Seid Pippi Langstrumpf

Nicht zuletzt auf meinen letzten Artikel, in dem ich ja über das unerschütterliche und super ausgeprägte Selbstwertgefühl meiner Tochter Johanna berichtet habe – und darüber, dass sie einfach immer sie selbst ist und sich nicht anpassen mag – fiel immer mal wieder ein Name, mit dem ich ganz viel verbinde und der jetzt auf jeden Fall endlich mal Thema hier sein soll:

Pippi Langstrumpf

Dieses wilde, ungezähmte, freche und unerschrockene Mädchen, das Astrid Lindgren erfunden hat, als ihre kleine Tochter krank war und Geschichten von ihrer Mama hören wollte.

Ich möchte fast behaupten, dass ich die Bücher, die daraus entstanden sind, fast auswendig kenne – wie alle Werke von der wunderbaren schwedischen Autorin, die ich über alles verehre, habe ich auch die Pippi Erzählungen ein ums andere Mal verschlungen. Und bin jedes Mal ganz tief in die Personen eingetaucht.

Bei Pippi Langstrumpf war es ein ganzer Gefühls-Bottich, der beim Lesen stets über mich ausgeschüttet wurde. Denn die rothaarige Hauptperson mit den verschieden-farbigen Strümpfen und dem Koffer voller Gold löste in mir ganz unterschiedliche Empfindungen aus: Mitgefühl, weil sie so ganz ohne Eltern (naja, der Vater war ja „nur“ auf Taka-Tuka-Land – also zumindest existent) leben musste – Bewunderung, weil sie das so ganz ohne Angst und Bedenken völlig problemlos hinbekam – Neid, weil ich dieses Selbstbewusstsein auch in mir spürte – aber nicht den Mut, der dazu erforderlich ist, dieses auch auszuleben – eine Sehnsucht, die man wohl eine Sehnsucht nach mir selber nennen kann, weil ich eben ab einem gewissen Alter angefangen hatte, mich selber zu verleugnen und anzupassen – und weil mir Pippi da immer schön den Spiegel vorgehalten hat (wie es nämlich anders und viel besser geht!) – ein leichtes Maß an Empörung über die Konsequenz, mit der Lindgrens Figur über alle Grenzen lief und einzig und allein das für sie wichtig war, was eben als Kind auch nur wichtig sein darf: der eigenen Spaß – Ansporn, weil ich es immer absolut klasse fand, welch großen Gerechtigkeitssinn Pippi dabei an den Tag legte: die absolut goldene Mitte zwischen sich selber super wichtig nehmen und Gedanken über die Mitmenschen machen.

Ich denke heute, dass mir Pippi Langstrumpf so unter die Haut gegangen ist, weil sie mir so ähnlich war/ist… allerdings bin ich dann teilweise in die Rolle der schüchternen, spießigen, angepassten Annika geschlüpft – was mir gar nicht zur Gesicht stand.

DAS macht viel mehr Sinn!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und so sage ich Euch auch:

Sei Pippi – und nicht Annika!!!!!!!!!!!!!!! Sei DU – die Person, die Du brauchst, fürchtest, liebst – sei wild, frech und wunderbar!!!! Das – und nichts anderes – lässt uns hüpfen!!!!

 

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    Ein guter Spruch von Pippi ist auch :
    “ das habe ich noch nie probiert, also bin ich mir sicher, das ich es schaffe“
    😊
    Einfach mal machen!!!!
    Viele Grüße
    Anna

  2. Mein Lieblingsspruch von Pippi – auch wenn ich ihn hier tatsächlich vor langer Zeit schon mal geteilt habe (und dabei ist es überhaupt erst das dritte Mal, dass ich hier und überhaupt in einem Blog etwas beitrage):

    Tommy und Annika: „Der Sturm wird immer stärker.
    Pippi: „Das macht nichts. Ich auch.“

    Pippis Kräfte für alle :))) !! Unbekannterweise verbundene Grüße aus der Pfalz, Melanie

    • Kann mich an den Ausspruch erinnern, liebe Melanie – den hast Du dankenswerterweise schon mal mit uns geteilt – geht aber immer wieder!!! Denn er ist einfach großartig!!!! Ganz Pippi halt…

  3. „Es gibt kein Verbot für alte Weiber,auf Bäume zu klettern!“
    Astrid Lindgren

    Mein Lieblingsspruch 😀

  4. Liebe Uta,
    mal wieder ein Volltreffer!! Ich erinnere mich noch, wie ich mich als kleines, rund vierjähriges Mädchen vor meiner Mutter und meiner Patentante positionierte, die Ärmchen nach oben gestreckt, und gerufen habe: „Ich bin Pippi Langstrumpf! Das stärkste Mädchen der Welt!“ Ich glaube, die beiden Erwachsenen hatten Mühe, einigermaßen ernst zu bleiben und nicht vor Lachen vom Sofa zu fallen. Aber egal:
    Diese Szene rufe ich mir auch jetzt noch immer vor Augen, wenn ich „Angst“ habe, irgendwas nicht zu schaffen. Doch, ich schaffe das! Denn ich bin Pippi Langstrumpf, das stärkste Mädchen der Welt!
    Sie war, ist und bleibt meine Heldin.

  5. Liebe Uta, ich glaube, wenn Du an Deinem Arbeitsplatz “die Pippi-Langstrumpf- Denkweise” ein bisschen mit ans Krankenbett bringst und ihren frischen Wind beim Bettenaufschütteln mit im Zimmer verteilst, dann sind alle gleich ein bisschen schneller wieder gesund 🙂 …….. oder aber die Patienten werden so über-mütig, dass ihr demnächst noch einen Pferdestall am Klinikgebäude anbauen müsst 😊, weil sie auf einem täglichen Ausritt bestehen.

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