Ich nehme es mal sprichwörtlich

Letzte Woche hatte ich Euch ja schon von meinen Nackenproblemen berichtet – ich möchte da jetzt auch nicht jammernd weiter drauf rumreiten, keine Sorge 😉 – aber Euch zumindest die Gedanken erzählen, die ich mir dazu gemacht habe.

Denn mittlerweile sehe ich die Situation echt sprichwörtlich: mir sitzt zu viel im Nacken, ich habe zu viel Last auf meine Schultern geladen – das alles passt ziemlich gut. Mein Leben denkt sich ja immer wieder mal Schlenker, Umwege, Stolperfallen und Hindernisse für meinen Weg aus, den ich so entlang hüpfe. Und meistens bin ich dann ja kreativ, erfinderisch und willensstark bei der Suche nach dem nächsten kleinen oder größeren Glücksmoment.

In der letzten Zeit war es aber einfach sehr viel, was da auf mich eingeprasselt ist. Der Verlust meiner Eltern ist ja noch nicht allzu lange her, die darauf folgende Arbeit und das letztendliche Loslassen meines Elternhauses und damit meiner Heimat und meiner Wurzeln, die täglichen Anforderungen auf meiner Arbeit, als Mutter zweier heranwachsender Kinder – stets gepaart mit meinem sehr hohen Anspruch an mich selber.

Was mich aber nun letztendlich körperlich hat einknicken lassen, ist die Sorge um Andere – ich habe einfach im Moment zu viele Menschen, die mir sehr nahe stehen und denen es aus verschiedenen Gründen nicht gut geht. Bei vielem kann ich für meinen Geschmack viel zu wenig tun und dieses hilflose, ohnmächtige Daneben-stehen – das macht mich als Anpackerin, Macherin, Ärmel-Hochkremplerin echt fertig.

Aber ich liege nicht am Boden – höchstens mal kurz zwischendurch. Dann stehe ich wieder auf, klopf mir die Hose sauber, atme einmal tief durch und suche weiter das Licht. Aber alles eben mal ein bisschen langsamer – muss jetzt auch mal sein! 🙂

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    Deinen Satz: „Bei vielem kann ich für meinen Geschmack viel zu wenig tun und dieses hilflose, ohnmächtige Daneben-stehen – das macht mich als Anpackerin, Macherin, Ärmel-Hochkremplerin echt fertig.“ kann ich sehr gut nachvollziehen, denn mir geht es genau so. Diese Hilflosigkeit auszuhalten ist eine echte Herausforderung.
    Mir hilft da mein Glaube. Ich habe den Menschen, dem es nicht gut geht, im Gebet Gott anvertraut. Das entlastet mich etwas.
    Liebe Grüße und gute Besserung

  2. liebe Uta,
    mein Rat wäre, wenn es emotional zu eng wird, einfach los laufen ( Wald) oder radeln, etwas körperlich anstrengendes machen, d. h. jeden Tag eine halbe Stunde für sich sein, tanzen zu schneller Musik egal was… Hauptsache der Druck löst sich.
    Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie gut das tut.
    Ich bin damals im Wald gejoggt, und es war wunderbar.
    Und ganz wichtig… man kann leider nicht jedem helfen.
    Ganz liebe Grüsse.

    • Liebe Ulrike – das ist an sich ein ganz großartiger Vorschlag… im Moment für mich leider aufgrund der körperlichen Gegebenheiten nicht wirklich ausführbar, aber demnächst wieder – da bin ich ganz zuversichtlich!

  3. Liebe Uta,
    gute Besserung für deinen Nacken.
    Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg……
    Dein Körper möchte derzeit offensichtlich nicht im 5.Gang fahren. Vllt eine Geschwindigkeit, bei der ein Blick aus dem Fenster wohltuend ist?

    • Ja, mein Körper gibt mir ganz offensichtliche Zeichen – damit selbst ich nicht dran vorbeischauen kann! 🙂
      Und ein Blick aus dem Fenster ist immer eine richtig gute Idee, liebe Sabine!

  4. Zu erleben, dass es Herzensmenschen gar nicht gut geht und man leider nicht helfen kann, es zum Besseren zu wenden, ist so hart und lässt einen hilflos zurück. Wie man damit umgehen könnte? Jeder sucht und findet hoffentlich ein seelisch entlastendes Vorgehen, egal ob auspowern oder achtsames Beisichsein z.B. in der Stille der Natur. Es braucht Zeit und Geduld, die Balance wieder zu finden.
    Liebe Uta, ich wünsche Dir ein dickes Paket Zuversicht und Kraft. :-))))

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