Oft tragen wir in uns den Wunsch, in allen Lebenslagen stark zu sein, stets gut zu funktionieren, Herr/Frau der Lage zu sein und messen uns daran, wie wir in Krisensituationen reagiert haben. Und sicherlich ist es bestimmt auch in so manchen Augenblicken hilfreich, wenn man den Überblick und einen klaren Kopf behalten kann – wenn man es schafft, seine Gefühle zunächst in Schach zu halten, um das zu tun, was getan werden muss.
Ich denke, das dies tatsächlich allerdings eher für Momente gilt, in denen ich anderen Menschen zur Seite stehen darf – sei es als Helfer bei einem Unfall, bei der Pflege von kranken Personen oder als beste Freundin, die zum Beispiel unter Liebeskummer leidet. In solchen Situationen stellt man sich selber hinten an – die Stärke, die man dabei zeigt, hilft dem Gegenüber und sich selbst. Man ist quasi stark für beide, weil die andere Person es derzeit nicht kann.
Geht es aber um einen selbst, dann ist krampfhafte Stärke nicht hilfreich, sondern kann langfristig sogar richtig schaden. Ich würde es so formulieren:
Immer stark zu sein ist das Gleiche, wie nicht zu leben
Ich glaube, wer sich immer hinter der eigenen Maske versteckt und sich nicht erlaubt, auch mal am Boden zu liegen – wer nicht auch mal die oben genannte Person ist, die die Stärke eines anderen Menschen nutzt, um wieder aufzustehen – wer in dem Glaubenssatz fest steckt, dass man sich stets alleine und mit aller Härte durch das Leben beißen muss – der unterbindet sich selbst letztendlich das Hüpfen.
Denn Hüpfen beinhaltet auch die Gefahr, dabei zu stürzen. Es klingt vielleicht paradox, aber Lebensfreude drückt sich für mich auch in Tränen, Traurigkeit und Schwäche aus.
Das Leben ist so bunt und vielfältig wie unsere Gefühlswelt – um beides so richtig auszukosten, sollten wir für alle Facetten komplett offen sein.
Liebe Uta, da sprichst Du mir gerade sehr aus der Seele….sehr schön formuliert.
Das freut mich sehr, lieber Nelson – und ich hoffe, es hat Dir gut getan!
Lieben Dank für deine immer tollen Beiträge.
So, so, sooooooo gerne, liebe Ute! 😉
Wie zutreffend und wahr, liebe Uta! Hart und verbissen durch’s Leben zu gehen ist leblos, grau und eintönig.
Dir und allen hier eine bunte lebendige Hüpfzeit!!
Das kann ich nur jubelig-trubelig zurückgeben, liebe Gabi!
Eine gute Schwäche ist besser als eine schlechte Stärke.
Charles Aznavour
Sehr guter Satz!!!! Vielen Dank, liebe Monika!