Der Glaube an sich

Ich habe am Wochenende eine wunderbare und wahre Geschichte gehört und möchte Sie gerne hier nacherzählen:

An einem kalten Herbsttag im Jahre 1854 kam der kleine Thomas ganz aufgeregt von der Schule nach Hause und übergab seiner Mutter ein Schriftstück. Er sagte: „Mein Lehrer hat mir diesen Brief gegeben und sagte mir, ich solle ihn nur meiner Mutter zu lesen geben.“ Die Mutter überflog die Zeilen, holte tief Luft und las dann ihrem Kind den Brief laut vor:

„Ihr Sohn ist ein Genie. Diese Schule ist zu klein für ihn und hat keine Lehrer, die gut genug sind, ihn zu unterrichten. Bitte unterrichten Sie ihn selbst.“

Es sollte der letzte richtige Schultag von Thomas gewesen sein, denn von da an bekam er tatsächlich jeden Tag von seiner Mutter all die wichtigen Dinge gelehrt, die man so braucht.

Viele Jahre nach dem Tod der Mutter räumte Thomas seinen Schreibtisch auf und durchsuchte alte Familiensachen. Plötzlich stieß er in einer Schublade auf ein zusammengefaltetes Blatt Papier. Er nahm es und öffnete es. Auf dem Blatt stand geschrieben:

„Ihr Sohn ist geistig behindert. Wir wollen ihn nicht mehr in unserer Schule haben.“

Thomas weinte stundenlang und dann schrieb er in sein Tagebuch: „Thomas war ein geistig behindertes Kind. Durch eine heldenhafte Mutter wurde er zum größten Genie des Jahrhunderts.“

Denn die Geschichte dreht sich tatsächlich um den großen Erfinder Thomas Alva Edison, dessen Namen wahrlich zu Recht in die Weltgeschichte einging. In seinen 84 Lebensjahren meldete er 1093 Patente an – unter anderem für die Glühbirne – etablierte sich als Geschäftsmann und vermarktete seine Erfindungen so gekonnt, dass ihr Ruf bis in die heutige Zeit hallt.

Thomas Edison

Nun kann man noch dazu erzählen, dass Edison aufgrund einer früh durchgemachten Kinderkrankheit unter einer starken Beeinträchtigung der Hörleistung litt. Offenbar wurde dies in der Schule nicht richtig erkannt und dem Jungen somit eine Minderbegabung attestiert. Wäre seine Mutter nicht so liebevoll und weitsichtig gewesen, wäre das Leben Edison aufgrund des Briefes von seinem Lehrer ziemlich sicher ganz anders verlaufen. Stattdessen schluckte sie ihren Kummer hinunter, unterrichtete ihn von zu Hause aus und schenkte ihm das größte Geschenk überhaupt: den Glauben an sich selbst!

Und dieser lässt uns bekanntlich Berge versetzen – oder in meinem Sinne ausgedrückt: Berge überhüpfen!

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