Diese Aufgabe hätte auch explizit für mich geschrieben worden sein können – denn zu meinen Mitmenschen bin ich ja meistens butterweich, kann ganz schlecht „Nein“ sagen und gebe mein letztes Hemd – zu der wichtigsten Person meines Lebens hingegen bin ich oftmals knallhart und wenig empathisch… und da spreche ich von mir selbst.
Wer auch immer uns das beigebracht hat, möglichst wenig egoistisch zu sein und in Bezug auf uns selbst wenig achtsam und liebevoll zu agieren, der sollte sich mal auf die „stille Treppe“ begeben und sich eine Runde schämen. 😉 Im Ernst – es muss sicherlich nicht in ein „Me always first“ ausarten, aber sollte eben auch kein „Me always last“ sein!
Selbstmitgefühl ist da die Fähigkeit, sich einfach freundlich und mit dem verdienten Maß an Mitgefühl zu behandeln – ganz so, wie man es mit der besten Freundin, dem Bruder oder auch den lieben Kollegen gegenüber an den Tag legt. Damit stärken wir nämlich ganz ungemein unsere Beziehung zu uns selbst, in dem wir:
- uns so annehmen, wie wir sind – mit all unseren Ecken, Schrammen, Schwächen, Ängsten und Fehlern. Genauso, wie wir die Schrullen unseres Partners zuweilen mit einem heimlichen Grinsen quittieren, können wir dies auch auf uns übertragen, wenn uns etwas nicht gut gelingen mag oder wir uns selber ein wenig auf die Nerven gehen.
- unsere Emotionen mit mehr Gelassenheit anschauen. Manchmal ist uns einfach alles zu viel, die Seele ist übervoll und wir wollen uns nur noch wie ein Kind an der Supermarktkasse auf den Boden werfen und kreischen. Auch da kann es helfen, uns gedanklich selber mal ganz fest in den Arm zu nehmen.
- uns durch Selbstmitgefühl unsere Resilienz steigern. Wenn wir uns in schwierigen Situationen selbst unterstützen und Kraft schenken, geben wir unserer inneren Widerstandskraft einen gehörigen Anschupser.
- uns selber daran erinnern, dass wir Bedürfnisse haben und diese auch berücksichtigen. Dann ist Selbstmitgefühl eben auch ganz eng mit Selbstliebe gekoppelt.
Hierfür eine kleine Übung:
Nehmt Euch einen ruhigen Moment Zeit, setzt Euch bequem und schließt die Augen. Führt Euch einen Augenblick vor Augen, in dem Ihr Euch gestresst, ohnmächtig, traurig, unzulänglich gefühlt habt. Und dann sprich leise zu Dir, wie Du es zu einem Freund tun würdest – tröste Dich selbst, mit den gleichen Worten, die Du bestimmt schon hunderte Male an Andere verschenkst hast. Und spüre der hüpfenden Leichtigkeit anschließend nach.
Liebe Uta, ein „gesundes“ Selbstwertgefühl habe ich, aber ich musste lange daran basteln, um anderen lieben Menschen ein Nein zu sagen. Mit der Zeit nahm man meine stetige Hilfsbereitschaft als ganz selbstverständlich und reagierte erstaunt, als ich lächelnd mein erstes „No – Gabi first“ präsentierte.
Man hat sich aber schnell damit arrangiert, dass ich vermehrt auch meine Bedürfnisse im Auge habe. Geht doch!
Hart zu mir war ich eigentlich nie, ich nehme mich gerne so an, wie ich bin. Nobody is perfect.
Dir und allen hier eine gute vorweihnachtliche. Zeit!! :-))))
Ja, das liebe „Nein“ – so ein harmloses, kleines Wort – und doch oftmals so schwer auszusprechen, anzunehmen und auszuhalten! Aber es ist eben auch ein echt wichtiges Wort!
Liebe Uta, stimme Dir zu und versuche gleich mal die Übung!
Hab Dich lieb und mich auch! Richtig?🙏😂💋
Absolut richtig, liebe Elli!!!!!!!!!!! ❤
…..super „kleine“ Übung. Gut, dass das mal jemand mir empfiehlt.😉
🙂 Freut mich, liebe Sabine und ich wünsche Dir ganz viel selbstliebenden Erfolg bei der Umsetzung!