ich eine Vogeltränke mitgenommen, die meine Mutter vor vielen Jahren mal selber getöpfert hat und die mir alleine schon wegen ihres buchstäblich sonnigen Motivs schon immer sehr gefallen hat:

Letztens saß ich auf unserer Terrasse und hörte ein seltsames, sich immer wieder wiederholendes Geräusch: ein Plätschern, Schütteln und Klopfen. Ich schaute vorsichtig nach der Ursache und entdeckte ein Amselweibchen, welches sich genüsslich und mit spritzender Hingabe in der Vogeltränke das Gefieder badete:

Das Bild ist etwas undeutlich, weil die Amsel-Dame tatsächlich ganz schön eifrig beim Baden war… 🙂

Jetzt bin ich wahrlich keine Amsel-Prototyp-Expertin – aber ich wage zu behaupten, dass immer derselbe Vogel sich nun immer mal wieder an die Vogeltränke begibt, um sich ausgiebig und wild darin die Federn zu säubern – also sozusagen das Sonnengefäß zu ihrem persönlichen Spa-Bereich erklärt hat.

Ich finds großartig – und werde ihr jetzt mal neues Badewasser einlassen…

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Da geht mir das Herz so richtig auf!!! Wie Du weißt, freue ich mich ja auch jedes mal „tierisch“, wenn sich „unser“ Amselpaar im Garten tummelt, eifrig hin und her trippelt, schart und pickt. Sie immer etwas hektisch und wachsam (Brutgeschäft), er ist da eher der gelassene großartige Solist, der uns vor allem frühmorgens und spätnachmittags/abends mit seinem Gesang verwöhnt. Ganz besonders dann, wenn ich im Garten werkele, ist er immer in der Nähe, sitzt auf dem höchsten Baumwipfel oder dem Dach und trällert ohne Ende. Es sind die schlichten einfachen Dinge, die mich so froh und dankbar machen!

    In die von Deiner Mutti getöpferte Vogeltränke habe ich mich sofort verliebt und beneide Dich sehr um dieses außergewöhnlich kreative Stück. Dazu noch der lebensfrohe sonnige Gelbton, einfach wunderschön! Es ist ja nicht nur ein Erinnerungsstück an Deine Eltern, sondern zeugt von der großartigen künstlerischen Kreativität und Begabung Deiner Mutter. WUNDERBAR :-))))

  2. Beide baden auch gerne, bisher noch in einem Topfuntersetzer aus Ton. Weil Deine Schale aber ein toller Hingucker ist, habe ich bereits eine Skizze angefertigt, um ein ähnliches Teil im Winter, wenn ich mehr Zeit habe, zu töpfern und frostfest brennen zu lassen. Die Außenglasur wird weiß und die innere „Badewanne“ selbst wird strahlend helltürkis sein. Selbst Getöpfertes für den Garten mache ich sehr gerne, hält ewig und hübscht sogar noch an grauen Wintertagen auf.
    Momentan freuen wir uns über fast sommerliche Wärme im Garten, da schmeckt der Latte besonders gut. Lange darf er nicht rumstehen, die Sahara ist wieder zu Besuch ….

    • Was für eine schöne Idee – und was für ein warmes Gefühl, dass ich mit meiner Geschichte eine Inspiration für Dich sein konnte… freut mich sehr – und ich hoffe dann auf ein Foto der neuen Amsel-Badewanne!

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