Ein ganz wichtiges Wort

Man mag mich da gerne „old school“ oder altmodisch nennen – aber mir liegen ein paar Worte, die man im Allgemeinen im Zuge der Höflichkeit benutzt, sehr am Herzen.

Dazu gehört auf jeden Fall das „Danke“… ich weiß gar nicht, ob das an meiner Erziehung liegt. Ich kann mich nicht daran erinnern, von meinen Eltern jemals diesen blöden Mama-Satz gehört zu haben: „Und? Was sagt man dann?“, wenn eine Tante mir ein klebriges Bonbon in die kleine Hand gedrückt oder mir die Nachbarin ein Eis über der Zaun gereicht hatte. Ich kann es natürlich nicht beschwören, aber in meiner Vorstellung war es in meiner Welt schon immer vollkommen NORMAL, dass man sich eben bedankt. Dass man Gesten der Zuneigung, Geschenke, Hilfe, Einladungen usw. nicht einfach hinnimmt wie eine Diva – nach dem Motto: Ja, das habe ich auch nicht anders verdient… sondern, dass man seinem Gegenüber dann auch zeigt, dass man das sehr wohl sehr Kenntnis genommen hat, dass man sich darüber freut und das dann auch zeigt.

Ist Dankbarkeit aber heute so aus der Mode gekommen? Ich ertappe mich zumindest immer wieder, dass ich oben erwähnte Frage an meine Kinder stellen muss (und mir selber dabei unendlich doof vorkomme…), weil sie das aus welchen Gründen oft nicht selbstverständlich sagen, wenn sie etwas bekommen. Ich bemerke ganz häufig, dass man zum Beispiel im Straßenverkehr rücksichtsvoll einem anderen Autofahrer Platz macht und der ohne Blickkontakt einfach weiterfährt – was mich zwar nicht über alle Maßen bedrückt, aber doch mit einem etwas fahlem Gefühl im Bauch hinterm Steuer zurücklässt.

Mit so einem kleinen Wort wie „Danke“ ist es ja wie mit dem Lächeln – es kostet nichts! Es ist vollkommen leicht in der Anwendung, man kann es ganz einfach aussprechen, dieses kurze, kleine Wort und es hat dann aber eine ganz schöne, oftmals auch große Wirkung. Denn der Mitmensch fühlt sich und seine Handlung wahr genommen und geschätzt.

So habe ich mich zum Beispiel super doll gefreut, als mir die Diakonie-Station, bei denen ich ja bis gestern meinen ambulanten Pflegedienst-Einsatz gemacht habe, zum Abschied eine kleine Aufmerksamkeit überreicht hat.

Ich hab mich gesehen und bestätigt gefühlt – und das weniger durch den Inhalt des Pakets als durch das dick geschriebene, mir so wichtige Wort!

DANKE… im übrigen, dass Ihr hier seid, dass Ihr mich in meinem Blog immer wieder bestärkt, dass Ihr so wert- und liebevoll seid, so wunderbare Kommentare schreibt und ich Euch beim Hüpfen begleiten, anspornen und zusehen darf!!!!

16 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    Du sprichst mir mal wieder aus der Seele….
    Gerade das Beispiel mit dem Autofahrer, es passiert mir so oft, dass ich jemanden passiere lasse oder Jemandem eine Lücke lasse und es passiert – NICHTS….
    Ich finde, man kann das sehr wohl auch ein wenig verallgemeinern. Es ist vieles einfach selbstverständlich geworden, was eigentlich nicht wirklich selbstverständlich ist. Grundsätzlich sind es Dinge, die nicht lebensnotwendig sind aber das Leben miteinander doch um einiges schöner machen…
    Auch Dir ein großes Dankeschön für Deine Gedanken zum gemeinsamen Hüpfen!!!
    Liebe Grüße
    Ute

    • Ja, liebe Ute… das beobachte ich eben leider auch immer häufiger, dass solche guten, wertvollen Worte wie das „Danke“ nicht mehr benutzt werden – da war es mir wichtig, mal darauf aufmerksam zu machen.
      Sehr, sehr gerne!!!! 🙂

  2. Uta du sprichst mir aus der Seele. Mir fällt in letzter Zeit immer häufiger auf, wie unfreundlich und anonym viele Menschen mit ihren Mitmenschen umgehen. Es fängt damit an, dass keiner mehr die Tageszeit sagt über Bitte und Danke bis hin zu einen schönen Tag. Ich persönlich finde es sehr schade, weil man mit ein klein wenig Freundlichkeit oder Höflichkeit so viel erreichen kann und es kostet, wie du ja sagst, nichts. Außerdem freut sich jeder Mensch über ein nettes Wort und miteinander. Deshalb allen hier einen schönen Abend u d dir einen dicken Drücker. 😘

    • Stimmt leider, liebe Nici… wie gut, dass es daneben aber immer auch noch Menschen gibt, denen das wichtig ist und die es ganz bewusst anders machen!

