Die 1. Säule der Resilienz

Um derzeit noch komplett sorgenfrei und unbesorgt in die Zukunft zu blicken, müsste man schon an der Antarktis wohnen – die ganze Welt ist von Corona betroffen (zumindest scheint das früher oder später der Fall zu sein, deswegen nennt man es ja jetzt auch Pandemie) und jeder einzelne von uns macht sich zu dem Thema so seine dunklen Gedanken. Es macht einfach Angst!

Mir schwirrt immer im Kopf herum: „Ich möchte mein altes Leben zurück!“ Soll heißen: ich möchte mich wieder sicher fühlen in meinem gewohnten Alltagstrott, in meinen geliebten und manchmal nervigen Gewohnheiten, in meinen so vertrauten Selbstverständlichkeiten.

Gestern lief im Radio ein Lied von Coldplay, die ich sehr mag. Und ich erinnerte mich an das Konzert der Band, welches ich vor ein paar Jahren in Hannover gesehen habe. Neben der Musik hat mich an dem Abend besonders das Gemeinschaftsgefühl in dem Stadion beeindruckt: am Eingang hatte man LED-Armbänder erhalten, die zu bestimmten Liedern farblich aufblinkten und es war ein gigantischer Anblick, wenn tausende Lichter im Takt der Musik geschwenkt wurden.

In dieser Zeit des Abstands und der Distanz erscheint mir dieses Gefühl ganz weit weg zu sein. Und ich habe mich bei der bangen Frage erwischt, ob es so etwas jemals wieder geben wird?!? Ich hoffe es sehr – und im Grunde genommen bin ich mir auch sehr sicher, dass die Antwort darauf ein „Ja!“ ist.

Um das auch weiterhin zu denken und in dieser schwierigen Zeit den Kopf nicht zu verlieren, sondern ihn weiterhin zu nutzen, um besonnen und achtsam mit sich und Anderen umzugehen, nutzt Eure Resilienz – also die „Superkraft“ in Euch, die Euch durch Sorgen, Angst und Schicksalsschläge führt. Resilienz ist die Stärke in jedem von Euch, die Euch wie ein roter Faden durch die kommenden Wochen führen und Euch helfen wird, mit der Situation umzugehen.

Man kann sie in 7 Säulen festigen und trainieren – und heute soll es um den ersten Bereich gehen:

Akzeptanz

Ja, wir können die Dinge und die allgemeine Lage im Moment nur wenig beeinflussen und verändern. Aber wir können versuchen, die Situation jetzt so anzunehmen, wie sie nun mal sind. Es ist sicherlich nicht leicht, bei einem Himmel voller Sorgen die Sonne zu suchen – aber wir können versuchen zu akzeptieren, dass das Licht gerade weniger da ist und die Hoffnung nicht aufgeben, dass es wiederkommt. Das nimmt einen großen Teil der Schwere und wir wehren uns aktiv gegen das nieder gedrückt werden!

Momentan hält uns etwas die Beine fest und wir können schlecht hüpfen – kämpft nicht aktiv dagegen an, sondern passiv, indem Ihr Euch mit positiven Gedanken dagegen wehrt!

14 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Die wirtschaftliche Krise wird bedeutend schlimmer. Die Schweden machens besser. Kopf hoch!, man kann aus schwierigen Situationen auch lernen und sich selbst weiterentwickeln. Forscher in der Antarktis müssen auch durch der polaren Winter. Da ist mit sozialen Kontakten auch nicht viel los.

    • Worüber man sich derzeit so seinen Kopf zerbricht, ist wohl ziemlich individuell und hängt von der persönlichen Situation ab, lieber Michael.
      Und dass auch die Polar-Forscher so ihre Probleme haben, wollte ich sicherlich nicht in Abrede stellen – bloß zum Thema Corona scheinen sie im Moment aber noch sicher zu sein.

  2. Liebe Uta,
    ich glaube die meisten Menschen machen sich Sorgen!
    Diese Ungewissheit macht es, man hört, sieht, lies zZt so viel, aber alles läuft darauf hinaus, keiner weiß es, und kann es auch nicht wissen.
    Ich gehöre auch, vom Alter her, zu den Risikomenschen, bin zum Glück noch fit, muss ich auch denn mein Ferdi gehört zu den Risikopatienten, und das macht Sorgen. Für M ist es schwer als Selbständiger, sowie für Dich Dein Job in der Klinik. Du kennst mich und weißt, ich bin ein fröhlicher positiver Mensch aber ehrlich, ich hab Schiss!
    Wenn ich schlafen gehe hab ich dies ganze Szenario auf der Bettdecke und trotzdem sag ich mir, werd nicht krank und halte durch.
    Uta, es hilft nix, wir müssen da durch. Ich denke auch an die vielen Menschen in der Grossstadt, kleine Wohnung, kein Balkon, da entsteht schnell häusliche Gewalt. So bin ich doch dankbar für das was ich habe und ich werde immer aufpassen, Händewaschen, Abstand halten, zu Hause bleiben!
    Drück Dich, M natürlich auch und die 2 besten Kinder der Welt, bleibt bitte alle gesund😇🙏❤️💋

    • Ja, ich verstehe Dich gut, liebe Elli. Diese undurchsichtige und undurchschaubare Situation macht eben Angst! Mir geht es mittlerweile fast so, dass ich gar nicht mehr soooooo viel davon hören möchte – klar möchte ich mich informieren und aus einigermaßen sicheren Quellen die neuen Entwicklungen erfahren – aber diese Flut von scheinbaren oder echten Fakten machen einen schon noch mehr kirre und es kostet einfach sehr viel Zeit und Nerven, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden und gedanklich weg zu sortieren.
      Wie Du schon sagst: man kann in vielem nur abwarten, hoffen und sich so gut es eben geht schützen!
      Meine Gedanken sind bei Euch und sitzen mit auf Deiner Bettdecke!!!!

