Ich liebe mein Leben

Von Dienstag auf Mittwoch bin ich mit meinem Mann nach Berlin gefahren – wir haben einer unserer Leidenschaften gefrönt und ein Konzert besucht. Wir beide lieben Musik – und glücklicherweise ist die Schnittmenge unserer bevorzugter Sänger/innen und Bands recht groß und breit gefächert. Wir ergänzen uns da also ganz gut – so manches verläuft auch sehr unterschiedlich, aber wir finden stets mehrere Konzerte im Jahr, die wir gemeinsam besuchen und wie es immer so ist: Musik verbindet, gemeinsam mitsingen, tanzen, in Erinnerungen ein paar Stunden verbringen – das ist total schön!

Vorgestern haben wir nun einen Sänger gehört, der uns tatsächlich schon über 30 Jahre begleitet. Ich würde mich gar nicht als totalen Fan bezeichnen, aber ich mag ihn – so als Typ (habe seine Biographie mal gelesen), als Künstler und als Mensch – spätestens seit dem Konzert, denn er hat ganz viel auch einfach erzählt, aus seinem Leben, von seiner inneren Zerrissenheit, von seinen Depressionen, seiner Sucht und wie dankbar er für sein heutiges Leben ist – als Ehemann und vierfacher Vater. Die Rede ist von Robbie Williams.

Es war tatsächlich ein überraschendes Konzert – denn man hat sich diesem älter gewordenen früheren „Bad boy“ auf der fernen Bühne durch seine Art plötzlich sehr nah gefühlt. Und ich konnte zwar durch die Dauer-Präsenz seiner Lieder im Radio fast alle Lieder auswendig mitsingen – aber da wurde mir die Bedeutung der Texte viel klarer. Sonst habe ich im Auto immer schön laut und schön falsch mit gegrölt – jetzt habe ich ihm mal richtig zugehört. Und in vielen Texten steckt viel mehr drin, als „Let me entertain you“ – viel Trauriges, Ehrliches und daneben auch viel Hoffnung und schöne Worte für die Menschen, die er liebt.

Besonders aufgefallen ist mir als „ans Herz geh“- Lied dabei „I love my life“

Tether your soul to me
I will never let go completely
One day your hands will be
Strong enough to hold meI might not be there for all your battles
But you’ll win them eventually
I pray that I’m giving you all that matters
So one day you’ll say to me

I love my life
I am powerful
I am beautiful
I am free

I love my life
I am wonderful
I am magical
I am me
I love my life

I am not my mistakes
And God knows, I’ve made a few
I started to question the angels
And the answer they gave was you

I cannot promise there won’t be sadness
I wish I could take it from you
But you’ll find the courage to face the madness
And sing it because it’s true

I love my life
I am powerful
I am beautiful
I am free

I love my life
I am wonderful
I am magical
I am me
I love my life

Find the others
With hearts
Like yours
Run far, run free
I’m with you

I love my life
I am powerful
I am beautiful
I am freeI love my life
I am wonderful
I am magical
I am me

I love my life
I am powerful
I am beautiful
I am free

I love my life
I am wonderful
I am magical
I am me
I love my life

And finally
I’m where I want to be

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta! Robbie Williams geht jetzt, so finde ich, genau den für ihn hilfreichen Weg: er öffnet sich, steht zu dem bisher Erlebten, findet befreit zu sich selbst zurück und kann so mit den dunklen, traurigen Phasen seiner Vergangenheit vielleicht endgültig abschließen.

    Der erdrückenden Präsenz des Erfolgs als Musiker(in) mit sehr viel Stress, Oberflächlich-/Lieblosigkeit und vor allem dem Ziel der Produzenten, um jeden Preis möglichst viel finanziellen Gewinn zu erzielen, ist nicht jede(r) gewachsen, wie auch? Nur als Idol, aber nicht als der sensible Mensch „dahinter“ wahrgenommen zu werden, das muss furchtbar verletzend sein. Viele sind daran zerbrochen.
    Zutiefst trauriges Beispiel ist unter vielen Künstlern für mich leider auch Amy Winehouse mit ihrer genialen Musikalität und Aura! Als verletzliche und später verzweifelte junge Frau wollte man sie nie wahrnehmen. Selbst als es ihr deutlich schlechter ging, sie durch ihren Drogenkonsum die Kontrolle über ihr Leben verlor, gab es kein Mitgefühl und keinerlei liebevoll menschliche Zuwendung. Im Gegenteil: „Fans“ und Medien haben gnadenlos nachgetreten, als Amy schon am Abgrund stand!

    Ich danke Dir für’s Teilen, liebe Uta, und hoffe, dass der „Mensch Robbie Williams“ die Liebe zu seinem Leben nie wieder verliert und weiter festigen kann.

    • Ja, die Musikszene ist unglaublich hart – wahrscheinlich noch wesentlich härter, als man so mitbekommt und vermutet. Überhaupt im Rampenlicht zu stehen, unter vermeintlicher Dauerbeobachtung, sie nie frei fühlen, permanent unter Druck stehen – das ist ein ganz hoher Preis für den Ruhm und die eher kurzer Glitzermomente.
      Amy Winehouse ist da tatsächlich ein unsagbar tragisches Beispiel – eine unglaublich talentierte Frau, die zugrunde ging und die Welt schaute dabei zu.

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