Alte Wege verlassen

Unser Leben gleicht – besonders, wenn man bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat – einem Weg. Diesen kann man quasi auch als Autobahn sehen – durch viele Gewohnheiten, gleiche Muster und wiederholtes Ablaufen der Strecke ist die Bahn asphaltiert, festgetrampelt und starr. Unsere Gedanken und Gefühle, die wir bereits aus der Kindheit kennen und die immer wieder zu uns zurückkehren, sind wie Fahrzeuge, die unsere Straße weiter befestigen.

Im besten Fall fühlen wir uns sicher auf diesem Weg, weil wir an ihn gewöhnt sind, weil er uns in die richtige Richtung führt und uns einen guten Untergrund zum Hüpfen bietet. Diese Straße können wir dann getrost weiter nutzen – selbst, wenn es auf ihr auch schon mal zu einem „Unfall“ kommt.

Wenn wir allerdings feststellen, dass der eingeschlagene Weg nicht – oder nicht mehr – der richtige ist, wenn er uns nicht gut tut, uns in uns selber verirren lässt, weil er scheinbar nirgendwo hinführt – dann sollte man sich einen neuen suchen.

Seine vertraute Autobahn zu verlassen und einen neuen Weg zu gehen, bedeutet aber stets viel Mühe – um in dem Bild zu bleiben: die Autobahn ist ausgebaut, stabil – der neue Weg ist erstmal noch gar keiner, muss zunächst vielleicht von Gestrüpp befreit und mit unseren Schritten zu einem gestaltet werden. So entsteht zu Beginn und erst nach einiger Zeit ein Trampelpfad, der noch lange nicht so „bequem“ ist wie unsere alte Autobahn. Kein Wunder also, dass wir uns darauf bestimmt immer mal wieder doch weiter bewegen – besonders, wenn es schnell gehen soll. Diese innere große Straße gänzlich zu verlassen, verlangt viel Mut, Stärke und eben auch Geduld.

Aber ich finde es eben auch einen wirklich tröstlichen Gedanken, dass man sich eben seine Wege jederzeit selber bauen kann.

11 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wenn ich Pech habe,und davon habe ich gerade wirklich viel,dann werde ich bald auch einen neuen Weg einschlagen müßen.
    Von ganz unten…
    Meine Straße fällt gerade auseinander,ganz.
    Dieses Jahr wird alles andere als gut für mich.
    LG

    • Ich kenne dich nur hier aus dem Blog, aber ich möchte dir sagen, dass deine Worte mich betroffen machen. Gib die Hoffnung nicht auf! Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass ganz bald wieder bessere Zeiten für dich kommen und vielleicht siehst du ja schon heute irgendwo in einem Beet, dass die Frühlingsblumen schon an die Oberfläche drängen … Alles Liebe, Melanie

    • Liebe Strick, mich macht das gerade auch sehr betroffen. Ich wünsche Dir alles Gute, was auch immer da auf Dich zukommen wird.

      Und: @ Uta: Das sind sehr nachdenkliche Worte, die ich mir wohl noch mal zu Gemüte führen muss …

    • Liebe Petra, obwohl ich Dich nur durch Deine Kommentare hier im Uta-Blog „kenne“, macht es auch mich betroffen und nachdenklich zu sehen, dass es Dir momentan sehr schlecht geht.
      So wünsche ich Dir Kraft und neue Zuversicht, mit allen Herausforderungen umgehen zu können. Liebe Grüße und alles, alles Gute für Dich! Gabi 🙂

    • Hallo ,auch ich kenne Dich nur vom „Blog “ Es gibt da einen Spruch, der bei uns an der Wand hängt. Und der lautet so:

      Immer wenn Du denkst es geht nicht mehr-
      Kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

      Und ich wünsche Dir die Kraft alles durchzustehen. Gib die Hoffnung nicht auf und werde ganz schnell wieder gesund.
      LG Irmtraut

    • Liebe Petra,
      wir haben uns ja privat ausgetauscht – auch hier in der Öffentlichkeit nochmal von ganzem Herzen alles Liebe für Dich! Ich denke ganz feste an Dich – so lange, bis Du wieder ein bisschen hüpfen magst!

      • Danke Uta😘🤗
        An alle anderen lieben hier im Blog,ich danke euch von ganzem Herzen für eure Wünsche.
        Ich möchte jetzt mal wieder Platz machen für Uta und ihren Blog,dafür sind wir ja hier.
        Habt alle ein schönes Wochenende❤️

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