3 Fragen an Dich selbst – Teil 2

Ihr habt wohl gedacht, die erste Aufgabe in dieser kleinen Reihe war schon kniffelig und nicht gerade einfach – aber ich finde, es wird jetzt noch einen Tacken schwerer.

Im Einzelnen weiß ich natürlich nicht genau, wie alt Ihr alle so seid… gefühlt würde ich aber einfach mal frech davon ausgehen, dass die meisten im „besten Alter“ sind – also fest im Leben stehen, schon das eine oder andere hinter sich und erlebt haben. Selbstredend sind aber hier alle Menschen hier von ganzem Herzen willkommen: Alter, Geschlecht, Haar- und Hautfarbe, Religion, politische Meinung… alles eher unwichtig: die Lust auf Leben und die Bereitschaft zum Hüpfen sind die Basis.

Die so in meinem Alter sind, die dürfen sich jetzt gerne mal an die Zeit zurückerinnern, wo man Anfang 20 war: der eigene Weg lag goldglänzend vor einem ausgebreitet, das Gefühl von Unsterblichkeit ging Hand in Hand mit dem Bewusstsein, dass man alles schaffen kann, wenn man es denn auch will – sonst eben nicht, aber das war dann auch egal. Die Empfindungen der Kindertage lagen einem noch wie klebriges Erdbeereis auf der Zunge, man schmeckte sie noch mit einem gewissen Bedauern und konnte es auf der anderen Seite kaum erwarten, erwachsen und für voll genommen zu werden. Partnerschaften wurden plötzlich ernster, Freundschaften ernsthafter und die ersten menschlichen Enttäuschungen verursachten kleine Seelenkratzer.

Was würde ich der 25jährigen Uta heute – mit meinen Erfahrungen, mit meinem Wissen und meiner Sicht auf die Welt – sagen wollen in 3 Worten? Ich sehe sie vor mir, mit dieser Mischung aus Selbstbewusstsein und Verunsicherung im Blick, mit einem lauten Lachen und mit einer noch tief verwurzelten Unzufriedenheit über sich selbst im Herzen und ich würde ihr sagen:

„Lebe Dich selbst“

Mir ist dieser Satz, der so ähnlich klingt, wie der typische „Liebe Dich selbst“ wesentlich näher – denn es sagt für mich viel mehr aus: sich selber annehmen, sich selber nahe sein, sich auf sich selbst verlassen, dem eigenen Bauch vertrauen, ein gutes Gefühl für sich bekommen, seinem inneren Kind Raum zu geben, seine Eigenschaften und Marotten lieben lernen und sich selbst als das zu sehen, was man ist: das Wertvollste, was man besitzt!

Wie sind Eure 3 Worte an Euer 25jähriges Ich? Ich bin gespannt…

14 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. „Lebe dein Leben.“
    …..immer mal wieder schauen, ob ich wirklich mein Leben anstrebe, lebe.

    • Sehr gute Worte, liebe Sabine… und so wichtig – gerade bei jungen Menschen, die noch so beeinflussbar sind!!! Die etwas jüngere Ausgabe der Sabine in Dir wird es Dir danken!!!!

  2. Hallo Uta,
    ich bin seit Jahren Mitleserin Deines Blogs. Das jetzige Thema finde ich total packend und aufwühlend. Meine Schwester und ich senden uns dazu schon gegenseitig unsere Antworten per whatsapp. Daher möchte ich heute auch einen Kommentar abgeben.
    Der kleinen Ise hätte ich gesagt: Du bist wunderbar!
    Der 25jährigen Marie-Luise würde ich sagen: Jetzt starte durch!
    Oder vielleicht noch besser: Du kannst es!
    Ich bin sehr gespannt auf den dritten Teil.

    • Liebe Marie-Luise,
      das ist ja spannend – und ich fühle mich echt geehrt, dass Du Dich über dieses Thema so intensiv mit Deiner Schwester austauschst, die Dich sicherlich mit am besten kennt. Find ich großartig, dass ich da so etwas angestoßen habe… 🙂
      Und ich freu mich einmal mehr, dass es so viele tolle Menschen hier gibt, die meine Artikel lesen! Das ist ein echt großes Gefühl!

  3. Hallo Uta, ich bin die Schwester von Marie-Luise 🙂
    Ich würde der 25jährigen Petra sagen: Lebe! Liebe! Lache
    Der kleinen Petra würde ich sagen: nicht verbiegen lassen oder sei einfach glücklich

    • Hallo liebe Schwester – hallo, liebe Petra! 🙂
      Das sind absolut tolle Worte für die kleine und die etwas jüngere Version der heutigen Petra!!!!! Hast Du das in Dir drin auch so empfunden?

  4. Liebe Uta, Du schreibst über Deine manchmal „tief im Herzen verwurzelte Unzufriedenheit“ mit Dir selbst. Warum empfindest Du das so?

