Ein neues Ziel

Zunächst mal wünsche ich Euch allen einen wunderbaren, sonnigen und gemütlichen Feiertag – und den Papas unter Euch möchte ich sagen: soooooo toll, dass es Euch gibt, dass Ihr den Fels in der Brandung, breite Schultern, weite Arme, offene Ohren, Mathe- und Physikerklärungen, Abseitsregeln, Torwartstricks, Bastelanleitungen, Kitzel-Raufereien, Schlittschuhlauf-Kurse und die tiefste Liebe Eurer großen Herzen in so starkem Ausmaß weitergebt!!!

Dann möchte ich Euch noch etwas erzählen: denn ich habe meine zukünftige berufliche Heimat gefunden! Eine Arbeitsstelle, die mir sogar noch besser gefällt als die Tätigkeit im Hospiz, wo ich ja letzten Herbst meinen Einsatz hatte und wovon ich schon total begeistert war.

Bis vorgestern hatte ich nämlich im Rahmen meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin meinen Einsatz in der Psychiatrie, welches jeder Auszubildende während der 3 Jahre ableisten muss. Mich hatte meine Ausbildungsleitung (und das Schicksal) auf die Familientherapie-Station gesteckt und ich wollte da eigentlich gar nicht wieder weg.

Erstmal ist die Arbeit dort sehr spannend: dort werden für 12 Wochen Familien aufgenommen, in der sowohl Elternteil als auch Kind (höchstens 6 Jahre) eine psychische Diagnose aufweisen. In den 3 Monaten wird dann durch verschiedene therapeutische Ansätze versucht, die oft eingefahrene Beziehungssituation zwischen Mutter/Vater und dem Kind zu verbessern, Lösungsansätze anzubieten und die Selbstständigkeit zu fördern. Die Pflegekräfte arbeiten dabei ganz eng mit den Therapeuten und Ärzten zusammen, beobachten die Patienten, besprechen die eigenen Eindrücke mit den Kollegen im Team, dokumentieren dies – und daneben ist ganz viel Kinderbetreuung!

Eine sehr vielfältige und wertvolle Arbeit – emotional auch schon mal echt herausfordernd, aber das scheue ich ja absolut nicht! Anfangs habe ich mir über chancenlos wirkende Familien ziemliche Gedanken gemacht und die Stationsleitung dann mal gefragt, wie sie damit zurecht käme. Und sie hat etwas sehr Kluges dazu gesagt: dass man leider nicht alle retten könne… aber oft genug würde es passieren, dass man einem kleinen oder großen Wesen einen tollen Moment, einen guten Satz, ein kleines Gefühl von Wärme mit auf seinen Weg geben kann – und dafür würde sich diese Tätigkeit mehr als lohnen! Mir hat sie mit dieser Antwort ganz sicherlich meinen Weg ein stückweit geebnet!

Mit das Beste auf dieser Station ist das Team – schon oft habe ich in den letzten Monaten ja schon mit guten Menschen zusammengearbeitet: aber in dieser Geballtheit hatte ich das noch nie! Jedes einzelne Teammitglied ist auf eine ganz besondere Art und Weise großartig und jeder davon ist mir richtig ans Herz gewachsen!

Ich kann es nun noch weniger abwarten, dass ich endlich mein Examen in der Tasche habe und ich weiß nun noch mehr, wofür ich das alles mache und den enormen Stress auf mich nehme: ab Sommer 2021 möchte ich von Herzen gerne zurückkehren zur Familientherapie – ein gutes Gefühl, seinen Job-Hafen gefunden zu haben!

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Alles fügt sich, liebe Uta. Ich freue mich sehr für Dich, denn Du hast nun Deine Berufung gefunden – wunderbar!!!
    Ich wünsche Dir und Deinen Lieben einen schönen Feiertag und schicke Dir einen dicken Freudehüpfer-Drücker in den hohen Norden.

  2. Liebe Uta,
    das freut mich sehr zu lesen und wie Du vielleicht weißt, arbeite ich auch mit Kindern, die es nicht immer leicht im Leben haben. Es gibt aber immer einen Lichtblick auch in derer Leben, was mich persönlich erfreut, mein Herz öffnet und ich weiß es ist nicht alles umsonst. Ich liebe meinen Beruf und toll, dass Du es genauso empfi dest und verinnerlichst. Viel Glück Kiki

  3. Puh, das ist echt eine Aufgabe. Aber pass bitte auf Dich auf und versuche, Dich zu schützen, dass Dir manche Schicksale nicht zu sehr auf der Seele lasten.

    Ich fand den Feier-/Vatertag heute sehr speziell, da Anfang des Jahres mein Vater gestorben ist. Daher musste ich natürlich besonders an ihn denken, zumal er in den letzten Jahren eigentlich mein fast bester Vertrauter war, mit dem ich alles bereden konnte.
    Danke dafür, lieber Papa

    • Ich werde auf mich aufpassen, liebe Claudia – feste versprochen!

      Das glaube ich Dir absolut und ich wünsche Dir sehr viel Kraft! Dein Vater wird für immer und ewig an Deiner Seite sein, davon bin ich feste überzeugt. Sicherlich nicht mehr, wie Du es gewohnt warst – und leider gehört dazu dann eben das Vermissen und die Trauer! Aber das, was Deinen Vater ausgemacht hat und was zwischen Euch war – die Liebe – das bleibt für immer da!

Schreibe einen Kommentar zu Uta Jentjens Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.