Die dunklen Wolken in meinem Himmel

Vielleicht hätte ich sie nicht so ausführlich erwähnen sollen – vielleicht haben sich die dunklen Wolken in meinem Himmel durch den letzten Artikel aufgefordert gefühlt, sich mal wieder gewaltig zusammen zu ballen und meine persönliche Sonne gehörig in den Schatten zu stellen.

Aber so ist das nun mal: ein dauerhaftes Blau über der Seele gibt es einfach nicht und oft passiert es dann auch ganz plötzlich, dass die dunkle Front sich aufbaut und man sich fast blind in der Dunkelheit wiederfindet. Da kann man nur hoffen, dass sich die Gefühlsaugen schnell an die Finsternis gewöhnen und man wieder etwas erkennen kann – oder aber, dass man das Licht rasch wiederfindet.

Meine Vergangenheit holt mich gerade – mal wieder – ein. Und so sehr ich es auch anders hätte – so viele Kilometer ich auch zurück gelegt habe: wenn wieder etwas passiert, was ich versuchsweise mit meinem kompletten Neubeginn hinter mir lassen wollte, dann reißt es mir komplett den Boden unter den Füssen weg.

Ist schon heftig, dass man die betreffenden Menschen, den „verbrannten“ Ort und den akuten Zustand verlassen kann – aber seine Erinnerungen, die Wunden, die Narben und die Auswirkungen, die es hat, wenn man wieder in der gleichen Situation wie früher steckt – das alles hat man ungewollt in seinem inneren Umzugskarton mitgenommen.

Und mit einem Schlag ist die Wut wieder da, die Monotonie, mit der man weiterhin funktioniert, die Niedergeschlagenheit und die gefühlte Machtlosigkeit, die es glücklicherweise stets nur in meinem Kopf gab: denn aufgegeben und richtig verloren (außer viel, viel Kraft und sämtliches Vertrauen) habe ich nie!

Und dieses Wissen – und dazu die Erkenntnis, dass ich diese Wolken kennenlernen und in meinem Leben behalten musste, weil ich ansonsten das Gold, was ebenfalls zu mir gehört, nicht in dem Ausmaß zu schätzen wüsste, wie ich es tue – das möchte ich nicht missen!

Es klingt komisch – aber ohne die Dunkelheit, die mich immer wieder umfängt, könnte ich nicht so durchs Licht hüpfen, wie es eben mache. Weil ich es umso mehr genießen kann, wenn in meiner Seele wieder die Dämmerung aufsteigt.

Schönes Wochenende für Euch!

29 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Stimmt, denn Du bist stolz, stark und glaubst fest an Dich, liebe Uta!!!! Lass Dir das nie nehmen, lass Dich nie beirren und höre nie auf, Dich zu lieben. Nur so schaffst Du es immer und immer wieder, ins Licht zu hüpfen und die Wärme zu genießen. Liebe Grüße und fühl Dich mal feste gedrückt!!

    • Liebe Gabi – ich weiß nicht, ob ich Deinen Satz immer so unterschreiben würde, aber es klingt natürlich echt toll! 🙂
      Grundsätzlich hast Du schon „irgendwie“ Recht – aber es gibt auch viele Situationen, in denen ich mich einfach schwach, verletzt und alleine fühle. Das kennt wohl jeder… wichtig ist, dass man sich mal darin begeben kann, dass man sich diese Stunden auch gönnt – um dann wieder aufzustehen, zu kämpfen, drauflos zu hüpfen, um sich dann in der Sonne auszuruhen! 🙂

  2. Du versteckst Dich eben nicht – weder vor kleinen Winden noch vor den heftigen Stürmen, Uta. Ziehst nicht die schützende Decke über den Kopf und wartest in der Ecke ab, bis alles wieder ruhig ist. Wenn man so ein „Hurricane Hunter“ ist wie Du, der dem Auge des Wirbelsturms mutig entgegengeht, und allem auf den Grund gehen möchte, dann wird immer mal wieder der Schutzanzug ganz schön durchgepustet. Aber, so wie wir Dich kennen, lässt Du Dich nicht so schnell umwehen und von Deinem Weg abbringen. Und das ist toll an Dir! Ich schicke Dir auch eine dicke Umarmung rüber.

