Eine Inspiration…

Als ich noch auf Juist gelebt habe, wurde ich ziemlich häufig gefragt, ob man nicht mal mit mir einen Kaffee trinken könne – zu meinem Leidwesen musste ich einen Großteil dieser total lieb gemeinten Angebote ablehnen, denn ich musste ja auch an mein älter werdendes Herz und meinen Blutdruck denken (kleiner Witz!) – vielmehr hatte ich dazu aber überhaupt keine Zeit: mehrere Jobs, zwei Kinder im Alleingang großziehen, „das bisschen Haushalt“ und was frau noch in den wenigen Stunden des Tages noch so machen muss…

Als mich dann ein Mischa anschrieb, dass er ein Blogger-Kollege sei und wir uns nicht mal auf den obligatorischen Kaffee treffen könnten, schwebte meine Hand ja schon fast auf den Buchstaben, die auf der Tastatur das kleine Wörtchen „Nein“ bilden – aber meine innere Stimme tief im Bauch hat mir zugeraunt, dass ich mich mit diesem Menschen doch mal zusammensetzen sollte.

Ich sollte es nicht bereuen – denn zum einen habe ich an diesem Nachmittag einen wunderbaren Menschen und seine tolle Frau kennen gelernt. Zum anderen aber auch eine extrem besondere und beeindruckende Geschichte gehört, die Mischas Leben ist und die er in seinem Blog Adios Angst – bonjour Leben erzählt.

Mischa Miltenberger war nicht immer so ein ganz offensichtlich glücklicher Mensch mit einem schüchternen, aber wahnsinnig herzlichem Lächeln, offenen Augen und selbstbewusstem Auftreten: seine Vergangenheit war geprägt von starken Depressionen. Nachdem er nach zahlreichen Panikattacken, regelmäßigen Medikamenten und einem totalen Zusammenbruch in eine psychosomatische Klinik kam, war ihm klar: es muss sich etwas ändern. Er hängte seinen gut bezahlten Job als Redakteur bei einer Tageszeitung an den Nagel, kaufte sich einen alten VW-Bus und reiste damit kreuz und quer durch Europa.

Er hat sich super mutig seinen Ängsten, seiner Krankheit und sich selber gestellt – lebt heute tabletten-frei und arbeitet selbstständig als Journalist, Autor und Lektor. Und: er startet gerade so richtig durch: hat ein Buch geschrieben („Antidepressiva absetzen“), reist ganz viel und macht Interviews, ist im Fernsehen aufgetreten („Die Runde Ecke“ im WDR), macht Mut-Mach-Seminare und und und… Großartig ist das für mich, diese Entwicklung bei Mischa zu sehen – ganz einfach, weil er es verdient hat, weil ich ihn kennen- und schätzen lernen durfte und er so ein großartiger Mensch ist.

Wir sind weiterhin in Kontakt – er war es auch, den ich per skype über diesen Blog hier ausgefragt habe: Wie fängt man das an? Worüber kann ich persönlich denn schon schreiben? Wer kann bei der Technik helfen? Mischa hat also ziemlich zu „Don´t forget to hüpf“ beigetragen, wofür ich ihm unsagbar dankbar bin! Und er ist mir ein hell-strahlendes Vorbild!

Als Beispiel für seine wunderbaren Artikel habe ich mir den hier rausgesucht: Vertrauen ist alles! – weil er ganz Mischa ist: über sich selber lachend, super offen und ehrlich, selbst-reflektiert und mit ganz viel Herz!

Danke Mischa – für Dein Mut-machendes Dasein, für Deine Art, die wichtigen Dinge beim Namen zu nennen und für Dich als Inspiration!

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,

    ich lese so ziemlich alles was du schreibst, wenn ich es heute nicht schaffe mache ich es halt morgen und ganz oft denke ich mir: was kannst du dazu schreiben, wie beschreibst du jetzt das es dir echt wieder einmal gefallen hat, das es dich berührt hat, das du verstehst was sie da schreibt! Heute habe ich mich entschieden einfach nur mit einem ❤️ zu kommentieren!

    Ok… ein paar mehr dürfen es schon sein ☺️!

    ❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️

    • Liebe Carmen – ich freue mich immer, wenn Du schreibst – ob wenig oder viel… ich freue mich aber auch, wenn Du nur liest… Hauptsache, Du hüpfst mit!
      Und Herzen… immer her damit!!!!! 🙂

  2. Ja, so ist es wirklich: viel zu oft handeln wir nach dem Sprichwort „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser “ und hemmen uns damit, Dinge einfach mal aus Lust und Laune raus zu tun, ohne immer zu hinterfragen und einen Sinn zu sehen. Doch ich denke, dass ich manche Sachen auch einfach aus Rücksichtnahme gegenüber meinen Mitmenschen nicht spontan tue und es überhaupt ständig Entschuldigungen gibt – wie Du es auch beschreibst, weil man in gewissen Strukturen hängt. Daraus öfter mal auszubrechen und drauf los zu hüpfen, das sollten wir uns einfach mal vornehmen! Ich habe einen Spruch am Kühlschrank hängen (Karte letztes Jahr auf Juist entdeckt), der dazu ganz prima passt : Alle sagten „Das geht nicht“ . Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.
    In diesem Sinne – ein schönes unbeschwertes Wochenende Christina

    • Liebe Christina – der Vertrauens-Artikel kam ja von dem lieben Mischa…
      Aber klar: vieles tut man aus Rücksichtnahme – oftmals ist das aber vielleicht wirklich nicht nötig.
      Die Karte kenne ich und finde sie auch einfach großartig!!!!

  3. Manchmal müssen im Leben erst einschneidende Dinge geschehen, bis man merkt, dass man nur ein Leben und eine bestimmte Zeit hat. In deinem Bericht über Micha erkenne ich vieles wieder, was mir bekannt vorkommt. Auch bei mir gab es einen Punkt im Leben, der mich zum Nach- und Umdenken bewegt hat, der mein Verhalten und Handeln beeinflusst und verändert hat. Es war eine schwierige Zeit und ich habe mich oft gefragt ist es richtig, was du tust ? Kann man das machen ? Was denken die Leute von dir ? Bist du zu egoistisch ? Heute weiß ich, dass man es niemals allen und jedem Recht machen kann, dass die Menschen, die wirklich wichtig und ehrlich sind, bleiben und auch verzeihen, wenn mal etwas nicht so toll läuft oder man sich einfach mal länger nicht gemeldet hat, weil man etwas Zeit für sich brauchte. Dass echte Freunde bleiben und immer da sind und die die gehen, einfach nur Energieräuber waren. Man muss das Leben hier und jetzt so leben, wie es einem selbst gut tut. Meine liebe, weise Omi (96) sagt immer: Kind, mach das was geht und nimm alles mit. Im Alter, wenn du an die Wohnung oder das Heim „gefesselt“ bist zärst und lebst du von diesen Erinnerungen. Dieser Satz hat sich so in meinem Kopf festgesetzt, dass ich versuche so viele und schöne Erinnerungen zu schaffen, wie es nur geht und meine Prioritäten einfach anders setze. Das Leben ist zu kurz, um sich mit Dingen zu beschäftigen, die einen nicht glücklich machen.

    • Vielen Dank für Deinen wunderbaren Kommentar, Deine Ehrlich- und Offenheit!!! Genau über dieses Thema denke ich schon ein paar tage lang nach und werde es in der kommenden Woche noch in einem Artikel – oder mehreren – zur Sprache bringen: wo fängt Egoismus an, wo hört die Nächstenliebe auf – wer ist der wichtigste Part in Deinem Leben?!?
      Deine Oma ist jedenfalls absolut Gold wert!!!!!! Ich drück Dich, liebe Nici

  4. Liebe Uta,

    ich bin so glücklich, dass ich die Kaffee-Ausnahme sein durfte, auch wenn ich Tee getrunken habe 😉 Dabei habe ich eine wunderbare Ausnahmefrau kennengelernt und gemerkt, dass das Universum schon immer die richtigen Leute zusammenführt.

    Ich freue mich, dir bei all deinen weiteren Hüpfern aus der Ferne zusehen zu dürfen und wünsche dir alles, alles Gute. Du bist eine großartige Mutmacherin und Gute-Laune-Bringerin 🙂

    Ganz liebe Grüße
    Mischa

    • Stimmt – das Universum hat bei solchen Begegnungen auf jeden Fall seine Finger im Spiel – wie bei uns! Ein ganz warmes Gefühl habe ich dabei in meinem Bauch – und das ist echt toll!
      Schön, dass es Menschen wie Dich gibt (und dass Du dazu auch noch in meinem Leben bist) – und dass wir in Kontakt bleiben!
      Ich drück Dich und wünsch Dir ein großartiges Seminar – vielleicht sollte ich mal gucken, dass ich auch mal dabei sein kann….

  5. Hi Uta,
    ich bin über Mischa Miltenberger auf Deinen Blog gestoßen, mit dem ich vergangenes Jahr schon in der „no Excuses“ Challenge zusammen „gestoßen“ bin.
    Ja, ich würde sagen, man „erkennt seinen Tribe“ irgendwie intuitiv… 🙂
    Sagt die, die vor 2 Jahren in Deutschland das Licht ausgemacht und sich auf den „Weg zurück zu sich“ begeben hat. 🙂
    Liebe Grüße
    Sabine

Schreibe einen Kommentar zu Uta Jentjens Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.