Den Dingen seinen Lauf lassen

Jedes Jahr aufs Neue versuche ich super hartnäckig und bockig wie ein kleines Kind die ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Anzeichen dafür, dass sich der Sommer so langsam verabschiedet, zu ignorieren. Ich beachte nicht die Vögel, die sich schon mal versammeln und längere Flüge üben, ich gucke nicht auf die tiefer stehende Sonne und will nicht sehen, dass die Tage deutlich kürzer werden. Den Umstand, dass ich wieder dickere Sachen aus dem Kleiderschrank nehmen muss, entschuldige ich mit einem vorübergehenden Wetter-Tief und GANZ SICHER werfe ich keinen einzigen Blick auf die Spekulatius-Lebkuchen-Türme in den Supermärkten!

Aber es gibt ein Indiz, das kann ich dann irgendwann einfach nicht mehr ignorieren. Denn es ist zu eindeutig und dazu auch einfach zu schön:

Mir schwant halt einfach herbstliches, wenn der Wein auf unserer Terrasse sich wieder langsam rot färbt. Da gibt es dann nichts mehr zu interpretieren und auch keine Verschwörungstheorie (aber aus dem Gebiet halte ich mich sowieso komplett raus…!).

Und wenn ich mich dann einmal damit abgefunden habe, dass meine Lieblingsjahreszeit so langsam den Horizont hinabrutscht, dann öffnen sich auch meine Augen für den Herbstzauber: wenn ich morgens im Moment zur Berufsschule fahre, die S-Bahn über die Elb-Brücke fährt und über dem Fluss Nebelwölkchen hängen, in denen sich die ersten Lichtstrahlen des Tages fangen – das bringt mich das zum lächeln (hinter meiner Maske).

Und ich freu mich dann jetzt auch wieder auf warmen Kakao auf dem Sofa, Kerzenschein und dicke Hüpfer in Laubhaufen…

Worauf freut Ihr Euch?

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich bin noch nicht so weit, liebe Uta, habe noch Heimweh nach dem Sommer!😉
    P.S. Danke für die Ermutigung, Träume ganz hoch zu hängen. Schöne und sooo wohltuende Worte.

    • Ja, so richtig weit bin ich mit meiner Herbst-Vorfreude ja auch noch nicht…. 🙂
      Super gerne, liebe Sabine – freu mich sehr, dass Dir das so gut getan hat!!!!!

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