Um richtig, hoch, weit, angemessen und voller Schwung hüpfen zu können, braucht es gute Voraussetzungen: nicht nur Fröhlichkeit, Energie, Lebensfreude und den Mut zum Glück – sondern auch die nötige körperliche Kraft.
Im Prinzip bräuchten wir alle keinen Beruf, keine Hobbys oder andere Beschäftigungen – denn, sich in dem Maß um sich selber zu kümmern, wie wir es verdient hätten, ist schon ein Fulltime-Job. Selbstliebe, die viel zitierte Achtsamkeit, Seelen-Hygiene, Freundschaft mit sich selber pflegen – und dann eben nicht nur die psychische, sondern auch die physische Gesundheit im Auge behalten – da ist man schon ganz schön beschäftigt.
Und ich bin zum Beispiel auch echt großartig darin, die deutlichen Zeichen stoisch zu ignorieren. Wenn mein Körper bildhaft vor mir steht und heftig winkend anzeigt: „HAAAALLOOOOOO… kannste man halblang machen? Ich komme nicht mehr mit! Dein Tempo kostet zu viel Kraft – ich kann und mag gerade nicht mehr…!“ dann reagiere ich ungnädig und ungeduldig. Und funktioniere weiter…
Glücklicherweise hatte das bislang noch nie sehr ernsthafte Konsequenzen und mein Körper hat mich bislang noch nie lange oder anhaltend im Stich gelassen. Aber ich sollte dennoch mal häufiger auf ihn hören.
Deutliches Anzeichen ist bei mir die Häufigkeit von Migräne-Anfällen. Ich habe zwar nicht die ganz üble Form, die einen vollkommen außer Gefecht setzt – ohne einschlägiger Tablette kann es allerdings ganz schön doof werden. Und momentan habe ich wieder eine Phase, wo ich beinahe alle zwei Tage so eine Pille schlucken muss.
Inmitten eines doppelt so langen Schulblocks für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin wie sonst und kurz vor der mündlichen Zwischenprüfung, für die ich in den letzten Wochen nochmal extra viel Lernstoff in mein Gehirn gestopft habe, vielleicht kein Wunder. Aber Stress ist nun mal zu einem großen Teil stets hausgemacht.
So gerne würde ich den Entspannungs-Knopf drücken – werde ich auch… sobald ich ihn gefunden habe… aber wahrscheinlich ist es eben nicht so einfach und simpel. Es passiert nicht mit einer kleinen Fingerbewegung, sondern bedarf wichtiger Schritte der Erkenntnis und dem „Mut zur Lücke“ im eigenen Perfektionismus.
Liebe Uta,
ich lass dir endlich mal wieder einen lieben Gruß da! Mensch alle 2 Tage ist echt zuviel, also doch die Notbremse! Besser du ziehst dich ab und an mal selber aus dem Verkehr, als wenn du alle zwei Tage zwangsgezogen wirst! Passt gut auf dich auf!
Ach was rede ich da? Mir geht es ja ganz ähnlich …… bei mir reißt es auch gerade nicht ab aus den unterschiedlichsten Gründen – sei es der Job der mich mehr als herausfordert, sei es die Familie mit dem älter werdenden Papa und der Mama-werdenden Tochter und auch gesundheitlich muss ich werdende Oma aufpassen……
Wir Powerfrauen tun uns nicht leicht damit, mal kürzer zu treten …. ein großes Lernfeld!
Gute Besserung wünsche ich dir und lege dir eine frische Kühlmaske bereit 😉
Alles Liebe wünscht dir
Annegret
Liebe Annegret,
ja, das ist sowas mit der „Notbremse“. Erstmal: wo ist die???? Und was passiert, wenn man sie findet und zieht??? Ich fürchte, dass man dann zunächst mal komplett aus dem Verkehr gezogen ist… und wer möchte das???
Die lieben Powerfrauen wollen halt immer funktionieren – und so lange das geht, bleiben sie wohl auch dabei…
Liebe Uta,
ja wo ist die Notbremse? Das ist eine gute und berechtigte Frage und die kannst du nur selber für dich beantworten. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass es manchmal reicht, die Notbremse sehr sanft zu ziehen – 1 oder 2 Tage Auszeit, ein Wochenende der Wellness, ein Kurztrip mit den Lieblingsenschen oder alleine ….
Manchmal muss frau die Notbremse allerdings massiver ziehen – bei mir gab es mal so eine Situation wo ich außer Familie und (damals noch Teilzeit) Job nix mehr gemacht habe und alle Ehrenämter niedergelegt habe.
Naja und einmal habe ich verpasst die Notbremse zu ziehen – da gab es dann den brutalen Vollstopp von 200% auf 0% der mich fast ein Jahr komplett ausgeschaltet hatte (2016).
Ich glaube heute, dass das Ziehen der Notbremse eben genau das verhindern sollte, nämlich das komplett aus dem Verkehr gezogen zu werden (wie bei mir 2016)
Ja wir Powerfrauen ….. wir haben es nicht immer leicht mit uns 😉
Ich wünsche dir Weisheit im Umgang mit der Dosierung deiner Notbremse :-*
Liebe Grüße Annegret
Vielen Dank für Deine Ausführungen, liebe Annegret – ich hoffe, dass ich die totale Vollbremsung nie erleben werde und dass Du sie auch nie wieder brauchst!
