Das Licht spüren

Wo Licht ist, da fällt naturgemäß auch Schatten. Leider hat man in der letzten Zeit oftmals das Gefühl gehabt, dass die Dunkelheit immer mächtiger, größer und raumnehmender wird. Die Nachrichten, die Ereignisse und die weltweiten Entwicklungen lassen einen ohnmächtig und fassungslos werden und wecken eine enorme Sehnsucht nach Licht und Wärme.

Als am Donnerstag der Krieg in Europa begonnen hat, hatte ich frei und habe den Tag über fast nichts anderes zustande gebracht, als mit leerem Blick aus dem Fenster zu starren. Ich war einfach zutiefst geschockt – auch, wenn sich das Geschehen schon länger irgendwie angekündigt und wie ein Raubtier angeschlichen hatte. Der Akt als solches hat mich dann doch gefühlt wie aus dem Nichts getroffen und ich habe neben unglaublicher Traurigkeit auch einfach blanke Angst in mir gehabt – habe es auch heute noch.

Aber es regen sich auch wieder andere Gefühle in mir: der Wille, mich nicht unterkriegen zu lassen, das Wissen, dass es neben dem ganzen Dreck dieser Welt eben auch so viel Gutes, Schönes und Wertvolles gibt und mein Kampfgeist. Ich möchte kämpfen… in dem Zusammenhang natürlich ein gewagter Begriff – aber meine Waffen sind mitnichten Panzer, Raketen oder rote Knöpfe!

Ich möchte mich Machtmenschen wie beispielsweise Wladimir Putin – und von seiner Sorte gibt es unglückseligerweise noch so viel mehr – nicht beugen, will ihn nicht über mich siegen lassen. Leider können wir natürlich sehr wenig tun, um solche Personen tatsächlich aufzuhalten – weswegen wir uns auch so hilflos fühlen.

Aber wir können Frieden in uns selber machen, das Licht suchen und es festhalten. Wir können im ganz Kleinen anfangen, indem wir uns zum Beispiel einfach die Zeit nehmen, unseren Atem spüren, den Vögeln beim Singen zuhören, den festen Boden unter unseren Füßen bemerken und fühlen, wieviel Kraft, Leben und Liebe in uns ist!

Auch, wenn es zum hüpfen gerade wahrlich keinen Grund gibt: es gibt das Licht – immer! Es ist wie die Sterne – sie sind nicht oft zu sehen, aber sie sind stets da! Behaltet dieses Wissen im Herzen und der nächste Hüpfer wird kommen – irgendwann…

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, dass hast Du sehr schön geschrieben und auf den Punkt gebracht. Meine Gefühlslage war am Donnerstag ähnlich.
    Aber mit diesem Wissen kann es weitergehen.
    Liebe Grüße und vielen Dank für die aufmunternde Worte,
    Jürgen 🙏🌞🙏

    „Alle Dinge sind im Herzen“
    Zenmeister Ryokan

  2. Liebe Uta,
    Das hast du wieder einmal wunderbar geschrieben🤗
    Meine Lichter bei meinen Engeln brennen seit Donnerstag immer wenn ich zu Hause bin!
    Möge sich bald wieder einiges zum Guten wenden!
    lg Petra

    • Liebe Petra,
      gute und richtige Maßnahme – ich glaube ja auch ganz fest an Engel und dass diese uns schützen! Ist ein tröstender Gedanke, dass bei Dir zuhause Lichter für sie brennen.

  3. Liebe Uta, sehr schön geschrieben.
    Ich habe auch Angst, wie so viele Menschen.
    Kennst Du noch Tatyana, die große, hübsche, liebe aus der Urkraine? Sie war zur Saison viele Jahre bei Axel in der HD. Sie ist am Freitag mit dem letzten Flieger mit Mann und 1 1/2 jährigen David aus Kiew geflohen und sicher auf Juist. Ich hatte ihr angeboten zu mir zu kommen, aber da war sie schon in Sicherheit. Hat von A eine Wohnung und Job, ebenso ihr Mann🙏
    Die Hilfsbereitschaft ist enorm und jeder Einzelne sollte etwas tun!
    Ich mache es auf jeden Fall❤️
    LBG Deine Elli

    • Liebe Elli,
      ja, Tatyana kenne ich noch – wie gut, dass sie mit ihrer Familie fliehen konnte und auf Juist ein schützendes Dach gefunden hat. So gibt es auch in den dunkelsten Geschichten auch helle Kapitel…

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