Da man mich zwischendurch ja immer so lieb fragt, wie es mir und meinen beiden Kindern denn inzwischen so geht, schreibe ich Euch heute mal einen kleinen Zwischenbericht über das momentane Befinden.
Wenn ich das das so beurteilen kann, dann benenne ich den Zustand meiner Kinder wohl mit einem knappen: gut. Sie haben ja eine fast unerschöpfliche Fröhlichkeit in ihrem jungen Gehirn und diese ist so gut wie vollständig wieder jeden Tag zu sehen. Klar: am Anfang haben sie die alte Heimat Juist sehr schmerzlich vermisst, ihre alten Freunde, das gewohnte Umfeld usw. Und diese Traurigkeit wird ganz sicher auch noch eine gute Weile in ihnen sein, aber sie haben aus der neuen Situation für meine Begriffe wirklich das Beste gemacht: haben die erste schwierige Zeit in den neuen Schulen überstanden, sich dort nun eingelebt und Freunde gefunden. Mein Sohn macht nun Kickboxen (ich freu mich schon auf das erste blaue Auge oder meine erste Rippenprellung, wenn er mir etwas vorführen möchte…) und will mal die Jugend-Feuerwehr im Ort besuchen – für meine Tochter suchen wir noch einen passenden Reitstall, haben das aber gedanklich jetzt erstmal auf das kommende Frühjahr geschoben.
Bei mir… tja, es ist ein Auf und ein Ab. Momentan rutschte ich gedanklich und emotional wieder ziemlich in den Keller, weil es mir manche Stellen (Ärzte und Behörden) derzeit nicht gerade leicht machen, diese Ruhephase – also des nicht Arbeitens – auch zu machen. Es ist ja schon so für mich absolut schwierig, mich darauf irgendwie einzulassen, weil das Duracell-Häschen ja am liebsten wieder voll loslegen würde – ich aber die Signale meines Körpers und vor allem meiner Seele endlich gehört habe und diesen auch zum ersten Mal gerecht werden möchte. Ich spüre, dass diese Phase wichtig ist und ich mich wirklich dazu zwingen sollte. Die offiziellen Stellen sehen das leider anscheinend ein wenig anders und lassen mich wie ein Sozialschmarotzer fühlen. Sehr, sehr heftig für mich.
Und es macht eine Menge mit mir… geht eben genau in die Kerbe, die ich ja schon mal beschrieben habe: sich unnütz zu fühlen, Zukunftsängste zu haben – es setzt mich unter Druck und genau das kann ich eben im Moment so gar nicht gebrauchen.
Der Bandscheibenvorfall ist als Begleiterscheinung die ganze Zeit präsent – er ist nicht sonderlich übel in Sachen Schmerz, aber ich spüre ihn als kleinen kribbelnden Dauerfreund buchstäblich im Nacken. In dieser Woche werde ich nochmal in die Neurochirurgie gehen und wir werden schauen, ob die Krankengymnastik und die Übungen zuhause etwas geholfen haben.
Der NDR hat sich noch nicht gemeldet – ich hoffe jetzt einfach mal, dass das ein gutes Zeichen ist. Sehr gerne dürft Ihr weiter Eure Daumen drücken.
Beim Ankerherzverlag ruht die Arbeit im Moment ja auch, weil wir uns noch nicht über ein neues Themengebiet unterhalten haben – der Verlag hat ein paar Krankheitsfälle im Betrieb und gleichzeitig die arbeitsreichste Zeit (Weihnachten droht ja deutlich in der Ferne…) – deswegen hatten wir noch nicht die Gelegenheit zum Gespräch, aber das kommt ganz bestimmt noch.
So, das mal in Kürze zum momentanen Zustand…. nicht wirklich toll, aber ich strampel weiter. Das Hüpfen kommt dann von alleine wieder – auch das ist ganz sicher…
Liebe Uta,
ich denke ganz feste an Euch alle und schicke dir eine liebevolle Umarmung. Glaub an dich, du hast schon vieles geschafft.
