Ein Ahnen in der Luft

Davon mal abgesehen, dass ich mich um diesen Sommer irgendwie ein wenig „betrogen“ fühle, denn sooo viel war davon ja nicht vorhanden: wie jedes Jahr versuche ich es lange Zeit zu ignorieren und weg zu leugnen, aber jetzt klappt es nicht mehr so richtig: es liegt schon so ein Ahnen von Herbst in der Luft.

Mein Mann erzählte mir heute morgen, dass sich hier wohl vor ein paar Tagen sämtliche Störche der Umgebung in einem Moorgebiet versammelt hätten, um dann wahrscheinlich als „Reisegruppe“ gemeinsam wieder in den Süden zu fliegen. Echt nette Vorstellung – auch, wenn ich die langbeinigen Vögel bis zum nächsten Frühjahr wieder in den Wiesen und auf den hohen Türmen vermissen werde.

Ich finde, besonders morgens sieht man es jetzt halt deutlich – da ist schon dieses besondere Licht, teilweise fällt es bereits durch frühen Nebel und die Luft riecht auch schon so feucht, mit einer Prise Moos, Pilzen und Erde verfeinert.

Und im Grunde genommen liebe ich das ja: dieses ganz bewusste Wahrnehmen der Jahreszeiten, die sich ankündigenden Wechsel, die natürliche Veränderung – und das sich daran anpassen mit dem guten Gefühl des fremd bestimmt zu werden – im besten Sinne des Wortes, weil man eben auch in den besten Händen der Natur ist.

(Außerdem: bald ist wieder Laubhaufen-Hüpfen angesagt… und das sind doch gute Aussichten! 🙂 )

14 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Also ich hatte hier unten im Süden wirklich genug Sommer.
    Die letzten 2 Wochen bis auf einen Tag immer deutlich über 30 eher gegen 34/35 °C.
    Und auch die Wochen davor.
    Ich bin froh wenn diese Hitze vorbei ist.
    Und ja,der Herbst steht vor der Tür.
    Auch hier,Nebel und Dunst am morgen,länger und früher dunkel.
    Liebe Grüße 🙂

    • Da kann der Norden leider so gar nicht mithalten… hier waren die letzten beiden Monate eher ziemlich nass und man war froh, wenn es die 20 Grad geschafft hat. 🙁

      • Ich mag ja auch Sommer und Sonne,aber das was wir hier die letzten beiden Wochen hatten war eine Qual.Es war teilweise auch noch eklig schwül und der beste Kreislauf versagt bei so einem Wetter.
        Meine Freundin wohnt ja quasi bei dir um die Ecke,von daher habe ich euer Leid mitverfolgt.
        Ich hätte sehr gerne etwas Sonne zu euch hochgeschickt😊

  2. Ja, ein Ahnen ist in der Luft: bald ist wieder Herbstdeko- und Genusszeit! :-))
    Leuchtend orange Kürbisse auf ihren Strohkissen (gegen Frostschäden) neben winterhartem Heidekraut und glänzenden Rosskastanien. Bald „ernte“ ich die Lavendelblüten, trockne und packe sie dann in bunte selbst genähte Säckchen (die ich immer wieder neu dafür verwenden kann). Die Kleidermotten mögen den „Duft des Südens“ überhaupt nicht und vergraben ihre Beißerchen nicht in unsere geliebten Pullis.

    Unsere Rosen blühen nur noch sehr zögerlich, dafür hatte sich unter der Magnolie ein Pilzgigant (Riesenbovist 2,7kg!) breit gemacht, den wir entsorgt haben. Echte Trüffel hätten wir aber ganz gerne im Garten gefunden und über die Pasta gehobelt…….
    Jetzt gilt es, den Altweibersommer und die ersten bunten Herbsttage zu genießen. Mehr Zeit für’s Schmökern, Musik hören, Museen
    besuchen, Stricken, Herzkino, Schmalzbrote, deftige Eintöpfe, Zwetschgenkuchen, köstliche Zimtschnecken, Speckpfannkuchen, fluffige Pilzomeletten und vieles Gute mehr. Durch den Wald oder um einen See wandern, die würzige Luft mit allen Sinnen schnuppern, sich über jeden noch warmen Sonnenstrahl freuen, Seele baumeln lassen.

