Momentan weiß ich mal wieder genau, warum ich diese Jahreszeit nicht unbedingt als die meinige bezeichnen würde. Als Sonnenkind und Sommermädchen fehlt mir derzeit vor allem eins: das Licht!
Die Monate November, Januar und Februar müssen daher von mir jedes Jahr „irgendwie durchgestanden“ werden – den Dezember kann ich ja aufgrund der adventlichen Lichter absolut ausklammern. Aber dieses schicke Einheits-Grau, die geschlossene Wolkendecke, die den Blick nach oben zu versperren und der Welt da drunter die Farbe zu stehlen scheint, eben das oft nass-trübe Wetter – das ist wirklich nicht meins. Und ich muss immer gut aufpassen, dass es mein Gemüt nicht verschluckt. In den letzten Wochen sind aber noch einige Dinge von Außen auf mich eingeprasselt, die zusätzlich dazu geführt haben, dass mich eine (kleine, aber spürbare) depressive Verstimmung eingehüllt hat wie eine verlogene Kuscheldecke.
Ich kenne das und deswegen macht mir das auch wenig Angst – unangenehm und lästig ist es trotzdem. Und ich weiß auch: das geht wieder vorbei – mittendrin hab ich dann doch oft – Achtung, ein Begriff aus meiner niederrheinischen Heimat – das „Arm Deer“ (wörtlich übersetzt: armes Kind… bezeichnet eine jammervolle, traurige Gefühlslage). Ich kann mich mit diesem Begriff in solchen Momenten immer echt gut identifizieren.
Und im Prinzip hilft eine gut durchgerührte Mischung aus zwei Taktiken:
- Augen zu und durch – manche Stimmungen muss man einfach aussitzen. Das Herz, der Kopf, die Seele und der komplette Körper drum herum brauchen eben auch mal eine Hüpf-Pause, ein Runterfahren der Lebensfreude, um in der einkehrenden Stille dann wirklich mal auszuruhen und zwischendurch zu sortieren, Staub zu wischen, aufzupolieren
- Licht anknipsen – mir hilft es tatsächlich, wenn ich mir buchstäblich Lichtquellen suche und dieses auf mich wirken lasse. Jetzt kommt erschwerend dazu, dass mein Mann (jaaaa, sinnvollerweise – ich sehe es ja ein!) unseren Hausflur mittels dunkler, schwerer Vorhänge vor der Haustür und den Treppen-Fenstern zu einer Dunkelkammer umgestaltet hat – da zog es einfach wie Hechtsuppe und wir müssen ja die Energiekrise und den Klimawandel nicht noch zusätzlich befeuern. Macht es aber umso wichtiger, dass ich mich mit lichtvollen Augenblicken umgebe: Kerze anzünde, trotz Nieselregen nach draußen gehe oder eine unserer aufladbaren Tischlampen anknipse, die ein wohltuend warmes Licht abgeben:
Ich wünsche Euch nie versiegende Lichtquellen und schicke ganz liebe und warme Gedanken durch den usseligen Tag zu Euch!
Uta, ich fühle voll mit dir. November geht noch, da freue ich mich auf die Weihnachtszeit. Januar und Februar finde ich auch nicht so toll. Obwohl der Januar ist immer vollgepackt mit Geburtstagen. Wir haben einen Nachbar, der IMMER alles runter hat wegen Kälte oder warum auch immer. Ich glaube, ich wäre schon in der Klapse, wenn ich kein Tageslicht kriegen würde. Ich bin schon froh, dass es etwas länger hell ist. frische Blumen müssen momentan bei immer sein. Und draußen sind wir auch immer etwas.
Auch für mich ist der Januar der dunkelste Monat überhaupt. Ich habe immer das Gefühl, ich warte auf etwas! Es wird das Licht sein und besonders das „Lied der ersten Amsel“. Das dauert wohl noch, da muss ich mich in Geduld üben. Bis dahin zünde ich jeden Abend Kerzen an, eine Lichterkette hängt auch noch da und schöne Musik darf nicht fehlen.
Warten wir gemeinsam auf das Licht und „das Lied der ersten Ansel.“
Liebe Elisabeth,
was für ein schöner Begriff „das Lied der ersten Amsel“ – klingt wie ein Gedicht und man verbindet damit sofort den Duft nach wärmer werdender Luft, aufbrechende Knospen, zartes Grün und noch müde wirkende Sonnenstrahlen.
Ja, ein bisschen dauert es noch – aber wie gut, dass man die Gewissheit haben kann: das alles kommt!