    • Liebe Lydia – das stimmt! Ich bin schon so ne kleine Sturmbraut, was meine Probleme angeht. Wenn sie mich umpusten wollen, dann ducke ich mich nur kurz und dann stemme ich mich mit aller Kraft dagegen… und wenn ich dann doch mal auf dem Popo lande, dann klopfe ich den Dreck ab und stehe wieder auf! 🙂
      Danke für die Umarmung und die tollen Worte! Tut gut

  3. Hallo Uta,
    so dunkle Wolken schweben bei mir auch immer wieder durch, manchmal ziehen die mich dann in ein dunkles Loch, manchmal machen sie mit riesig Angst. Oft stelle ich mir dann die Fragen: „Wofür?“, „Warum“?
    Ich wundere mich manchmal wie ich es geschafft habe aus den ganz tiefen Löchern wieder rauszukommen. Bis jetzt habe ich den Wolkensturm immer irgendwie weggepustet und der anschließende Hüpfer hat besonders Spass gemacht.
    Ich kenne deine Geschichte nicht und dich eigentlich auch nicht aber ich glaube du bist ein „Hüpfmensch“ der aus jedem Loch und über jede Wolke hüpfen kann. 👍🏽👍🏽👍🏽

    • Liebe Claudia,
      die ganz dunklen Wolken machen mir auch Angst! Denn manchmal ist der ganze Himmel damit voll und ich kann kein Licht mehr sehen. Dann daran zu glauben, dass es wieder kommt, ist oft ganz schön schwer.
      Meine Geschichte habe ich ansatzweise ja mal hier im Blog erzählt – sie hat mir das Hüpfen oft sehr verleidet, aber letztendlich schaffe ich es doch immer wieder, weil ich auch einfach glücklich sein WILL. Das ist wohl der entscheidende Punkt

  4. Ja, ich verstehe was Du meinst, liebe Uta. Und ich denke, jeder von uns kennt auch diesen Moment der Hoffnungslosigkeit und Schwäche, in dem man zutiefst verletzt „am Boden liegt“ und einfach von Schmerz und Enttäuschung überwältigt ist. Ich finde, es ist auch gut, dies zuzulassen und zu durchleben. Denn nur dann erwachen das Kämpferische und vielleicht auch die Wut in uns, die uns helfen, den Blick wieder klar nach vorne zu richten und uns vertrauensvoll auf unsere Stärken zu besinnen und weiter zu hüpfen.

  5. Mit der gefuehlten Machtlosigkeit hat Du, liebe Uta, mir gerade ein Stichwort gegeben – die ist leider auch bei mir gerade total akut im Kopf, wobei ich tatsaechlich aktiv so viel in die Wege leite fuer eine ordentliche Zukunft fuer unsere Restfamilie und mir im Hintergrund neben dem Funktionieren dafuer ein Bein ausreisse. Dabei stehe ich erst am Anfang. Dieses schwarze Loch ist leider zur Zeit auch immer in der Naehe bzw. dieser Knoten im Bauch, der, wenn man zu fest draudrueckt, die Schleusentore oeffnet, wenn ich drueber nachdenke, wie surreal das Leben gerade ist. Ich sitze gerade in einem suedeuropaeischen Ferienresort und goenne mit einen Entspannungsdrink. Ein Urlaub nur der Kids zuliebe, der echt schoen sein koennte, wenn ich ihn alleine mit den Kindern haette antreten koennen ohne die Person, die mir im Mai zwar vor den Latz geknallt hat, sie wolle ein besseres Leben ohne uns bzw. vor allen ohne mich, die es bis heute aber nicht geschafft hat, Butter bei die Fische zu geben, und einen anstaendigen Abgang zu machen, damit wir endlich wieder leben koennen. Diese Kraft und Zeit, die das kostet, ist so verschwendete Lebenszeit, die ich so viel lieber besser nutzen moechte, darueber kann ich mich gerade so aergern. Und trotzdem, Zaehne zusammenbeissen und durchhalten, in spaetestens zwei Jahren ist hoffentlich alles durch. Bis dahin die guten Drinks und Momente abgreifen, Neues lernen, die Lieben durch diese bescheidene Zeit begleiten, dass sie so wenig Schaden nehmen wie moeglich. Eins ist sicher: Am Ende schmeisse ich eine fette Party und mache den groessten Huepfer meines Lebens…

