Augen nicht verschließen

Ganz bewusst versuche ich ja politische, religiöse, weltanschauliche Themen aus diesem Blog herauszulassen – ganz bestimmt nicht, weil ich keine Meinung hätte. Sondern, weil ich mit meinen Artikeln den Fokus auf das Schöne in dieser Welt legen möchte. Weil ich mit meinen Gedanken, Gefühlen und Geschichten die Wärme, das Licht und die Liebe unterstreichen möchte, die es in dieser Welt glücklicherweise auch noch reichlich gibt.

Man kann in diesen Zeiten wirkliche Zweifel an der Menschheit bekommen – überall, wo man hinschaut, scheint es Hass, Gewalt, Zerstörung, Neid und Wut zu geben. Und ja: es ist absolut wichtig, dass man auch tatsächlich dort hinguckt. Dass man nicht die Augen davor verschließt und so tut, als würde einen das alles nichts angehen, als wäre die Ukraine, der Iran, der Jemen, Myanmar, Äthiopien, Syrien oder Afghanistan weit genug weg: in diesem Jahr sind über 270 Millionen Menschen weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen, noch nie war das weltweite Leid so groß – und noch nie haben wir uns wahrscheinlich so ohnmächtig gefühlt.

Ich muss sagen, dass mich die Situation im Iran ganz besonders berührt – diese mutigen Menschen, die für Dinge auf die Straße gehen, die für uns vollkommen selbstverständlich sind, die jeden Tag dabei ihr nacktes Überleben riskieren und die dabei viel zu oft verprügelt, verschleppt und brutal ermordet werden. Ich sehe jeden Tag derartige Videos aus diesem Land und mir wird wirklich kotzschlecht. Ich bin buchstäblich sprachlos und bis ins Mark erschüttert, was dort seit Wochen geschieht.

Und ja – man muss dort hinschauen!

Aber – man darf nicht die andere Seite vergessen: man darf nicht die Menschen übersehen, die Gutes tun, Schönes aussprechen, die Freude verschenken, Liebe aussenden, Hilfe anbieten, die der Welt zulächeln – es gibt sie und es sind viel mehr, als man im Moment glauben kann!

All dieses kann nur wirken, wenn wir es auch sehen – wenn wir den Glauben an das Positive nicht verlieren! Damit verstärken wir es und können all dem Übel etwas Kraftvolles entgegenstellen!

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Deine Einstellung teile ich, liebe Uta. Wir dürfen unsere Augen vor dem Leid vieler Menschen nicht verschließen und uns abwenden. Erst recht nicht, weil wir alle Sehnsucht nach einer friedvollen Welt haben.

    Und ja, nicht nur die „dunkle“ erdrückende Lawine an schlimmen Nachrichten liegt schwer auf der Seele, sondern es gibt sie noch immer und immer wieder: Menschen, die helfend mit warmer Offenheit auf Andere zugehen. Das lässt hoffen!

  2. Da stimme ich euch zu. Wenn wir unsere Menschlichkeit in diesen fast schon apokalyptischen Zeiten verlieren, wüsste ich auch nicht, wie all diese wirklich schlimmen Zustände auf der Welt wieder einigermaßen ins Lot kommen sollten.

    • Ein sehr guter und weiser Satz, liebe Sabine – genauso ist es und ich bin und bleibe davon überzeugt, dass es genau mit dieser Einstellung zu schaffen ist!

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