Sonne suchen

Gestern war ja ein echter Lichtblick … auf der Wetterkarte und am leibhaftigen Himmel war nur der gelbe Ball mit den Strahlen umringt von leuchtendem Blau zu sehen, die Vögel brüllten sich gegenseitig an und erzählten sich von ihrer ersten Frühlingsbegegnung und ich war wie aufgedreht…

Ich bin ja ein absolutes Sonnenkind – außer 40° heißem Fieber, zwei gebrochenen Beinen oder einem andern derartigen Notfall hält mich nichts innerhalb von vier Wänden, wenn ich ein wenig Wärme von oben auf meiner Haut spüren kann. Meine Mitmenschen kennen diesen Spleen und lächeln oft nur milde – oder halten mich offenkundig für etwas bis ziemlich durchgeknallt. Aber ich brauche das einfach – es ist ein sowohl körperliches als auch seelisches Verlangen, dem ich einfach nachgeben muss.

Und so habe ich mir gestern nach dem Frühdienst den einzigen Streifen ohne Schatten in unserem Innenhof gesucht, eine Bank hingetragen und mich so lange es nur irgend ging bestrahlen lassen – war zum Ende ne ziemliche Verrenkung, weil dann die Sonne immer mehr hinters Haus gewandert ist – aber ich habe es bis zur letzten Sekunde ausgekostet.

Man kann das aber schön übertragen, finde ich: denn natürlich ist man von vielen Schatten im Leben umgeben, von Gefühlskälte, Herzensdunkelheit, Glück, das auf Eis gelegt wurde.

Aber irgendwo gibt es fast immer auch Streifen des Lichts, in das man flüchten kann: Menschen, die einem gut tun, Ruhe, die man sich selber schenken kann, den Blick auf die schönen Kleinigkeiten lenken.

Dann einfach nur im Augenblick der Wärme sein, atmen und lächelnd den nächsten Hüpfer planen.

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wir haben auch die Sonne in uns rein gezogen. Hier und da mal ein Päuschen suf der Bank. Im Kurpark blühen die Krokusse, Winterlibge und Schneeglöckchen schon so schön. Es wird Zeit, dass alles wieder grün wird.

  2. Moin, Moin.
    Ja, wie schön, wir haben die Sonne in NRW heute.
    Dann können jetzt hoffentlich auch die trüben Gedanken ( welche uns im letzten Beitrag bestimmt irgendwie alle traurig gestimmt haben ) dem Licht Platz machen.
    An dieser Stelle bin ich immer so froh darüber, dass wir in einer Zeit leben, in der wir um die Phänomene des Wetters Bescheid wissen. Und nicht denken müssen, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt und nach einem Sturm die Welt untergeht.
    Ich hoffe, dass alle in diesem Blog mehr Licht an den folgenden Tagen haben!

    • Ja, mehr Licht tut immer gut – und darauf können wir uns ja alle freuen. Der Winter ist schon fast geschafft und dann können wir zusammen durch den Frühling hüpfen! Sind doch tolle Aussichten – und schön, dass Du dabei bist, liebe Sabine!

  3. Ihr Lieben,
    auch bei uns im Schwabenländle war heute toller Sonnenschein. Viele Straßencafés bereits gut besucht – und in der Sauna im Außenbereich konnte man schon sonnenbaden!
    Das vertreibt die trüben Gedanken und könnte so bleiben…
    Liebe Grüße
    Inge W.

  4. Nicht nur blitzeblauer Himmel und herrlicher Sonnenschein in den letzten Tagen tun mir gut. Deine Freude über den „eingefangenen“ kostbaren Moment, liebe Uta, spricht mir aus der Seele, denn ich bin auch so ’ne Spontane, die einen schönen Augenblick (egal was andere davon halten mögen oder auch nicht) nutzt und auskostet. Meist sind es unverhoffte Kleinigkeiten, die doppelt und dreifach Freude machen. Seele durchlüften und baumeln lassen in den ersten Vorfrühlingssonnenstrahlen draußen, das ist vom Allerfeinsten!!!
    Der Wind wird nun immer heftiger, die Böen haben Orkanstärke! Nachdem ich heute im Garten so manches sturmfest verstaut habe, „baumele“ ich nun gemütlich bei Lektüre und Tee auf der Couch. Auch nicht schlecht!

    • Ich bin auch heute Vormittag durch den Garten gehüpft und habe so manches Ding sturmfest verstaut. Nun ist es dunkel, der Wind heult ums Haus und es könnte echt gemütlich sein – aber ich mache mir etwas Sorgen wegen morgen früh, wo wir alle wieder aus dem Haus müssen. Hoffe einfach, dass das Schlimmste dann durch ist und wir alle ungefährdet zum Ziel kommen – das wünsche ich Euch natürlich allen!!!!!!
      Es ist sooooo schön, dass Du Momente so genießen kannst – das ist jedes Mal ein Miniurlaub für Deine Seele, liebe Gabi!

      • Ja, viele kennen das ja auch: wenn die „dunklen Ecken“ zu sehr nerven, muss man versuchen sie abzuschütteln und Licht und Wärme suchen. Da tut so ein Seelen-Miniurlaub einfach nur gut und man kann wieder weiter und höher hüpfen!
        Ich hoffe, Du kommst morgen gut und sicher durch. Hier soll das Orkantief erst im Laufe des Dienstag abziehen.
        Bin in Gedanken auf der Sandbank und hoffe, dass Bill- und Hammerseedünen nicht zu viel verlieren. 🙁

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