Liebe Ute,
gut, dass wir den Januar schon so gut wie geschafft haben – der Februar hat dann auch noch mal 3 Tage weniger, also schaffen wir den auch! 🙂
Und ich finde es sehr heilsam, dass Ihr Euch stets mit frischer Luft, Tageslicht und frischen Blumen umgebt – da ist gesund für Körper und Seele!
Liebe Uta,
besser hätte ich es nicht schreiben können. Mir geht es ebenso!
Ich bin im Juni geboren und daher auch in jeder Hinsicht ein „Sonnenkind“.
Umso schrecklicher finde ich die dunklen, tristen Monate. Ganz schlimm ist es in dem Moment, wenn die Bäume ihr Laub verlieren und die Bäume wie tote Seelen am Straßenrand stehen.
Früher war für mich der November der schlimmste Monat mit all den „Gedenk-Sonntagen“. Inzwischen hat sich das Gefühl aber irgendwie gelegt. Es ist ja jahreszeitlich alles verschoben.
Im Dezember hüpf ich wie Du von Christkindlmarkt zu Christkindlmarkt, um die schönsten Lichter zu erhaschen und freu mich an jedem beleuchtetenWeihnachtsbaum oder auch an der Weihnachtsdeko in den Fenstern. Wobei 2022 haben die Leute ganz schön an Deko gespart … vermutlich wegen der Energiekrise.
Der Winterblues erwischt mich dann aber meistens richtig gescheit nach dem Geburtstag meiner Mama (sie hat Mitte Januar Geburtstag).
Dieses Jahr habe ich mir in den tristen Monaten vorgenommen, mir jeden Monat ein Highlight zu setzen. So war ich beispielsweise zum Kaffeetrinken auf dem Brauneck (einem Hausberg) bei herrlichstem Sonnenschein und Anfang März will ich eine Mondschein-Eselwanderung machen … wurde schon gebucht. Also raus aus den grauen Gedanken!
Den Tipp mit dem Licht anknipsen finde ich gut! Vielleicht sollte ich mir eine schöne Lampe kaufen und diese ins Fenster stellen und abends immer einschalten, wenn das Gefühl wieder kommt oder besser gesagt gar nicht erst kommt.
Wie habe ich gerade noch gelesen: „…der Winter hat uns zwar noch fest im Griff, doch die Sonne scheint ab dem 02.02. (Maria Lichtmess) schon wieder um eine Stunde länger …“.
lese gerade bei Andrea, dass so viele gespart haben an Weihnachtslichtern. Gott sei Dank war es hier nicht so. Es gibt auch ein Elektrofachgeschäft, wo jedes Jahr christmas Light gemacht wird. Früher zwar immer mit essen und trinken, aber natürlich die letzten Jahre nur gucken. Es wird auch immer im Spenden gebeten, war auch dieses Jahr so. Und wunderschön. Ist wie eine kleine Straße und alles toll beleuchtet. Das hat richtig gut getan. Ich finde es immer schade, wenn im Januar alles wieder weg ist. Daher ist der Januar für mich ein sehr dunkler Monat
Dass mit dem Elektrofachgeschäft und „Christmas light“ klingt echt toll!
Ich persönlich räume zwar den sehr offensichtlichen Weihnachtskram nach dem 06. Januar immer weg, aber lasse einige Lichterketten usw. da – so kann ich weiterhin für schönes Licht in den trüben Monaten sorgen! Das tut gut
Liebe Andrea,
super Idee mit den monatlichen Highlights – es ist so wichtig, dass man sich auf und über Dinge freuen kann. Und ich bin alleine von dem Begriff: Mondschein-Eselwanderung komplett begeistert! Wo bitte kann man so etwas Tolles machen???? Das klingt ja sowas von großartig! Ich liebe Esel! Kennst Du das Buch „Das Glück ist grau“? Kann ich Dir da nur wärmstens empfehlen!
Ich liebe den Winter und mache es mir gerne drinnen gemütlich. Klar, Sonne tagsüber ist schon schön. Aber für mich bedeutet jeder Monat Winter weniger ein Schritt Richtung Hitze im Frühsommer und Sommer. Und das kann ich noch weniger aushalten als Dunkelheit. Jeder ist da halt anders. Vielleicht magst du mal Sauna oder eine Tageslichtlampe ausprobieren.
Lass es dir gut gehen! Lg
Witzig, wie unterschiedlich wir sind als Menschen – und wie gut! Diese Vielfältigkeit macht es doch gerade spannend!