Liebe Grüße,
Ute
Ja, das mit dem Glauben an sich selbst – das ist im Moment so eine Sache… aber ich kämpfe und zetere mit mir selbst, dass es wieder kommt…!
Danke, liebe Ute!
Liebe Uta,
hoffe es geht dir ganz bald sehr viel besser! Fühl dich umarmt.
Liebe Grüße vom verregneten Niederrhein
Dagmar
P. S. Die ✊ bleiben weiter gedrückt !!!!😍
Vielen Dank, Du tolle Dagmar!!!!!
Liebe Uta,
das ist gerade keine leichte Zeit für dich. Vor allem bei diesem trüben-Tassen-Wetter ist es nicht einfach, positiv zu sein, optimistisch in die Zukunft zu schauen und sich selbst stark zu finden.
Ich habe für solche Momente ein kleines „Mantra“: Als ich meinem lieben Partner vor über zwei Jahren von einer anstrengenden Dienstreise etwas verzweifelt gemailt habe, wie klein ich mich angesichts der ganzen Herausforderungen fühle, schrieb er zurück: „Mach dich nicht kleiner als Groß-Esther ist!“ Zum Glück habe ich diese Mail noch und ich krame den Satz immer dann heraus, wenn mir alles zu viel wird. Es hilft.
Vielleicht hast du ja auch so einen Satz? Mit dem jemand dich bestärkt, gelobt, groß gemacht hat? Der dich daran erinnert, wie gut du Herausforderungen meistern kannst und wie viele schwierige Situationen du in deinem Leben schon bewältigt hast? So etwas kann ein wahrer Schatz sein.
In diesem Sinne: Mach dich nicht kleiner als Groß-Uta ist!
Dein Partner ist ja ein Schatz, liebe Esther! Der Satz ist total schön – man muss sofort grinsen und er klingt einfach schön: nicht so bierernst!
Meinen Satz werde ich mir dann mal überlegen – ich bekomme ja schon sehr oft sehr liebe Sachen zu hören/lesen… ist dann eben an einem selbst, diese Worte auch ins Gehirn und dann auch in die Seele zu lassen
Vielen Dank für den tollen Kommentar!
Liebe Uta,
fühl Dich auch von mir gedrückt. Du bist auf einem guten Weg, auch wenn das sich gerade für Dich nicht so anfühlt. Immerhin bist Du schon einen Schritt weiter als ich gerade und dafür hast Du meinen vollsten Respekt.
Auf dem Weg nach Hause habe ich ziemlich passendes Lied dazu gehört, ‚Leichtsinn‘ von Tim Bendzko, das trifft es irgendwie wie die Faust aufs Auge. Hör mal rein… Apropos Faust und Kickboxen: Keine Sorge, so martialisch ist das nicht (sonst würde ich das nämlich selbst nicht auch machen 🙂 Trotzdem, es macht unglaublich fit und ist sowas von gut zum Luft ablassen, wenn man ab und an einen alten Sandsack so richtig vermöbeln kann.
In diesen Sinne – ich muss los zum Sport!
Liebe Grüße Andrea
Liebe Andrea,
da habe ich sogar schon öfter drüber nachgedacht: Kickboxen wäre bestimmt der richtige Sport für mich. Oder Wände einreißen… oder Autos mit einem Hammer zertrümmern…
Ohne Witz: ich verstehe sehr gut, wie man dabei das mal rauslassen kann, was einen von innen her auffrisst!
Momentan sollte ich da mit meinem Bandscheibenvorfall vielleicht noch aufpassen – aber dann erkundige ich mich mal nach einer passenden Möglichkeit hier in meiner Nähe. Das wäre schon gut!
Vielen Dank fürs Erinnern – und ich wünsche Dir nur das Allerbeste auf DEINEM Weg – ob ich wirklich einen Schritt weiter bin, ist zwar fraglich, aber alleine, dass Du über eine Veränderung nachdenkst oder über Deine Situation, ist schon ein wichtiger Schritt! Du schaffst das – und ich bin gerne für Dich am Rande dabei!