    • Oh je, liebe Andrea! Das klingt wirklich ganz schön übel. Warum – in Gottes Namen – geht die betreffende Person dann nicht einfach und verlängert die blöde Situation künstlich? Wenn sie gehen will, dann soll sie das doch auch bitte schön machen!
      Oder könnt Ihr – Deine Kinder und Du – nicht anstelle dessen gehen? Damit die Wunden verheilen können….
      Ich drück Dich!

  6. Liebe Uta,
    da gibst du uns allen so viel Kraft und schöne Momente, umso mehr schmerzt es mich, dass du dich so fühlst.
    Aber ich glaube, jede, mit einem nicht so ganz geradlinig verlaufendem Lebenslauf, kennt das- und manchmal wirds richtig schlimm.
    Und dennoch kommt das Licht wieder, immer!
    Herzliche Grüße
    Sabine

    • Ja, liebe Sabine – manchmal wird es so richtig schlimm. Das ist leider so – auch eben bei mir! Aber ich schaffe es immer wieder da raus und zum Hüpfen zurück!
      Vielen Dank für Deine lieben Worte! Schön, dass Ihr alle da seid!

  7. Scheibenkleister!!!!!
    Ich habe hier seit heute morgen echte dunkle Wolken am Himmel!
    Wohne keine 4 Kilometer weg von Irsching wo die Raffinerie teilweise in die Luft geflogen ist.
    Drückt mal alle eure Daumen,das es nicht noch schlimmer wird.
    Meine Gedanken sind bei den 800 Einsatzkräften und den direkten Anwohnern 🙁

    Uta,dir wünsche ich von ganzem Herzen mal ein bißchen mehr Licht 😉

      • Danke.
        Wir sind anscheinend bei uns im Ort mit einem blauen Auge davongekommen.
        Gibt zwar Sachschäden,aber uns geht es gut.
        Ich hab ehrlich gedacht es hat eine Bombe eingeschlagen heute morgen um 5.12 Uhr…
        Irgendwie gibt es bei uns keine Ruhe.
        Warum auch immer.

        • Da bin ich beruhigt, dass es bei Euch einigermaßen glimpflich abgelaufen ist…!!!! Hab mir doch echt Sorgen gemacht, als ich die Nachrichten dazu gesehen habe…

          • Berechtigte Sorgen,Uta.
            Ich habe das allererste Mal in meinem Leben richtig Angst um mein Leben und meine Familie gehabt.
            Wir sind wirklich an einer richtigen Katastrophe vorbeigeschrammt.
            Ich zucke bei jedem lauten Geräusch noch zusammen,habe die letzten beiden Nächte ganz schlecht geschlafen.
            Das was in den Nachrichten kam,ist nur ein Bruchteil von dem wie es hier wirklich aussah.
            Hier fuhr auch die Feuerwehr durch die Strassen und hat die Bevölkerung gewarnt alles zu schließen und das Radio etc. anzumachen.
            Man hat tatsächlich damit gerechnet,das eventuell die Tanks noch in die Luft gehen.
            Das war alles ziemlich nervenaufreibend.

          • Echt schrecklich – und Ihr scheint ja wirklich Glück im Unglück gehabt zu haben!!!! Worüber ich natürlich ABSOLUT froh bin!!!!!!