Sauna ist immer eine gute Idee – ich war hier in der gar nicht mehr so neuen Heimat irgendwie noch gar nicht… muss mir da mal eine gute suchen!
Ich wünsche Dir eine kuschelige Ute-Lieblingszeit! 🙂
Für den Januar hätte ich einen Tipp: In der katholischen Kirche geht die Weihnachtszeit bis Mariä Lichtmess, das ist am 2. Februar. Daher steht bei mir bis dahin auch noch meine schöne Krippe hier und auch die Weihnachtsbeleuchtung (Soweit vorhanden) ist noch da, auch wenn ich inzwischen konvertiert und nicht mehr katholisch bin 😉
Liebe Claudia,
ja, ich lasse tatsächlich auch immer das eine oder andere Licht-mäßige der Weihnachtszeit noch stehen, aber so richtiges Advents-Gedöns mag ich dann auch irgendwie nicht mehr sehen. Nach meinem Gefühl gehört das in den Dezember – aber Lichterketten gehen das ganze Jahr! 🙂
Liebe Uta, verwöhn‘ Körper und Seele nach Feierabend mit Gutem: Lieblingsmucke an, singen und tanzen, bis Du außer Atem bist. Dann Kuschelsessel, Beine hoch, fertigen Tee trinken, kleine Schoki knabbern. Oder: ein Peeling aus Olivenöl, Honig, grobem Meersalz und Lieblingsduft anrühren, leise Musik, nur Kerzenlicht und ab in die Dusche zur Wellnessbehandlung. Tüchtig mit dem Peeling abrubbeln, bis Du ganz rosig wirst, erst warm abspülen, dann mutig ein eiskalter kurzer Guss. Kurz abtrocknen, sofort in warmes Tuch wickeln, ab auf’s Bett, nur softes, warmes Licht an, Augen zu, bewusst und ruhig atmen, tagträumen. Ich wette, Du wirst Dich sofort besser fühlen. Was auch entspannt und total gut tut: werkeln und basteln. Man hat ja meist eine tolle DIY-Idee in der Schublade, die man mangels Zeit noch nicht verwirklichen konnte, aber gerne möchte. Oder der verlockende Roman, für den man bisher in den langen hellen Tagen nie genug Zeit „abzweigen“ wollte, weil es so viele andere tolle Optionen gab. Jetzt ist die Chance für weitere genussvolle Stunden endlich da. Ich finde, der Haushalt muss dann auch mal auf Sparflamme laufen und nicht wir! :-))
Selbst die kahlen, grauen Bäume sind nur scheinbar „erstarrt“, sie sammeln schon jetzt ihre Kräfte, um in wenigen Wochen tüchtig auszutreiben. Die grauen dunklen Wolken regnen sich ab, damit unsere Wälder im Sommer nicht noch mehr Trockenheitsstress haben und absterben.
Wir haben hier alle ein trocknes, warmes, gemütliches, helles Zuhause. Mich bedrückt es aber sehr, wenn ich an die Menschen denke, die sich Geborgenheit und Frieden sehnlichst wünschen, aber nicht finden, weil sie in Krieg und Terror leben (müssen)……
Liebe Gabi,
vielen Dank für die tollen Tipps – das hausgemachte Peeling werde ich bestimmt mal ausprobieren, wenn meine gekaufte Packung leer ist. 😉 Lesen ist zu jeder Jahreszeit meine Lieblingsbeschäftigung – ob eingekuschelt auf dem Sofa oder im Liegestuhl in der Sommersonne.
Und zum Haushalt: ich bin tatsächlich derzeit im Schwung und räume auf, sortiere, miste aus usw. Da ich meine Prioritäten sonst echt anders setze, nehme ich das jetzt mit und fühle mich nach einem „aufgeräumten Tag“ auch innerlich echt gut sortiert! 🙂
Mehr dazu im nächsten Artikel…
Hallo Uta,
schau dir doch mal „die Eselei“ bei Bergedorf an. Ob Paula und Co auch in der Nacht gehen, weiß ich nicht. Tagsüber ist es auf jeden Fall ein tolles Erlebnis. Zweiter Tipp: Sauna im Midsommerland in Harburg.
Liebe Grüße von der anderen Elbseite, Tanja
Liebe Tanja,
zwei großartige Tipps – vielen Dank!!!!! Werde ich mir beides mal anschauen und freu mich jetzt schon drauf!
Viele liebe Grüße zurück