    Ich finde schon, dass man AUCH SICH SELBST verständnis- und vertrauensvoll mit allen Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen mit weit ausgebreiteten Armen annehmen darf. Genau diese Eigenschaften machen uns als menschliche Individuen ja aus, machen uns lebendig.
    Liebe Grüße an Dich, Du starke Uta! :-))

    • Liebe Gabi – diese tief im Herzen verwurzelte Unzufriedenheit mit mir selbst hatte ich in jüngeren Jahren – seitdem habe ich ja sehr an mir gearbeitet, meine Selbstliebe gefördert und mich mit mir selber ziemlich ausgesöhnt…
      Heute kann ich mir wirklich echt gut annehmen – genau wie Du schreibst: mit allen Ecken, Kanten, Stärken und Schwächen

  5. Liebe Uta, ich erkenne gerade, dass ich ganz offensichtlich Deinen Text falsch gedeutet bzw. nicht richtig gelesen habe. Die von Dir geschilderte „noch tief verwurzelte Unzufriedenheit im Herzen“ bezieht sich ja auf Deine 2oer-Jahre, quasi während des Starts in ein eigenständiges Leben.
    Ich kann bestätigen, dass auch ich damals noch ziemlich gemischte Gefühle in Bezug auf mein Selbstvertrauen/Selbstsicherheit hatte. So bin ich mir heute sicher, dass es wohl vielen, fast allen jungen Menschen so ergeht. Ist ja irgendwie auch normal, denn man sucht den richtigen Einstieg ins Erwachsenenleben und muss sicher auch so manche Kritik und herbe Enttäuschung verarbeiten, daraus lernen, stark werden und sich auf dem eigenen Lebensweg hin und wieder liebe- und vertrauensvoll „auch mal selbst an die Hand nehmen“.
    Genau diese Worte würde ich heute der noch sehr jungen Gabi auf das große „Hüpfabenteuer Leben“ mitgeben! :-))

    • Genau – ich schätze, damit hast Du völlig Recht. Auf dieser Schwelle zwischen Kind- und Erwachsenen-Sein sind wohl wirklich viele extrem verunsichert, weil sie sich selber plötzlich nicht mehr richtig kennen, trauen und neu kennenlernen müssen. Dazu kommen viele Einflüsse, die starke Tendenz, sich mit allem und jedem vergleichen zu müssen – und oft genug scheinbar schlechter dabei abzuschneiden… das Bewusstsein, dass das völliger Blödsinn ist und man selbst einfach gut – so, wie man ist – kommt meist erst später

  6. Stimmt genau! Aber so wie Du es auch in Deinem Beitrag beschreibst, dieses tolle Gefühl des Unsterblichseins, des unbedingten Willens mit den anderen jungen Leuten die Welt zum Guten verändern zu wollen, koste es was es wolle ….. dieses Gefühl des Freiseins (pah, das Establishment), das spüre ich sogar manchmal heute noch etwas in mir. Allerdings mit dem Unterschied zu früher, dass ich heute als reife Erwachsene auch die womöglichen Grenzen kenne und respektieren muss.
    Danke für Deine Anregung, den damals jungen (unerfahrenen) Menschen in sich im Jetzt nicht aus den Augen zu verlieren.

  7. Moin liebe Uta

    Gerade diese Lebensphase hat in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle gespielt, hat sich mich doch in ein völlig „neues Leben“ katapultiert. Eine Frage war daher damals besonders dominant – die Frage nach dem Sinn. Immer wieder fiel im Selbstgespräch ein Wort – „Warum“. Der Blick nach vorn hat mich kaum interessiert, weil ich mit dem was vorher war, gedanklich noch nicht abgeschlossen hatte. Ich hing dem nach. Ich habe oft mit mir um eine befriedigende Antwort gerungen. Natürlich habe ich diese Antwort, mit der ich leben konnte, letztlich nicht gefunden. Es waren Kompromisse, mehr war nicht zu erzielen. Wenig befriedigend…aber der Kopf hat aufgehört weiter zu grübeln.

    Heute weiß ich, dass „zurück schauen“ zwar dazu gehört, aber es ist mE von Vorteil, das Mehr an Energie ins heute zu packen und dabei schon mal einen Blick auf morgen zu riskieren. Gestern kann ich nicht ändern, heute kann ich noch umdirigieren, morgen kann ich selbst bestimmen. Die Gewichtung für den eigenen Energie-Einsatz ist wichtig.

    Ich habe es glaube ich früher mal erwähnt – ich bin Kopfmensch. Bauchmensch zu sein gelang mir erst mit zunehmenden Alter öfter mal. Ich weiß, dass mir diese Eigenschaft rückblickend durchaus immer wieder mal ein Bein gestellt hat. Bis mein Kopf sich endlich dazu durchgerungen hatte, dass auch ich einfach mal Bauchmensch sein dürfe, war die Party längst gefeiert, war der Film ohne mich abgedreht. Ob ich was verpasst habe? Vielleicht. Heute ist es mir aber nicht mehr so wichtig. Wichtiger ist, was ich für mich von damals ins Heute mit rüber genommen habe.

    Zürückblickend also, würde ich dem 25-jährigen Frank sagen „Mach einfach mal“

    Schöne Grüße in den Norden
    Frank

    Glück Auf

    • Lieber Frank,
      ich gebe Dir absolut recht: im gestern zu leben, bringt einen buchstäblich nicht weiter. Meine Intention hinter der kleinen Serie war es ja aber auch eher, anzumerken, dass alles Alte von früher – auch das frühere Ich ja noch in einem steckt! Das man es mitnimmt in das heute und in das morgen!
      Auch Du hast nach Deinem großen Umbruch des Lebens Dein altes Ich nicht komplett verloren – sondern nur einen Teil. Ich hoffe, ich darf mir das anmaßen, das so zu behaupten… denn ich bin davon überzeugt: ganz viel von dem „alten“ Frank steckt eben noch in Dir, in Deinem Herzen und in Deinem Kopf – auch dort kannst Du ihn eben noch spüren und hervorholen, das Beste von ihm nutzen und Dir von ihm helfen lassen, das heute und morgen gut zu gestalten

Schreibe einen Kommentar zu Sabine Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.