Das wünsche ich dir auch liebe Uta, dass du niemals eine Vollbremsung erleben musst! Da ist nicht lustig und ich hoffe, ich bin wachsam genug, um eine weitere Vollbremsung zu umgehen.
Liebe Grüße Annegret
Danke, liebe Annegret! Pass bitte wirklich GUT auf Dich auf!!!!
Liebe Uta,
DIE großartige Idee für Dich, wo und wie der Entspannungsknopf zu drücken ist, habe ich leider auch nicht. Dein Lernstoff wird umfangreich sein und natürlich möchtest Du es komplett sehr gut bewältigen und paukst fleißig neben all der übrigen Arbeit im Alltag.
Aber ist es nicht nachvollziehbar, dass man die Alarmsignale des Körpers erst einmal zurückstellt, weil man weiß, wie viel es noch zu erledigen gibt?? Dass man Leib und Seele „gezwungenermaßen“ zu wenig entspannende Pausen gönnt?
Mein mir helfender Kompromiss wäre einfach, mir nicht noch zusätzlich den Druck aufbauenden mahnenden Zeigefinger zu zeigen, sondern schlicht und einfach mal stolz auf mich zu sein, für das was bereits geleistet wurde. Nächster Schritt: sich ganz bewusst bereits vorher alle paar Stunden eine kleine Pause zugestehen. Eieruhr/Wecker stellen, dann die Arbeit auch sofort unterbrechen, Gedankenkarussell stoppen und sich dann ohne schlechtes Gewissen genussvoll fallen lassen und sei es für nur 15-20 Minuten. Ja, es braucht erst einmal Konsequenz das wirklich durchzuziehen, aber es hilft!
Liebe Grüße und pass gut auf Dich auf. 🙂
Sind doch schon ganz gute Tipps, liebe Gabi – das mit den bewussten Pausen versuche ich schon immer einzubauen. Ist oft schon schwierig genug – und manchmal bekomme ich mich dann gar nicht mehr hochgefahren… 🙂
Und ja: die Alarmsignale des Körpers (und der Seele) lange zu ignorieren, ist wohl „normal“ und kennt bestimmt jeder. Aber ob das auf Dauer so gesund ist?!?
Liebe Uta und Ihr alle Anderen,
ich habe länger überlegt, ob ich etwas ganz Wesentliches zum Thema beitragen kann… nix wie: „den eigenen Körper wichtig nehmen…“… „blabla…“ – und plötzlich fiel mir ein, dass ich mehrere Raucherinnen kenne, die auch in sehr stressigen Zeiten, in denen z.B. ich selbst KEINE Zeit habe, auch nur eine Mini-Pause mir zu gönnen – zum Rauchen IMMER Zeit haben! Vielleicht könnten/sollten/müssten wir uns diese zum „Vorbild“ nehmen. Ich meine jetzt nicht, dass wir plötzlich mit dem Rauchen beginnen sollen – aber wir sollten uns auch eine „Nicht-raucher“-Pause nehmen! Das wär’s doch 😉
Liebe Grüße
Inge W.
Stimmt – da ist was dran!
Find ich ne großartige Idee…. denn klammheimlich habe ich öfters schon Raucher darum beneidet… die haben immer die schöne Ausrede: Neee… ich mach gleich weiter, ich rauch mir erstmal eine!
Ne Nicht-Raucher-Pause find ich da ne super gute Idee!!!!! Klasse, liebe Inge!
Hallo Inge,
genau das mache ich seit einiger Zeit! Morgens, wenn die Kollegen raus gehen zum rauchen gehe ich manchmal mit! Nicht iommer, soviel Zeit habe ich dann doch nicht, aber manchmal gönne ich mir da einfach ein paar Minuten!
Diese Minipäuschen tun gut!
Liebe Grüße Annegret
Außerdem hört man da ja vielleicht auch noch nette Geschichten… 🙂
Absolut! Da finden oft die interessantesten Gespräche statt!
🙂 Das glaube ich sofort!
SEHR,SEHR TOLLE IDEE, INGE !
Find ich auch – absolut! Und so simpel… denn das sind fast immer die besten Dinge!
Hallo alle zusammen
Also ich könne mir auf der Arbeit diese kurzen Pausen indem ich aus der Küche Kaffee oder Tee hole. ( Wird von der Firma gestellt) Das dauert immer 5-10 min. Neulich hat mein Chef zu mir gesagt “ er sehe mich immer nur Kaffee holen“. Und ich habe geantwortet “ man muss auch mal vom Rechner weg. Das wäre auch für die Firma produktiver. Seit dem ist das völlig ok.
Liebe Grüße Irmtraut
Ist aber ein etwas seltsamer Spruch von Deinem Chef, oder? Ich kennen mich: ich hätte dabei direkt ein schlechtes Gefühl gehabt – Du hast allerdings großartig reagiert!!!!