Hoffnungsblätter

Zunächst einmal muss ich etwas ganz Wichtiges loswerden – das ist mir eine echte Herzensangelegenheit: In meinem letzten Artikel hatte ich ja über das Ausräumen meines Elternhauses berichtet und mir ist leider viel zu spät aufgefallen, dass ich in einem Satz ein kleines, aber entscheidendes Wort vergessen hatte:

Der Satz, den ich meine, sollte folgendermaßen lauten und war auch nur so gemeint: „Denn meine Eltern haben nicht nur wirklich schöne Dinge geradezu gesammelt – sie haben es anscheinend auch fertig gebracht, in ihrem Leben kein einziges Mal auszumisten und alles, aber auch wirklich alles aufzubewahren.“

Ich hatte allerdings anfangs das zierliche Wort „nur“ im ersten Teil vergessen – und damit bekommt der Satz eine völlig falsche Bedeutung. So klang er, als hätte ich die vielen Dinge meiner Eltern nicht gemocht und es absolut nicht verstanden, warum sie diese überhaupt hatten. Dem ist absolut nicht so – ich wollte lediglich sagen, dass es eben einfach viel zu viele schöne Dinge in diesem Haus gibt…

Das war mir jetzt echt wichtig, das noch mal zu betonen!

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So, nun zum heutigen Thema, bei dem ich vorweg zugeben muss, dass ich wirklich keinen „grünen Daumen“ habe. Ich liebe Pflanzen und Blumen – aber ich habe auch schon Kakteen in meinem Beisein zur Verzweiflung gebracht.

Nichtsdestotrotz versuche ich es immer wieder, stehe mit einem leicht grinsenden Ehemann mit den Armen voller neuer blättriger Freunde an der Kasse und gebe alsdann mein Bestes.

Vor ein paar Wochen fiel mein Blick dabei auf ein wunderschönes Bonsai-Bäumchen, war spontan verliebt und wie das dann immer so ist in diesem Zustand: ich habe nicht weiter nachgedacht und das Objekt meiner Begierde gekauft, freudig nach Hause getragen und auf die Fensterbank über unserem Bett gestellt.

Leider bekamen wir nach einiger Zeit dann einen dezenten Blätter-Regen auf unsere Kopfkissen. Der Bonsai sah nach ein paar Tagen stark nach Herbst aus und ich war schon ganz traurig. Hatte ich mal wieder alles falsch gemacht? Zu wenig Wasser oder doch zu viel? Ich hab mich dann mal im Internet schlau gelesen und dort eine Aussage gefunden, die mich ein bisschen beruhigte: Bonsai seien empfindliche Pflanzen, die einen Standortwechsel oftmals damit quittierenglück, indem sie eben zunächst alle Blätter abwerfen würden. Man sollte die Pflanze auf gar keinen Fall noch mal woanders hinstellen, sondern sie sich buchstäblich akklimatisieren und erholen lassen. Hab ich gemacht…

Und was soll ich sagen: nach etwa zwei Wochen sprießten die ersten neuen Blätter aus den Zweigen und mittlerweile sieht mein Bonsai wieder ziemlich glücklich aus:

Ich erzähle Euch das, weil ich finde, das beweist doch: das Prinzip Hoffnung funktioniert! Auch, wenn man in so mancher Situation schon alles verloren glaubt – mit ein wenig Zeit, dem Glauben an das Gute und einer dicken Portion Liebe kann das Leben sich doch immer wieder durchkämpfen!

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Uta, weißt du was? Das kleine Wörtchen „nur“ habe ich ganz offensichtlich intuitiv mitgelesen, denn aus all dem, was du bis jetzt mit uns geteilt hast, ist ganz klar gewesen, dass deine Eltern viele besonders SCHÖNE Dinge um sich geschart hatten!! Also, mir ist es nicht aufgefallen, dass was gefehlt hat – bestimmt ist es vielen anderen auch so gegangen!
    Und weil es im Zusammenhang gerade so gut passt: Ich habe unter anderem auch 7 (oder waren es gar 8?) Bonsais von meinen Eltern geerbt, die wir in der Zwischenzeit leider alle – bis auf einen einzigen Wacholder, der frosthart ist – auf dem Gewissen haben :(( . Wir Bonsai-Laien haben uns gekümmert wie verrückt und sie immer alle in die Garage gebracht zum Überwintern, aber in einer Winternacht war es so bitterkalt, dass selbst die Garage nicht genügen Schutz geboten hat … Das hat mir echt in der Seele weh getan, aber der Wacholder, der wird nun hoffentlich mit uns zusammen gaaanz alt!!! Herzliche Grüße, Melanie

    • Liebe Melanie,
      wie gut, dass Ihr mich alle schon so gut kennt und Ihr das Wörtchen „nur“ gedanklich dann schon dazu gefügt hattet – mir war es dennoch echt wichtig, das noch mal schnell klarzustellen. 🙂
      Und Deine Bonsai-Geschichte ist ja wie eine Verbindung zwischen den beiden Themen – sehr spannend! Ich glaube auch, dass der Wacholder Euch nun einfach begleiten und eine schöne Erinnerung sein wird!

    • Liebe Melanie,
      mir ist es genauso gegangen.
      Liebe Uta, ich brauchte erst deine Erklärung, um den Fehler zu erkennen.
      Ihr zwei Lieben, auch mein grüner Daumen lässt sehr zu wünschen übrig. Normale Pflanzen ertränke ich oder lasse sie vertrocknen 🤷🏼‍♀️. Aber eine Avocado-Pflanze aus einem Kern ziehen, das schaffe ich 🫣!

      • Ach, Ihr seid alle toll – Ihr wisst eben einfach, was ich sagen/schreiben möchte! 💖
        Dass mit der Avocado-Pflanze ist mir ja auch bereits zweimal geglückt – und die sehen echt schön aus, finde ich!
        Liebe Grüße von ungrünen zum ungrünen Daumen! 🙂

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