    All diese kleinen „Kostbarkeiten“ sind Grund zur Freude und Zuversicht. Außerdem gilt ja auch noch immer: NACH dem Sommer ist VOR dem Sommer!!! :-)))

      • Liebe Uta, es ist einfach so, dass ich diese scheinbar „simplen“ Dinge als herzwärmend empfinde. Auch DAS habe ich wohl über viele schöne Jahre mit meiner Mom verinnerlicht. Deshalb teile ich es gerne …… wenn nicht hier mit ähnlich fühlenden Menschen, wo dann??

    • Liebe Gabi,
      den Riesenbovist kannst du essen.
      In Scheiben schneiden,wie Schnitzel panieren und ausbacken.
      Ich habe in unserem Haus wo wir bis vor 2 Jahren gewohnt haben tatsächlich Trüffel gefunden! Wir hatten eine große Hainbuche im Garten und rundherum waren lauter kleine Erdhügel im Boden/Rasen.Ich hab irgendwann mal diese Hügel genau angeguckt und dann festgestellt das es Trüffel sind.Offiziell darf man diese nicht dem Boden entnehmen weil unter Naturschutz…Ich mag sie eh nicht.
      Und unserer ehemaligen Vermieterin habe ich das nicht mitgeteilt,die hätte den ganzen Garten umgepflügt.
      LG 😊

      • Liebe Petra, danke für Deinen Tipp. 🙂
        Gecheckt hatten wir das auch, aber der Pilz hatte einen Monsterdurchmesser von 40 cm und hatte sich innerhalb von nur einer Woche in dem feuchtwarmen Wetter entwickelt. Da wäre uns glatt der Appetit vergangen. Ich kaufe liebe „normale“ Zuchtchampignons und auch gerne getrocknete Steinpilze. Vorher würzig angeschmort, in Blätterteig-Schiffchen im Ofen aufgebacken, mit einem Salatmix und einem Glas kühlem Rosé ist das ein Augen- und Gaumenleckerchen! Trotzdem danke und liebe Grüße! :-))))

  3. Ich genieße eigentlich den Herbst mehr als den Sommer. Ich sage immer, im Sommer nimmt man es so hin, dass es schön ist. Im Herbst saugt man jeden Sonnenstrahl auf für den Winter. Bei uns im Garten blüht noch viel, Rosen, Sonnenblumen auch als Staude, dann das rot der winterharten Fuchsien und das tolle Orange der Lampionblumen. Und unser rasen ist toll grün, wogegen er bis vor 1 Woche aussah als wenn es eine Steppe wäre

    • Das ist ein schöner Gedanke über den Herbst, liebe Ute – so wie die Maus Frederik, die im Sommer und Herbst Sonnenstrahlen für den Winter sammelt – schönes Kinderbuch!

  4. …..hier, am Rande des Bergischen Landes, kriege ich jetzt auch herbstliche Gefühle – Genau vor einer Woche war ich nachmittags mit einer Freundin zum Kaffee trinken in einem Cafe (kommt selten genug vor, dass wir das hinkriegen) verabredet. Es war soooo heiß, wir konnten es nicht draußen und auch nicht mittendrin -ohne Luftzug – aushalten. Der am besten geeignetste Platz war am Prospekttisch im Eingangsbereich – den haben wir genommen. Heute war ich gegen halb sechs auf und wollte in den Garten -stockfinster. Aber mit den warmen Herbstworten hier, freue ich mich auf die dritte Jahreszeit!

    • Schön, dass Du aber dann doch ein Treffen mit Deiner Freundin geschafft hast, liebe Sabine! Und ja – machen wir einfach das Beste aus diesem Herbst!!!!

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