Der Strand des Lebens in der Uta-Version

Liebe Mama, eines Nachts hatte ich einen Traum…
Ich ging am Meer entlang mit Dir, am Strand des Lebens. Irgendwann blieb ich stehen und blickte zurück… ich lächelte, denn ich sah zwei Fußspuren im Sand, meine eigenen und die Deinen….
Als wir am Ende unseres Lebensweges ankamen blickte ich wieder zurück .
Ich erschrak! Als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebens nur eine Spur zu sehen war, und das waren gerade die schwierigsten Zeiten für mich.
Besorgt fragte ich: anfangs hast Du mir versprochen auf allen Wegen bei mir zu sein, aber jetzt sehe ich, dass in den schwierigsten Zeiten nur eine Spur zu sehen ist. Warum hast Du mich allein gelassen, als ich Dich am meisten brauchte?
Du antwortetest: Mein Kind , ich liebe Dich und werde Dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo nur eine Spur zu sehen ist…. DA HABE ICH DICH GETRAGEN !!!!!!

So hat mir ja Elke die wunderbare Geschichte in einem ihrer letzten Kommentare geschickt – und mittlerweile wissen wir auch, dass sie in etwas anderer Form aus der Feder von Margaret Fishback Powers stammt – die damit allerdings eher ihr Verhältnis zu Gott aufzeigen wollte.

In unserer Variante geht es ja eindeutig um die Beziehung zur eigenen Mutter – und ich hatte ja angekündigt, dass ich mir auch eine andere Antwort der Mutter auf die Frage, warum es in schwierigen Phasen nur eine Fußspur im Sand gibt, vorstellen könnte.

So wäre nämlich der Text in der Uta-Version:

Liebe Mama, eines Nachts hatte ich einen Traum…
Ich ging am Meer entlang mit Dir, am Strand des Lebens. Irgendwann blieb ich stehen und blickte zurück… ich lächelte, denn ich sah zwei Fußspuren im Sand, meine eigenen und die Deinen….

Als wir am Ende unseres Lebensweges ankamen blickte ich wieder zurück .
Ich erschrak! Als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebens nur eine Spur zu sehen war, und das waren gerade die schwierigsten Zeiten für mich.
Besorgt fragte ich: anfangs hast Du mir versprochen auf allen Wegen bei mir zu sein, aber jetzt sehe ich, dass in den schwierigsten Zeiten nur eine Spur zu sehen ist. Warum hast Du mich allein gelassen, als ich Dich am meisten brauchte?
Du antwortetest: Mein Kind, in diesen Phasen Deines Lebens habe ich ganz bewusst einen anderen Weg gesucht als Du – ich bin kurz stehengeblieben, habe einen Umweg eingeschlagen oder bin ein wenig vorgelaufen. Denn ich weiß, wie stark Du bist und dass Du es ganz alleine schaffen kannst. Und ich wollte Dir damit zeigen, dass Du Dir selber vertrauen kannst – dass Du siehst, dass Du Dich in jeder Lebenslage auf Dich verlassen kannst – und vor allem, dass Du am Ende Deines Lebens genauso stolz auf Dich sein wirst, wie ich es auf Dich bin!

Was haltet Ihr von diesem Ende?

23 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. wunderschön …

    Als Tochter sieht und spürt man die eigene Stärke und fühlt denoch die Unterstützung durch die Mutter (und den Vater); und das ebenso, wenn die Mutter schon gegangen ist.

    Als Mutter geht man den Weg der Mutter, unterstützt die Kinder aus dem Hintergrund, den eigenen Weg zu gehen und die eigene Kraft zu entdecken.

    In deiner Uta-Version ist es ja gerade die gespürte Nähe zu Mutter, die das Kind empfindet und ihm wird erst klar, dass es den Weg aus eigener Kraft geht, als es die einzelne Fussspur entdeckt.

  2. Dein Ende gefällt mir sehr gut Uta! Ich sitze hier und lese es mit Gänsehaut, weil ich mir sehr wünsche, dass meine Kinder es vielleicht so oder ähnlich sehen können …..
    Herzlichst Annegret

  3. Liebe Uta,
    Deine Version gefällt mir am Allerbesten! Ich finde, das drückt sehr positiv aus, was Eltern für Kinder sein sollten.
    Es erinnert mich an den Spruch: man solle Kindern Wurzeln und Flügel geben… er fällt mir leider nicht mehr ein. Vielleicht kennst Du ihn?
    Liebe Grüße
    Inge W.

  4. Liebe Uta, Deine Version gefällt mir auch sehr gut! Mütter und Väter begleiten uns immer, ihr Leben lang und egal wie alt wir Kinder sind.

  5. Liebe Uta, ich bin Therapeutin und auf meinem Schild steht: „Ich stelle Sie auf die Füße“ – und das mache ich schon über 30 Jahre. Manchmal trage ich meine Patienten auch ein Stück weit, aber dann müssen sie lernen, wieder selbstständig zu laufen. Dann habe ich mein therapeutisches Ziel erreicht. Wenn ich so zurück blicke, dann habe ich das bei meinem Sohn nicht anders gemacht: Dasein wenn’s nötig war und loslassen wenn’s sich richtig anfühlte. Seit fast 3 Jahren ist mein Sohn selber Papa und ich bin stolz und berührt, wie er diese Aufgabe voll Liebe und Hingabe meistert. Und ich klopfe mir auf die Schulter und freue mich wie Bolle: …so vieles habe ich richtig gemacht als Vorbild. Klingt vielleicht etwas eingebildet, ist mir aber wurscht – heute in einem Monat werde ich 65 und ich fühle mich in mir angekommen 😊

    • Das klingt ABSOLUT nicht eingebildet, liebe Margarete! Es ist schade, dass man das immer so empfindet, wenn man sich selber mal auf die Schulter klopft!!! Dabei hat man es so oft verdient!!!!! Ich hab mich sehr über Deinen Kommentar gefreut – und über Deine positive Selbstreflexion!!!!!!

  6. Dein Ende der mir bekannten Geschichte gefällt mir besser, als das vorgegebene. Du bist eine sehr kluge, sehr empathische Frau. Ich freue mich immer wieder über deine wunderbaren Gedankenanstöße. Danke dir dafür. Schön, dass es dich gibt. Gib Acht auf dich ❤️

  7. Liebe Uta, Du hast ja wirklich Recht: wie faszinierend, dass wir beide uns eine ganz ähnliche neue Aussage der Geschichte erdacht haben… ich habe gestern richtig gestaunt. Danke Dir sehr für den schönen Impuls dazu!!!

  8. Liebe Uta, Dein Textende ist auch meins! Die uneingeschränkte Liebe der Eltern und das Vertrauen in ihr Kind sind der Wind unter seinen Flügeln. Es ist so beglückend zu spüren, dass dies der richtige Weg ist.
    Allen hier ein entspanntes Frühlingswochenende. :-))

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