Wenn ich an meine Mutter denke, habe ich ganz viele Lieder in meinem Kopf – denn sie gehörte noch zu der Generation, wo man ganz viele Gedichte und anscheinend ganze Gesangsbücher auswendig gelernt hat. Viele davon konnte sie so aus dem Ärmel schütteln und hat mir somit unzählige Erinnerungen geschenkt.
In diesen wunderbaren Herbsttagen klingt in meinem Kopf fast in Dauerschleife das persönliche Lieblingslied für diese Jahreszeit von meiner Mutter – „Bunt sind schon die Wälder“ von Hannes Wader. Unter dem Link findet Ihr eine ganz schöne Version – eine bessere habe ich leider nicht gefunden, denn Rolf Zuckowski wollte ich Euch nicht unbedingt antun… 🙂
Ich mag den Text einfach sehr – und wenn ich das Lied höre, sehe ich meine Mutter vor mir, wie sie es lächelnd vor sich hin singt:
Bunt sind schon die Wälder
Gelb die Stoppelfelder
Und der Herbst beginnt
Rote Blätter fallen
Graue Nebel wallen
Kühler weht der Wind
Wie die volle Traube
Aus dem Rebenlaube
Purpurfarbig strahlt
Am Geländer reifen
Pfirsiche mit Streifen
Rot und weiß bemalt
Geige tönt und Flöte
Bei der Abendröte
Und im Mondenglanz
Junge Winzerinnen
Winken und beginnen
Frohen Erntetanz
Liebe Uta, so wie Du es uns schilderst, hat Deine Mutter wohl sehr bewusst und mit allen Sinnen gelebt – und auch Du besitzt diese wunderbare Gabe!
Ich kenne leider auch Menschen, die diese Fähigkeit an sich nie entdeckten und somit auch nicht ausleben können.
Gerade das aber, so finde ich, macht unser Leben wirklich lebenswert! :-))
Ja, das hat meine Mutter auf jeden Fall getan und ich bin ihr unendlich dankbar dafür, dass sie mir das mitgegeben hat!
Was für eine wunderschöne Erinnerung, Uta ! Ich kenne dieses Lied aus dem Musikunterricht am Gymnasium und habe nach wie vor das Bild vor Augen, wie unsere temperamentvolle Musiklehrerin am großen schwarzen Flügel es anstimmte und danach auch versuchte, es mit uns 40 Mädels der Jahrgangstufe 5 im Kanon zu singen – irgendwann hat es geklappt !
Der wunderbare Text versetzt mich immer wieder schlagartig an die Mosel, wo der Herbst genau so ist wie hier beschrieben : Buntes Laub, Nebel, Reben und Trauben, Weinbergpfirsiche dazwischen und überall emsige Winzer … Dir und Deiner Familie ein schönes Herbstwochenende mit raschelndem Laub unter den Schuhen, Sonnenstrahlen zum Genießen und heißem Tee und Kakao in den Abendstunden bei Kerzenschein !
Wie schön, dass ich Dir so eine tolle Erinnerung damit in den Kopf pflanzen konnte, liebe Susanne!
Der Herbst ist tatsächlich wie gemacht für tiefe Gefühle – das hast Du wunderbar beschrieben, danke dafür!
Da kommt bei mir direkt die Erinnerung an meine Grundschullehrerin. Sie hat auch immer mit uns gesungen und die Mundorgel von damals habe ich auch immer noch. Danke für diese schöne Erinnerung. 😘
Total gerne, liebe Nici – und ich muss bei Deiner Erinnerung direkt mitlächeln!