Grundsätzlich bin ja mehr das „Ganz oder gar nicht“-Typ… ich bin gerne im Extremen, mag es schwarz oder weiß und lasse die Grautöne eher außen vor. Das habe ich passenderweise auch mal wieder vor Augen geführt bekommen, als ich den Befund meines MRTs gelesen habe – auch mein Körper macht anscheinend keine halben Sachen…
Allerdings war der Befund – bzw. die Fülle der Befunde – echt niederschmetternd und ich hab mich erstmal hingesetzt und ne Runde geheult. Musste auch echt raus. Dann kam meine doch echt starke Resilienz zum tragen und ich hab es angenommen – nützt ja nix, da muss ich jetzt durch und werde viel Geduld brauchen (jemand eine Ahnung, wo ich die herbekomme ???? 🙂 )
Ich habe nämlich nicht nur einen, sondern direkt satte drei Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule – auch die Wirbelkörper drum herum weisen bereits Schädigungen auf. Und die bereits geschehenen Vorfälle machen eben allerhand Probleme: sie drücken bereits aufs Rückenmark und tangieren natürlich allerhand Spinalnerven – dadurch die Schmerzen, die ich dank der Medikamente aber ganz im Griff habe, das fast ununterbrochene Kribbeln im linken Arm und das Taubheitsgefühl in der linken Hand, besonders im Zeigefinger, mit dem ich nur noch grob-motorische Handlungen durchführen kann derzeit.
Ich sehe die Situation jetzt absolut ganzheitlich und fasse es gerne in einem Satz zusammen: schon seit vielen Jahre habe ich viel zu viel gehalten und getragen, sowohl körperlich als auch seelisch. Da werde ich langfristig meine Haltung ändern müssen – ebenfalls körperlich und seelisch, werde lernen müssen, viel mehr auf mich selber zu achten, „Nein“ in meinen Sprachgebrauch aufzunehmen und die Prioritäten anders zu setzen. Allerdings gilt es jetzt akut erstmal: mit viel Zeit und Schonung meinen Körper wieder auf die Reihe bekommen. So ganz weiß ich im Moment noch nicht, wie der genaue Weg dafür aussieht und wie lang der sein wird, denn der Befund ist noch ganz frisch und ich habe in dieser Woche erst mal noch einen Termin bei einem Spezialisten. Hoffe, der kann mir eine gute Perspektive aufzeigen.
So ganz nebenbei und als Zufallsbefund hat man beim MRT auch noch mehrere Knoten auf meiner Schilddrüse entdeckt. Da ich da genetisch vorbelastet bin, bleibe ich diesbezüglich jetzt gerade noch recht entspannt – lasse das aber natürlich auch abchecken.
Macht Euch mal keine Sorgen um mich – ich komme schon wieder auf meine Hüpf-Beine. Ganz, ganz bestimmt!
oh je Uta, so einen Patienten hab ich neben mir….HWS Bandscheibenvorfall mit drei Beteiligten und irgendwas knöchernes quält meinen Mann seit 21. April….er sagt wird jeden Tag 1% besser, hatte aber 5 Wochen Fehlbehandlung bis ihn der 5. Arzt endlich ins MRT geschickt hat🤦♀️…auch die Knötchen an der Schilddrüse hat er , da nimmt er schon länger Jod und es wird beobachtet….
Liebe Uta ich wünsche dir die nötige Geduld und Gelassenheit, aber alles andere darfst du glaub sofort wieder tagelang büßen, bei ihm waren bis vor kurzem die Nächte das Schlimmste…Auslöser war zu viel Computerarbeit….Du darfst nun ganz viel delegieren und musst wirklich stillhalten….glg Petra
Liebe Petra,
echt spannend, ich hatte das auch schon gelesen, dass es zwischen einem Vorfall an C7 und Problemen an der Schilddrüsen wohl einen Zusammenhang geben kann. Und auch bei mir waren die Nächte absolut grauenvoll – derzeit geht es mit den Tabletten, aber die kann ich bestimmt auch nicht ewig nehmen…
Ganz liebe Besserungswünsche an Deinen Mann!!!!
Liebe Uta,
das hört sich nicht gut an.
Jetzt m al hören, was der Spezialist rät, und das dann (auch wenn es einem nicht gefällt) zügig in Angriff nehmen.
Meine Freundin hatte einen Vorfall im Rückenbereich mit Lähmungserscheinungen im Bein und Fuss, es wurde zur OP geraten und das hat sie auch gemacht. Heute ist alles i. O.
Aber ich weiss nicht, ob das im HW Bereich so einfach geht.
Ich wünsch Dir einen guten Verlauf, egal ob mit oder ohne OP.
Ganz liebe Grüsse.
Liebe Ulrike,
eine OP ist eventuell eine Option, birgt aber sicherlich viele Risiken und ich glaube nicht, dass ich zum Beispiel eine Versteifung der HWS für mich möchte. Das klingt nach deutlicher Bewegungseinschränkung. Aber wie Du schreibst: ich warte mal ab, was der Spezialist so rät…
Vielen Dank für Deine lieben Wünsche
Ach, Uta, wenn es dich trifft, dann gleich massig. Aber das mit halben Sachen kenne ich von Rolf. Vor Jahren klagte er über Bauchschmerzen. Der doc meinte, besser kkh, gesagt getan, dann kam ein Darmdurchbruch dabei raus, Notoperation. So weit ging es, aber er vertrug das viele Antibiotikum nicht. Wurde immer schlapper und schlapper, bis dann beim nächsten kkh Aufenthalt das mit dem Antibiotikum festgestellt wurde. Dann hatte er Jahre später oft mit der Galle zu tun. Irgendwann sagte er, bei der nächsten Lolik lasse ich mich operieren. Aber bevor er denken konnte, Not OP. Da waren die Bandscheibenvorfälle das kleinere Übel. Du weißt ja, dass wir immer noch „Tanzkurs“ machen seit 30 Jahren. Das ging und geht gut mit den Vorfällen. Bei ihm geht auch nichts den geraden Weg. Es kommt immer ein Rattenschwanz hinterher und wenn es nur wie auch letztes Jahr mal wieder das Antibiotikum die Ursache war, was er wegen Nasennebenhöhlen nehmen musste. Ich hoffe, du kommst trotz allem schnell wieder auf die Beine und wir wünschen dir alles alles Gute.
