Mut zur Stille

Unsere Welt ist laut – und sie scheint es derzeit immer mehr zu werden. In mancherlei Hinsicht darf oder muss man dabei auch selber laut werden – um seine Meinung und Haltung kund zu tun und damit vielleicht der ein oder anderen „verirrten“ Seele klar zu machen, wo der richtige Weg ist.

Doch uns selbst kann Stille durchaus gut tun. Denn um uns herum ist ständig Lärm: durch Autos, Motorräder, Rasenmäher, Baustellen, besonders in dieser Jahreszeit „gerne“ genommen: Laubbläser (mit eine der schlimmsten Erfindungen aller Zeiten!), laute Musik in den Geschäften, Handyklingeln, laute Gespräche oder lautes Laufen lassen der Reels in den öffentlichen Verkehrsmitteln… manchmal tun mir meine armen Ohren richtig leid!

Wichtig dabei zu beachten: Unser Hörsinn ist immer angeschaltet – wir können ihn tatsächlich nicht ohne Hilfsmittel ausschalten. Unsere Augen können wir schließen, die Nase zuhalten – aber für die Ohren brauchen wir schon gute Kopfhörer oder Ohrstöpsel, um wirklich nichts mehr von außen zu hören. Lässt sich ja auch gut erklären, wenn man an unsere Vorfahren denkt, für die es schon überlebenswichtig war, den heranschleichenden Säbelzahntiger oder Warnrufe der Stammesmitglieder wahrzunehmen. Damals wie heute galt/gilt: eine stille Umgebung empfinden wir als Zeichen von Sicherheit, denn unser Kopf kommt besser zur Ruhe.

Doch Stille ist waschechter Luxus geworden in unserem Leben. Es lohnt sich aber, sie ganz bewusst zu suchen und die Kraft, die wir aus ihr mitnehmen können, zu nutzen.

Stille ist nämlich noch viel mehr als Lautlosigkeit. Sie ist auch der Raum für innere Ruhe und die Chance, sich selber mit seinen Gedanken, Gefühlen, Erkenntnissen und Einstellungen zu begegnen.

Wenn Ihr Euch darauf einlasst und Euch nicht schnell wieder mit Geräuschen ablenken lasst, dann werdet Ihr zudem feststellen: die Stille ist nicht leer… sie hat ganz viele Antworten in sich.

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, stille Momente sind mir wertvoll. Mut sie zu erleben brauche ich aber nicht, sondern gebe einfach meinem Bedürfnis danach lustvoll nach und wenn es nur wenige Minuten sind. Daheim gibt’s immer ein ruhiges Plätzchen: Beine hoch, Augen zu, Pöttchen Tee, ruhig bei mir, der überlaute Rummel draußen ist dann weit weg und kann mich mal.
    Selbst im Wald oder Park, gerade jetzt bei starkem Wind, ist es still, aber nicht im Sinn von Lautlosigkeit. Die Bäume schwanken und knarzen, das Laub raschelt, man hört Äste knacken, es duftet nach Moos. Dort an einem mächtigen Baum zu verharren, seinen Stamm zu umarmen, ist für mich eine wahre Kraftquelle.

    Ich kenne aber auch Menschen, die dafür nur ein Stirnrunzeln und Augenverdrehen übrig haben und gar nicht still sein können oder wollen. Auch hier ist meine Devise: jedem das was er braucht, um zufrieden zu sein. :-))))

    • Schön, dass Du die Stille so gut nehmen und nutzen kannst, liebe Gabi! Ich denke, dass ist in unserer heutigen Lauten Welt nicht so oft – und deshalb habe ich gerne noch mal dran erinnert! Und es ist, wie Du schreibst: jeder, so wie er es braucht und kann

  2. Ja, Uta, es ist schon seltsam. Unsere heutige Welt ist nicht nur übermäßig laut, sondern kommt mir des öfteren auch komplett „überdreht“ vor. Man erkennt ja auch deutlich, dass Medien und Handel dieses Szenario bewusst steuern!!

    Mich persönlich kann all dies nicht mehr nerven. Seit geraumer Zeit gehe ich, wo immer möglich, sinnlos „künstlichem Trubel“ gezielt aus dem Weg. Diese Freiheit haben wir ja alle, müssen nur entschieden NEIN sagen lernen und uns auf die wirklich wertvollen Momente besinnen. Es gibt noch immer so viel Schönes und seelisch Bereicherndes in unserem Alltag. Herz weit auf und finden!

  3. Guten Morgen am 1. Advent – Stille am Morgen – sooo sooo schön.
    Ich habe meinen „lauten“ Kaffeevollautomaten in Rente geschickt und brühe meinen Kaffee wieder mit Hand auf … Ein wahrer Genuss :-)) Der Kaffeegeruch im Raum – unbezahlbar!
    Das Warten bis der Kaffee sich entfaltet – voller Vorfreude. Der erste Schluck … hhmmmhh
    Besser kann der Tag kaum beginnen … na, ja meine kleine Fellnase an meinen Füssen und Kerzenlicht gehören auch dazu 🙂 Ganz frühmorgens das tolle Licht, wenn der Tag erwacht. Ein warmes Gefühl im Herzen, Gedanken an den Seelenpartner – für all das bin ich sehr dankbar. … und für deinen Blog 🙂 Habt alle einen schönen Tag in dieser „stillen“ Zeit und bleibt gesund.
    Herzliche Grüsse Claudia

    • Was für ein wunder-wunderschöner Kommentar, liebe Claudia! Man hat den Kaffeeduft in der Nase, man hört das Schnurren Deiner Katze und fühlt das warme Kerzenlicht auf der Haut – und es ist sooo schön zu lesen, wie sehr Du diese kleinen Dinge im Leben genießen kannst! Und es ist ebenso soooo schön zu lesen, dass mein Blog dazu beiträgt… mein Herz läuft über! Vielen lieben Dank für Deine Worte!

  4. Oh ja, die Randstunden des Tages (vor allem den Morgen) genieße ich auch sehr mit mir alleine. Und auch ich bedanke mich sehr für diesen Blog ☀️
    Wünsche allen einen schönen 1. Advent. 🕯️

    • „Randstunden des Tages“ – was für ein toller Begriff, liebe Sabine! Und von Herzen gerne schreibe ich diesen Blog für Menschen wie Dich und all die anderen wunderbaren Personen hier!

  5. Auch ich möchte mich gerne anschließen: Dein Blog, liebe Uta, hat mir in all den Jahren nachdenkliche, stille und sehr wertvolle Momente beschert. Für Deine Ideen und Deine unermüdliche Arbeit daran bin ich Dir sehr dankbar.
    Die erste Kerze brennt und so wünsche ich Dir, Deinen Lieben und allen hier eine wohltuende, oft genug stille, dankbare
    Advents-Lichterzeit.

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