Die 5. Säule der Resilienz

Viele von uns sind jetzt zum eigentlich größten Luxus unseres Lebens verdonnert: zu ganz viel Zeit. So mancher ist wahrscheinlich noch nie so lange an einem Stück zuhause und so wenig unter Menschen gewesen. Man nutzt die Tage zum aufräumen, ausmisten, sortieren, endlich mal den dicken Wälzer lesen, den Tante Roswitha einem zum vor-vorletzten Geburtstag geschenkt hat und der doch im Prinzip ganz vielversprechend aussah oder man telefoniert mal stundenlang mit der besten Freundin.

Und genau darauf zielt auch die heutige Säule der Resilienz, die ich Euch näher vorstellen möchte. Noch mal zur Erinnerung: Manche Menschen scheinen einen unsichtbaren Schutzschild mit sich zu tragen: Schicksalsschläge werfen sie nicht um, Stress perlt an ihnen ab. Wo andere mit Depressionen, Sucht, Angsterkrankungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen reagieren, bleiben sie gesund. Resilienz bezeichnete nämlich die Fähigkeit, Extremsituationen durchzustehen, ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Und man kann diese durch gezieltes „Training“ festigen und ausbauen.

Die 5. Einheit dabei lautet:

stabile Beziehungen

Jetzt hatte ich beim letzten Mal zwar groß geschrieben, dass man sich in seinen Entscheidungen und in seinem Handeln viel öfter auf sich selber verlassen sollte – daneben ein festes Fundament aus seiner Familie, seinen Freunden und lieben Menschen zu haben, widerspricht dem aber ganz und gar nicht. Denn man kann ganz prima sein eigener Herr sein oder seine Frau stehen und parallel dazu eine schöne Schar von Personen um sich haben, die einem gut tun.

Und vielleicht mag man die viele Zeit jetzt auch mal nutzen, um sich bei Menschen zu melden, die man lange nicht mehr gesprochen hat – einen Brief zu schreiben an jemandem, dem man immer schon mal einiges sagen oder dem man schon ewig eine kleine Freude machen wollte – sich voller Dankbarkeit bei Familienmitgliedern melden und erfahren, wie es ihnen wirklich geht.

Resilienz bekommt man eben auch durch außen, durch Freundschaft, Vertrauen und Liebe. Freuen wir uns also alle drauf, dass wir bald wieder mit anderen durch die Welt hüpfen können.

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