Ja, liebe Ute… da gebe ich Dir Recht: halbe Sachen sind nicht so mein Ding… oft würde ich darauf wirklich gerne verzichten! :/
Alles Liebe für Deinen Rolf – und ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr noch Jahrzehntelang zusammen durchs Leben tanzt!!!!
Liebe Uta,
ich lese schon lange bei dir mit.
Ganz, ganz viele liebe Grüße und gutes Durchhalten und dass alles gut geht.
Alles Liebe
Sib
Vielen Dank, liebe Sibylle! Und wie schön, dass Du hier regelmäßig mithüpfst!!!!! 🙂
„Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden sol“
– Georg Christoph Lichtenberg
Liebste Uta – das tut ja weh beim lesen. Von ganzem Herzen viel Kraft, Energie und den richtigen Behsndlungsweg / damit es wieder anders besser wird
Bleib frech und wild und wunderbar💪
Vielen Dank, liebe Luise – tolles Zitat von Lichtenberg, das muss ich mir merken! Und den Satz von Astrid Lindgren liebe ich ja sowieso sehr!
Liebe Uta, die ersten Schritte zum Gesundwerden hast Du doch schon geschafft: nichts aufgeschoben, sofortige Untersuchung, Diagnose akzeptiert und den unbedingten Entschluss gefasst, nun noch deutlich achtsamer auf Deine seelischen und körperlichen Bedürfnisse zu schauen und danach zu handeln.
Vieles schwer Belastende hast Du zuvor lange tapfer ge(er)tragen, schließlich einen Neubeginn gewagt und durchgezogen. Der endgültige Abschied von Deinen geliebten Eltern kostet verständlicherweise noch immer viel Kraft. All das lastet auf Deiner Seele, Deinen Schultern, Deinem Kreuz.
Was Du jetzt dringend zum Heilen brauchst, ahnst Du ja bereits: GEDULD UND NOCHMALS GEDULD. Für eine Powerfrau wie Dich vielleicht fast schon eine Zumutung, zumindest dann, wenn man Geduld als etwas langweilig Passives ansieht. Aber es ist eine erlernbare tolle aktive Eigenschaft, die sicher großartig zu Deinen vielen positiven charakterlichen Seiten passen und vieles erleichtern wird. Nicht immer lässt sich das Leben mit starkem Willen und harter Konsequenz in die richtigen Bahnen lenken (das musste ich auch erst erlernen und bin immer noch sehr dankbar dafür). Bin gespannt, was der Spezialist Dir rät (angemessene Physio und z.B. autogenes Training zum Lockerlassen. Zuvor eine schmerzlindernde Depot-Injektion wegen der Enge im Spinalkanal??)
GUTE-BESSERUNG-Lichterkette leuchtet, ich schicke Dir liebe Grüße, Du packst das! :-)))
Großartige Worte, liebe Gabi, die ich mir sicherlich noch ein paarmal durchlesen werde, denn sie tun echt gut und treffen ins Schwarze! Du scheinst mich schon (erschreckend 😀 ) gut zu kennen…
Ich danke Dir von Herzen – bin gespannt, was der Spezialist mir rät, die Depot-Spritze hatte ich auch schon als Idee im Hinterkopf. Denn es ist kein gutes Gefühl, dauerhaft diese Hammer-Tabletten zu schlucken.
Liebe Uta,
mir fehlen ein bisschen die Worte, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe. Es hat mich sehr berührt und ich kann deinen schmerzlichen Prozess, welcher dahinter steckt, sehr gut nachvollziehen.
Die Worte von Gabi…..nicht immer lässt sich das Leben mit starkem Willen und harter Konsequenz in die richtigen Bahnen lenken….
sind so wahr und die Erkenntnis, dass es manchmal so ist, auch so brutal! (➡️gehört eigentlich nicht in meinen Sprachgebrauch), dass ich, wenn ich mir sowas eingestehe, aufpassen muss, mich nicht in einer griechischen Tragödie gefangen, und machtlos fühle.
Egal ob das zu verstehen ist.
Du weißt jetzt um die Fakten und kannst und wirst, in der kommen Zeit, neue Wege beschreiten.
Eine andere Tür geht auf.
Liebe Sabine – ich denke tatsächlich, dass man es ganzheitlich sehen sollte, um wieder und langfristig gesund zu werden. Und ich gebe Dir außerdem Recht: diese Erkenntnis ist wirklich ein wenig brutal (ist auch nicht so mein Lieblingswort 🙂 ) und ich hätte es gerne wie sonst: ein Problem, dass ich mit vollem Körpereinsatz angehen kann – jetzt bin ich zum Gegenteil „gezwungen“ und sehe es als bestes Übungsfeld für die Zukunft.
Vielen Dank für Dein liebes Mitgefühl und Deine sehr klugen Worte!