  3. LIebe Uta,
    ich möchte dir einfach nur sagen, dass mein Herz einen Hüpfer gemacht hat vor Freude, als ich gerade gesehen habe, dass du wieder einen Blogtext gepostet hast 🙂 !!! Unglaublich, dass man sich sogar mit Menschen, die man gar nicht persönlich kennt, so verbunden fühlen kann!! Ich bin sehr dankbar dafür und schicke ganz viel Liebe und Zuversicht zu meinen Lieben und in die Welt. Möget ihr alle behütet sein, Melanie

    • Liebe Melanie.
      Solche Kommentare erhellen wirklich mein Herz und es freut mich sehr, dass Du so eine Verbundenheit spürst – ist immer wichtig, in solchen Zeiten wie jetzt, umso mehr!!!!
      Ich schicke Dir ganz liebe Grüße und ein dickes Paket Kraft und Zuversicht!

  4. Liebe Uta, das empfinde ich genau so. Auch wenn diese Krisenzeit für viele Menschen in jeder Hinsicht extrem ungewiss, beängstigend und einengend ist, kann es sehr helfen, in ruhigen Momenten zu versuchen, sich zu erden und wieder seelisch aufzubauen, indem man sich an besonders schöne Erlebnisse und Situationen, die einfach nur sehr glücklich machten erinnert. Außerdem haben wir alle unsere kreative Fantasie, die wir sogar gemeinsam im vertrauten Familienkreis durchleben können (bringt Nähe und ein paar Lacher). Vorerst lässt uns diese gedanklich wertvolle Auszeit durchatmen und Kraft bunkern für das, was vor uns liegt.
    Ich fühle mich (genau wie Melanie es beschreibt) auch anderen mir fremden Menschen verbunden, denn wir stehen doch alle gemeinsam vor dieser gewaltigen Herausforderung, haben alle dieses Unbehagen. Lasst uns geduldig und achtsam miteinander umgehen.
    Dir, Deinen Lieben und allen hier ganz ganz viel Mut, Kraft und Vertrauen in sich selbst.

    • Vielen Dank für Deinen wieder mal wunderbaren Kommentar, liebe Gabi! Ist immer toll, wie Du meine Gedanken aufgreifst, oft ein bisschen weiterführst und bestätigst!
      Ich schicke Dir ne dicke Umarmung

      • Danke, dass Du gerade jetzt für die Dir anvertrauten Patienten da bist! Und — Du hast soviel um die Ohren und findest dennoch für jeden von uns hier ein liebes Wort. Ganz besonders jetzt tut das so unendlich gut und hilft mit, sich wieder neu zu erden und nach der täglichen Flut von „Corona-Informationen“ zuversichtlich nach vorne zu schauen.
        Bleib bitte gesund, lass Dir Deine Uta-Energie niemals nehmen. Schön, dass es Dich gibt. :-)))

        • Es ist ja auch quasi eine Hilfe für mich, diesen Blog zu schreiben – und die schönen Reaktionen darauf umso mehr, liebe Gabi! Es ist toll, wenn man Anerkennung dafür bekommt – besonders, wenn man eben sein Herz reinsteckt!
          Schön, dass es Euch alle gibt!

  5. Ich kann mich allen vorangegangenen Beiträgen nur anschließen – gut, hier immer wieder vorbeischauen zu können und so freundliche „Fremde“ zu treffen.
    Musste mich im Home-Office mit „Vulnerabilität“ beschäftigen – Sofort waren meine dumpfen Sinne wieder geschärft, da es das Gegenteil von Resilienz bedeutet.

    • Liebe Sabine. Ich denke, dass auch Vulnerabiliät eine wichtige Eigenschaft sein kann – sich Schwäche und Verletzlichkeit einzugestehen, ist für mich absolut kein Zeichen der Schwäche, sondern vielmehr von Stärke!
      Und wenn beides miteinander einher geht – also zu wissen, dass man auch schwach sein darf und dass man aber viel Kraft in sich trägt, um das zu überstehen, dann ist man super gerüstet!
      Ganz liebe Grüße

  6. Schwäche zulassen und auch zeigen können, ist auch für mich eine der größten Stärken, die wir haben!
    Verwundbarkeit im ökonomischen, sozialen und politischen Sinne, beschreibt genau das, was wir gerade alle hier erleben. Wir sind Schocks und Stressfaktoren ausgesetzt und haben Schwierigkeiten, diese zu bewältigen.
    Es gibt im Moment aber auch, so viele gute Ansätze, im privaten, wie auch im sozialen und politischen Bereich, dass ein optimistischer Blick in die Zukunft getan werden kann.

    • Da bin ich ganz bei Dir, liebe Sabine. Natürlich sind wir alle irgendwie wie gelähmt und in Schockstarre – man kann sich aber auch gut all der Hilfsbereitschaft und Solidarität zuwenden und sich das Herz erwärmen lassen.

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