Halt haben – Halt geben

Gerade auch in meiner Arbeit in der Psychiatrie bemerke ich immer wieder, wie immens wichtig es ist, seinen inneren Halt zu finden – nicht nur für die Patienten/innen, sondern auch für mich. Das ist tatsächlich auch oft tagesformabhängig – wenn ich mich gut emotional aufgestellt fühle, mit mir im Reinen bin und eine Stabilität in mir spüre, dann kann ich dies auch weitergeben. Dann kann ich wirklich einen besseren Job machen.

Und ich denke, es ist immer wieder gut, sich darüber bewusst zu werden, was diesen Halt in einem maximieren kann, denn in den zwei Bereichen rund darum, kann man durchaus etwas dafür tun:

Äußerer Halt:

  • Die Körperhaltung zu verändern, kann helfen, Stabilität und Größe zu gewinnen – das heißt, wenn ich mich selber daran erinnere, dass ich mich aufrecht halte, dass ich mich buchstäblich „groß mache“ und die gedachte Krone auf meinen Kopf setze, dann strahle ich das auch aus.
  • Die Mimik zu verändern, kann helfen, die eigene Stimmung zu verbessern – funktioniert einfach immer: wenn man ganz bewusst lächelt, sein Strahlen nach außen trägt und sich davon „bezaubern“ lässt, dann hebt sich die Laune ganz automatisch
  • Gute Bezugspersonen können helfen, unsere Selbstliebe/unser Selbstwertgefühl zu stärken – es geht nichts über die Menschen in unserem Leben, denen wir vertrauen, die uns lieben, so wie wir sind und die uns nicht verändern möchten. Genau mit diesen sollten wir Zeit verbringen.

Innerer Halt:

  • Innere Kraftquellen können helfen, Belastungen zu ertragen und Schwierigkeiten zu überwinden – dafür lohnt es sich, mal zu überlegen, was die eigenen Kraftoasen sind und diese dann ganz bewusst zu nutzen
  • Übungen der Achtsamkeit können helfen, ein Bewusstsein für sich selbst und Anker für den Alltag zu finden – seit einiger Zeit bin ich ja großer Fan der Meditation, aber da sollte auch jede(r) ganz individuell schauen, was ihm liegt und gut tut
  • Das Wissen um die eigenen Stärken kann helfen, das Vertrauen in sich selbst zu verbessern – auch hier am besten mal aufschreiben, was man alles an Stärken in sich trägt und sich dafür Zeit nehmen, dann fällt einem überraschenderweise ganz schön viel ein

Letztendlich ist es nämlich so:

Wenn ich mir selber Halt gebe, kann ich auch anderen Personen Halt schenken.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, wieder mal ein wunderbarer Post, der absolut ins Schwarze trifft. Ich könnte mir auch vorstellen, dass einiges aus der Arbeit auf dich „rüber schwappt“. Von Aussagen der Therapeuten, Workshops für die Patienten usw.
    Jedenfalls sind das total interessante, wichtige Themen, für die ich mich sehr interessiere.
    Lieben Dank und schöne Pfingsten für dich.
    Ute

  2. Das sehe ich auch so! Auch wenn gelegentlich mal dunkle schwere Wolken an unserem „Lebenshimmel“ auftauchen, hilft es sehr leichter weiterzuhüpfen, wenn man lernt, im Vertrauen auf seine eigenen Stärken entspannter zu bleiben und dadurch wieder zuversichtlich Kraft zu tanken.

    Heute morgen schaute ich in die blühende Natur, die Sonne strahlte, der duftende Kaffee dampfte, das Croissant lachte mich an und sofort war da auch wieder diese positive Grundstimmung und auch Dankbarkeit, hier in Frieden leben zu können!

    • Ja, die dunklen schweren Wolken gehören leider mittlerweile wohl zum Leben vermehrt dazu, wenn man über seinen Tellerrand hinausschaut – umso wichtiger, dass der „eigene Teller“ gefüllt ist mit wunderbaren Dingen (zum Beispiel Croissants… :))

  3. PS. Meist sind es die simplen, schlichten Dinge, die mir magische Momente tiefster Geborgenheit und innerer Balance schenken. Heute früh sah und hörte ich in unserem Garten „unser“ Amselmännchen auf einem Baumwipfel. Der kleine Kerl gab wirklich alles, schmetterte eine Strophe nach der anderen und machte dadurch die scheinbar aus den Fugen geratene Welt sofort um einiges besser.
    :-))))))

  4. Dein Blog funktioniert ja wieder, wie schön!
    Dem Amselbeitrag stimme ich voll zu.
    Wenn wir einfach nur teilhaben dürfen, an den zumeist kl. Dingen der Natur, bin ich schon zufriedener und meine allgemeine Stimmung bessert sich.

    • Der Blog hat ja immer funktioniert, in dem Sinne – nur mein PC nicht… bzw. die andere Blog-Seite, ach egal! 🙂 Hauptsache, ich darf hier wieder regelmäßig für Euch über die Tasten hüpfen!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.