Da ich ja ein Mensch bin, der sehr viel sieht, hört, riecht, fühlt, beobachtet und wahrnimmt – nenne mich gerne auch mal Empfindungs-Hysterikerin – also alles aufschnappen will, wenn man so durch die Gegend hüpft, spüre ich auch immer mal wieder in mir so rum. Was passiert da gerade im Herzen? Wieso kommen mir jetzt in diesem Moment diese Gedanken? Warum verhalte ich mich jetzt genau so?
Und bei meinem Waldspaziergang letztens ist mir aufgefallen, dass ich noch viel mehr sehen und erleben könnte, wenn ich meinen Blick mal nicht ständig auf den Boden gerichtet hätte. Mir ist das mal aufgefallen – wenn ich so vor mich hinlaufe, gucke ich ganz viel nach unten. Habe das dann mal ganz gezielt versucht, das zu lassen – und es war wie ein körperlicher Zwang… ich konnte gar nicht anders: nach echt kurzer Zeit hab ich meine Augen wieder gesenkt und auf das geschaut, was sich zu meinen Füssen abspielt.
Also ich scheine da ein sehr großes Sicherheitsbedürfnis zu haben und möchte auch im gehen nicht die Kontrolle verlieren. Somit spähe ich ständig nach potentiellen Stolperfallen – was augenscheinlich sinnlos ist, weil ich kleiner Paddel ja trotzdem immer mal wieder beinahe auf der Sommersprossen-Nase lande.
Und auch hier kann man gut einen Bogen ins Allgemeine schlagen und das aufs Leben übertragen: wenn man nur die Sicherheits-Variante wählt, nie etwas riskiert und die Angst Überhand gewinnen lässt, dann verpasst man etwas: Chancen, Entwicklung, Erfolge…
Das Fallen ist nicht das Problem – aufgeschlagene Knie und blaue Flecken tun weh (eben auch auf der Seele), aber das geht vorbei. Und die Erfahrung, die man damit verbinden kann, ist es allemal wert!
Liebe Uta, ich habe schon oft angefangen zu schreiben, es wieder gelöscht, nicht abgeschickt … aber nun ist es mal soweit.
Was hindert dich bei deinem Waldspaziergang inne zu halten, den Standort zu geniessen, dich umzusehen. Nicht einfach weiterlaufen ob mit oder ohne Sicherheit. Das Leben ist eh schon so schnelllebig, so rasend. Du hast in einem Beitrag was von „verlorenen Plätzen“ geschrieben. Sich mal hinsetzen, ausruhen, genießen, das wäre doch das passende in dieser Zeit.
Ich selbst war und bin leider manchmal noch zu schnell unterwegs und hole mir blaue Kniee oder Flecken irgendwo. Gelegentlich auch auf der Seele. Aber ich gelobe Besserung und muss mich oft bremsen. Darum auch mein Gedanke an …. inne halten … stehen bleiben … ausruhen … und vor allem geniessen.
LG
Dieter
Lieber Dieter,
zuerst muss ich ja mal fragen: warum hast Du schon öfter begonnen zu schreiben und den Kommentar dann doch nicht abgeschickt?
Und nun muss ich Dir natürlich Recht geben: beim Spazierengehen sollte man auch immer mal innehalten und genießen – das tue ich auch. Aber auch während des Gehens kann man ja allerhand bemerken, wenn man nicht die ganze Zeit angestrengt auf den Boden starrt… das muss ich aber noch üben… 😉
Es grüßt Dich ganz lieb die Uta
Empfindungs-Hysterikerin 😉 Ich nenne das lieber Übersinnlich. Kling besser. Liebe Grüße
Stimmt – klingt deutlich schöner… 🙂
Ich nehme mich ja aber gerne mal selber auf den Arm und dazu passt dann mein Begriff auch… 😉