Guck auf Dich selbst

Was leider von vielen Eltern immer noch „falsch“ gemacht wird in der Erziehung ihrer Kinder, ist meiner Meinung nach das bewusste oder unbewusste Antrainieren von Vergleichen.

Ich war zum Beispiel mit meiner Cousine damals in einer Klasse – und ich weiß noch, dass mich das jedes Mal total genervt (und frustriert, denn die war eindeutig besser in der Schule als ich) hat, wenn meine Eltern nach der Rückgabe einer Klassenarbeit auf meine Note geschielt und dann gefragt haben: „Und was hat unsere Nichte?“ Ich weiß, dass das bestimmt keine böse Absicht war – aber es hat dazu geführt, dass ich in diesem ständigen Konkurrenzkampf drin steckte und dabei fast immer den Kürzeren zog. Oft hab ich gebockt und zu meiner Mutter/meinem Vater gesagt, dass es doch völlig egal sei, welche Noten die anderen Kinder hätten – es ginge doch schließlich um mich.

Im direkten Vergleich wird man stets nur im Zusammenhang mit der jeweils anderen Person gesehen. Letztendlich erscheinen einem also die eigenen Leistung, die eigenen Handlungen, das eigene Ich gar nicht mehr so wichtig.

Aber… wir sind bestimmt auch alle Großmeister darin, uns selber zu vergleichen: mit dem lächelnden Model auf der Zeitschrift im Wartezimmer vom Zahnarzt, mit dem dickes-Auto-fahrenden Nachbarn, mit dem Kollegen, der wieder ein Lob vom Chef bekommen hat, mit der Mutter/dem Vater des Kindes, mit dem das eigene gerne spielt und die/der den Nachwuchs irgendwie gelungener hinbekommen zu haben scheint.

Und eigentlich wissen wir es dabei alle besser: das Model hat sein tolles Aussehen dank Fotoshop, der Nachbar hat den Wagen nur geleast, der Kollege zerfrisst sich vor Selbstzweifeln und in den anderen Familien wird auch nur mit Wasser gekocht. Außerdem ist ein Vergleich immer hinkend und bringt gar nichts, denn es ist ohne jede Ausnahme stets ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.

Jeder Mensch ist anders, jeder hat seine absoluten Vorzüge, seine Stärken, seine liebenswerten Seiten – und eben daneben auch Dinge, die andere vielleicht mehr haben oder besser können. So what?!?

Da es nämlich so unterschiedlich ist, sollte man einfach bei sich bleiben, auf sich schauen und sich damit wichtig nehmen. Wer sich nicht vergleicht, der wertet sich auf und behandelt sich selber so, wie er es verdient!

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich liebe Zitate 🙂

    Sei eine erstklassige Ausgabe deiner selbst, keine zweitklassige von jemand anderem.
    Judy Garland

  2. Liebe Uta, volle Zustimmung: man sollte SICH ohne Wenn und Aber IMMER GUT BEHANDELN!!!!
    Dir und Deinen Lieben und allen hier eine gute Zeit. :-)))))

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