  8. LiebeUta! Du kennst meinen Spruch: immer wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her! Ich wünsche Dir, dass Deine Altlasten ganz bald mit den dunklen Wolken verziehen. Behalte Deine Kraft für Deinen neuen Lebensanfang, hüpf da hinein und lass das Glas halbvoll! Dicken Drücker und liebe Grüße, Deine Elli💋

  9. Liebe Uta,
    💚Optimismus ist die Fähigkeit, hinter den dunklen Wolken das Licht zu ahnen💚
    Diesen Spruch mag ich sehr und ich hoffe ich konnte und kann das Licht immer ahnen. Schwere Zeiten gehören wohl, zu unser aller Leid, zum Leben dazu. Immer wieder aufstehen und von vorne, immer wieder irgendwoher Kraft suchen und finden. Gott sei dank hat man meistens Seelenmenschen um sich, oder wie auch immer erreichbar, die einem scheibchenweise helfen können diese dunklen Wolken zu vertreiben.

    Ich wünsche euch allen diese Kraft und den Mut auch die dunklen Wolken anzunehmen.

    Liebe Grüße und ich umarme dich feste liebe Uta.
    Bärbel

  10. Liebe Uta,
    auch wenn man du, ich und alle anderen die Leier nicht mehr hören können; die Seele wächst an den dunkeln Tagen/Situationen und lässt uns gestärkt daraus hervorgehen. Auch wenn es uns den Boden unter den Füßen wegreißt, unser Herz schmerzt und unsere Augen auch ohne Tränen weinen – irgendwann scheint wieder die Sonne, damit wir hüpfen können. Wir Frauen sind eh vom Stamme Hoffnung – weil wir ganz oft alles wuppen, um dann gestärkt voller Mut und Kraft weitergehen auf den Erfahrungen, die wir gemacht haben.
    Ich drücke dich ❤😘🙏
    Liebe Grüße von Dagmar

    • Liebe Dagmar – auch wenn es eine alte Leier sein sollte: sie ist wichtig und man/frau tut gut daran, sich das immer wieder vor Augen zu führen!!!
      Vielen Dank dafür und Drücker zurück

  11. Liebe Uta, Du bist nie müde geworden, uns allen hier auf so vielfältige Weise Kraft und Mut zu schenken, um durch schwierige Lebensphasen hindurch zu kommen. Um so mehr macht es mich jetzt betroffen und es tut echt weh zu sehen, dass Dich Leid und Kummer wieder eingeholt haben.
    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du die tiefe Enttäuschung und Niedergeschlagenheit bald überwinden kannst, um wieder optimistisch durchstarten zu können.
    Ich drück Dich nochmals ganz feste und wünsch Dir ganz viel Kraft und Zuversicht. Liebe Grüße!!

    • Liebe Gabi,
      vielen Dank für Dein tolles Mitgefühl! Mach Dir keine Sorgen: klar holt mich meine Vergangenheit und die damit verbundenen dunklen, dunklen Wolken leider immer mal wieder ein – und dann geht es mir wirklich nicht gut…
      Aber ich bin ein „Steh-auf-Frauchen“…. das wird schon wieder – und dann wird weiter gehüpft! Vielen Dank und dicke Umarmung zurück

  12. Liebe Uta,
    bei Deinen Worten fiel mir ein, dass ich vor viiieeelen Jahren nach einer Trennung noch etliche JAHRE immer wieder Situationen geträumt habe… keine wirklich erlebten Situationen, eher solche, die hätten vorkommen können. In immer anderen Erlebnissen mit immer derselben Person. Nach etwa 5 Jahren wurden die Träume seltener – und heute (mehr als 30 Jahre danach) habe ich andere Personen und Situationen, die vor 4 Jahren begonnen und vor 10 Wochen geendet haben, von denen ich ähnlich träume. Meine Therapeutin meinte, dass das sehr verständlich sei.
    Also: Kopf hoch, hüpfen und lachen – das hilft (meistens)
    Liebe Grüße
    Inge W.

    • Liebe Inge,
      ja, Träume sind auch so ein Thema, welches ich hier noch mal behandeln möchte… steht auf meiner Liste! 🙂
      Ist super, dass Du in Deinen Träumen das Erlebte verarbeitest und dadurch bestimmt besser und schneller mit dem schmerzhaften Thema Trennung umgehen kannst

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