Ob es eine ungünstige Sternen-Konstellation, kosmische Strahlen oder doch der von mir angezweifelte Zufall ist – keine Ahnung, warum sich die schlechten Nachrichten derzeit so zu einem Berg anhäufen, der oftmals nicht mehr mit einem einzigen Hüpfer zu überwinden ist.
Wie schon im letzten Artikel erwähnt: ich denke, die richtige Taktik dagegen ist: umso mehr ganz bewusst aus der Dunkelheit rausgehen – oder um jetzt mal Star wars-Freunde zu beglücken: das Lichtschwert (streng genommen das Laserschwert) in die Hand nehmen und den schwarzen Umhang der Seele durchlöchern, damit die Sonnenstrahlen wieder einen Weg finden.
Das kann eben dadurch geschehen, dass man sich mit tollen Menschen umgibt – oder man unternimmt Dinge, die einen einfach glücklich machen. Manchmal kann dies ganz überraschend passieren – letzte Woche hat mich eine wunderbare Freundin gefragt, ob ich sie zu einem Konzert ins St.Pauli-Theater hier in Hamburg begleiten würde. Ich habe zwar spontan zugestimmt – mir allerdings zunächst eher weniger davon versprochen: „Heaven can wait“ ist nämlich ein Chor: Aufnahmebedingung ist ein Mindestalter von 70 Jahren. Ich mag alte Menschen und ich mag Musik – dennoch habe ich gedacht, dass da wahrscheinlich eher laienhaft ein paar Lieder geträllert würden – könnte ja ganz NETT werden…
Meine Erwartungen wurden aber mal sowas von übertroffen: die Teilnehmer/-innen haben mich komplett umgehauen, tanzend vom Stuhl gerissen und mehrmals zu Tränen gerührt! Ein unglaublich tolles Konzert von Menschen mit großartiger Ausstrahlung, Lebensweisheit und einer Freude am Dasein – einfach nur Gänsehaut und wahnsinnig beeindruckend. Zwischendurch kamen einzelne Personen per Video ein wenig zu Wort, erzählten von Schicksalsschlägen und wie der Chor ihnen neuen Lebensmut gegeben hat – zwei von ihnen haben auch eine neue Liebe innerhalb der Truppe gefunden. So schön!
Die älteste Teilnehmerin ist 93 Jahre alt und sang ihr Solo bei „Die perfekte Welle“ von Juli – denn der Chor singt nicht etwa Volkslieder oder Schlager – sondern Stücke von Coldplay, Nirvana, Jan Delay, der NDW usw.
Ich kann es Euch nur wärmstens ans Herz legen: sucht Euch solche Freude-Oasen, die Euch wärmen, erfüllen und zeigen: die Welt kann gar nicht so schlecht sein, wenn sie eben auch so etwas beinhaltet!
Oh wie toll ! Kennt Ihr in diesem Zusammenhang vielleicht einen meiner allerliebsten Filme ( Trailer ist auf youtube ) Er heißt : „Young@Heart“ und handelt von einem amerikanischen Laienchor mit 30 Senioren und Seniorinnen, die im Alter zwischen 70 und 100 Jahren sind und auch ein wildes Rock,-und Pop-Repertoir haben. Unglaublich ! Zum Staunen, Freuen und Weinen schön !
Nee, kenn ich nicht – aber danke für den Tipp! Mein absoluter Lieblingsstreifen ist ja auch ein Chor-Film: „Wie im Himmel“ – unglaublich toller Film…
Jaaaaa! Wie im Himmel – wundervoll !!!!
Unser Chor hat übrigens geplant, demnächst mal (kostenlose) Auftritte in Altersheimen zu machen. Mit Songs zum Mitsingen. Ich freue mich riesig darauf! Durch die Erfahrung mit meiner Mutter und Schwiegermutter in ihren Seniorenstiften habe ich mitbekommen, dass das Unterhaltungsprogramm leider sehr, sehr dürftig ist. Meine Mutter, die Musik über alles liebte, hat doch tatsächlich das wöchentliche Singen in ihrem Heim eingeführt. Ich war richtig stolz auf ihre Initiative…. Na, jedenfalls möchte unser Chorleiter bei den geplanten Auftritten nicht etwa deutsche Volkslieder zum Besten geben, sondern eher unsere Rockn Roll Stücke zum „Abgehen“ 🙂 Ich berichte Euch dann mal, was daraus wird.
Klasse Idee – Du wirst sehen: die Freude des Chores plus die Freude der Bewohner = Explosion der schönen Gefühle!!!!
Gerne hier berichten!
Habe mir gerade mal ein paar Videos von „Heaven can wait“angeschaut… Ist wirklich toll, Uta ! Schade, dass ich hier im tiefen Süden wohl keine Chance habe, die mal live zu sehen ? Muss mal die Tournee checken. – Und weißt Du, was Monika Gutte in der NDR-Talk Show erzählt hat ….. ? Dass der Leiter von „Heaven can wait“ die Idee für diesen Chor hatte, als er „Young@Heart“ gesehen hat ! 🙂 So schließen sich die Kreise und tolle Ideen setzen sich durch!
Das ist ja echt ein Kreis, der sich schließt… ein Grund mehr, dass ich mir Deinen Filmtipp anschaue!!!!!
Ich liebe diesen Film!!!!
😊😊😊 SCHÖÖÖN !!!! ( hab’ ich geahnt )
🙂
Ich finde, Musik zu machen verbindet und lässt unsere Herzen vor unbändiger Freude hüpfen, egal wie jung oder „alt“ man schon ist.
Gerade und ganz besonders für Senioren ist gemeinsames Singen (so mit richtig Drive) das allerbeste Mittel gegen Einsamkeit oder gar Depressionen. Habe mir soeben die Videos auf youtube angeschaut. „Heaven can wait“ lässt’s richtig krachen, Toller Tipp! Danke Uta!!!! Das hätte ich auch gerne live erlebt.
Die sind echt super – guck mal bei den Konzertterminen, vielleicht ist ja etwas für Dich dabei. Sie planen auch ab Herbst ein neues Programm
Danke, werd‘ ich machen! Tolle Musik macht einfach glücklich und zu erleben, wie diese reifen, herzlichen Menschen sich noch freuen wie die Kinder, dass ist so unglaublich schön. Ich freue mich sehr, dass sie ihr Leben so bewusst annehmen und bereichern. So kann man gut ins Alter gehen.
Finde ich auch – man hat bei diesem Konzert wirklich die Angst vorm älter werden verlieren können!