  3. Liebste Uta! Dir ein dickes DANKE, dass Du uns hier im blog so viele tolle Dinge mitteilst, uns teilhaben lässt auch in Deiner Welt. Ja, es fehlt vielen das Empfinden in unserer Gesellschaft das kleine Wort auszudrücken! Empathy geht in unserer hektischen Zeit verloren, leider! Dir einen dicken Drücker!!

  4. Liebe Uta, wie schön, dass es Dich gibt!!! Du schenkst uns wertvolle, zu Herzen gehende Worte, die sicherlich „auf fruchtbaren Boden“ fallen. Danke dafür, dass Du Dir Zeit und Mühe für uns nimmst.
    Ja, es stimmt leider: nicht immer sind ein Lächeln und ein Dankeschön heutzutage immer und überall selbstverständlich. Aber es gibt sie noch: herzenswarme Menschen, die eine lieb gemeinte Freundlichkeit spüren und gerne erwidern. So zaubert man sich gegenseitig ein Lächeln ins Gesicht und macht das Leben ein wenig bunter!
    Im stark besetzten Zug aus Hamburg zurück nach Hause konnte ich das dieser Tage trotz großen Gedränges zum Glück mehrfach beobachten, wie schön!!!!

    • Wie schön, liebe Gabi – dass Du auch andere Erlebnisse hast und es eben auch noch Menschen gibt, die es anders machen und damit mehr bunte Momente schaffen – die uns hüpfen lassen!!!!

  5. Danke, dafür, dass du hier einen Ort geschaffen hast, an dem Menschen immer wieder neue Anregungen, Mut und Verständnis finden.

    Sabine

    • 🙂 Soooooo gerne, liebe Sabine – und ich bin wirklich stolz auf diesen Ort hier, denn es tummeln sich wunderbare Menschen darin – so wie Du zum Beispiel!

  6. Hallo Uta,
    Ich habe DICH gerade erst gefunden…durch den Bericht über Juist im WDR von? Ich habe ihn in der Mediathek geguckt, größtenteils mit meinem 23-jährigen jüngeren Sohn Jonas gemeinsam. Schöner Bericht und nun lese ich, dass du schon seit 2 Jahren wieder von der Insel runter bist.

    Lustig – ich habe kurz nach meinem Abi den Sommer auf Juist als Zimmermädchen im Haus Meeresgruss (Fam. Folkerts) gearbeitet. Im Loog.
    Das war in 1980 und bin nie wieder dort gewesen, denn der Job war nicht so dolle…oh Mann.
    Trotzdem bin ich DANKBAR, 🎁🍀 denn ich habe auf der Überfahrt auf der Fähre meine Freundin Karen kennengelernt. Wir waren beide 20, haben uns jeden Tag in der Mittagspause im Loog am Strand getroffen, um mit anderen gemeinsam Beach Volleyball zu spielen und in der Disco der STRANDKORB die
    Samstagsnächte durchgetanzt. (10 Std./Tag musste ich ran in der Pension, dürftiger Lohn, die Wirtin, eine Köchin hatte Haare auf den Zähnen, nicht so nett zu mir).
    Das hat mich gerettet, nun sind wir fast 40 Jahre weiter, beide um 2 Kinder und sehr viel Lebenserfahrung reicher und immer noch gute Freundinnen. Wir besuchen uns mehrmals im Jahr. Sie wohnt in Kiel, ich in Hannover.

    Im nächsten Sommer 2020 sind wir wieder reif für Juist, um unser 40-jähriges Kennenlernen zu feiern und zu begießen. Nach dem Motto: „Don’t forget to hüpf!!!” Auch mein Motto fürs Leben.
    Frage: gibt es noch eine Disco ? 💃💃
    Herzliche Grüße
    Katharina

    • Liebe Katharina,
      wie schön, dass Du mich gefunden hast – und auch diesen Blog (ich hoffe, ich kann Dich jetzt öfters hier antreffen!!!)
      Vielen Dank für Deine tolle Juist-Geschichte – diese Freundschaft von damals, die bis heute besteht, ist mit Gold nicht aufzuwerten… sowas braucht man einfach und es ist das beste Hüpf-Helferlein ever!!!!
      Eine Disko gibt es seit einiger Zeit leider nicht mehr – der gute alte Zappel ist durch ein Irish-Pub ersetzt worden, von dem ich aber nur Gutes höre…
      Wünsche Dir mit Deiner Freundin ein tolles Insel-Revival und eine tolle 40-Feier!!!!!

  7. Ich glaube, wenn man in sich ein ganz großes Danke an das Leben und an das Schicksal trägt, ist es ganz normal, auch anderen bei kleinen Gesten Danke zu sagen.
    Danke Dir für diese Gedanken und Anregungen!
    Claudia

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