Die ersten Monate Ausbildung

Nun hat mich das Festland nicht nur bereits seit 1 Jahr wieder – ich bin außerdem auch schon über die ersten kleinen Meilensteine meiner neuen Ausbildung gehüpft.

Seit dem 03. April lerne ich Gesundheits- und Krankenpflegerin und habe den ersten langen Schulblock und den ersten praktischen Einsatz auf einer Station bereits hinter mir – mehr als die Hälfte der wichtigen Probezeit ist also bereits geschafft. In dieser wird man nämlich ständig beobachtet, beurteilt und zu Höchstleistungen ermahnt – denn man braucht einen gewissen Notendurchschnitt und ein „geeignet“ von dem Praxisanleiter im Krankenhaus. Fällt eines von beiden schlecht aus – oder hat man zu viele Fehlstunden – ist man raus aus dem pflegenden Spiel…

Der Lernstoff ist nicht gerade von schlechten Eltern – man bekommt bereits in den ersten Wochen sehr viel graue-Zellen-Material um die glühenden Öhrchen geschallert. Die ersten drei Klausuren habe ich dennoch echt gut gemeistert. Es ist mir fast peinlich und ich werde bereits im Freundeskreis und Klassenverband liebevoll „Streberin“ geschimpft – ich habe in allen drei Arbeiten eine „1“ geschrieben… komisch, dass einem das unangenehm ist, oder? Aber so ist halt unsere Erziehung: eher bescheiden sein, sein Licht unter den Dornenbusch stellen und bloß nicht stolz auf sich selber sein!

Ist aber doch eigentlich kompletter Blödsinn: ich habe mir echt Mühe gegeben, gearbeitet und ganz viel Zeit investiert – also habe ich doch auch allen Grund, mich über das Ergebnis zu freuen und das auch zu verkünden.

Fühlt sich aber trotzdem seltsam an – ich übe das also noch was… 🙂

Auch im Einsatz im Krankenhaus Harburg ist es mir super ergangen – ich war 7 Wochen auf der Privat-Station und habe ganz viel gesehen und noch viel mehr gelernt. Es gibt an die 16 Krankheitsbilder dort und man hat mir jede Menge gezeigt, erklärt und beide Seiten – sowohl die Kollegen als auch ich – waren am Ende ganz begeistert.

Ich habe meine Entscheidung also absolut nicht bereut – auch wenn ich nun wieder mit dem nächsten Schulblock begonnen habe und vor den nächsten drei Klausuren stehe. Ich merke schon, dass meine Energie etwas angeschlagen ist, weil ich daneben ja noch so einiges andere auf dem täglichen Lebenszettel habe, aber das packe ich wohl auch noch – habe ja schon ganz andere Dinge geschafft. Und ab Mitte September habe ich zwei Wochen Urlaub – dann ist die Probezeit hinter mir und ich werde ausgiebig einen drauf hüpfen! 🙂

 

22 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    meine allerherzlichsten Glückwünsche zu deinem 1. Jahr, wieder gewonnenen festen Boden unter deinen Füßen.
    Sowie auch zu deinen sehr guten Noten in den ersten Klausuren. Ich komme ursprünglich aus einem Pflegeberuf und habe auch eine spätere Neuorientierung hinter mir, deshalb glaube ich einschätzen zu können, was du da leistest. Meine uneigeschränkte Hochachtung hast du- liest sich ein bisschen pathetisch, kommt aber hin.
    Und ich danke dir vielmals, dass du uns an Allem so teilhaben lässt.

    Herzliche Grüße
    Sabine
    P.S. …..und als Mutter von 2 Kindern, darf auch was Anderes wichtiger sein als die Umschulung. Also darfs auch mal ne andere Note sein.

  2. Liebe Uta,
    das klingt, als seist du dort absolut richtig! Daran hatte ich sowieso keine Zweifel, denn Leute wie dich braucht die Krankenpflege!
    Ich musste schmunzeln als du schriebst: “ sein Licht unter den Dornenbusch stellen“ …. ich dachte so, eigentlich ne gute Idee, dann brennt der Dornbusch ab und jeder kann sehen wie gut deine Leistung ist 😉 – ich glaube ich mach das künftig auch so: statt Licht unter den Scheffel zu stellen, stelle ich meins jetzt auch unter den Dornbusch – schwupps Feuer gefangen und jeder kann es sehen!
    Pfeifen wir endlich auf unsere „bescheiden Erziehung“ (oh ja, kenne ich auch!) und lassen unsere Lichter leuchten!
    Was gerade wir Alleinerziehende leisten ist wirklich eine ganze Menge, da dürfen wir uns gerne mal selber auf die Schultern klopfen!
    Mach weiter so und ich freue mich immer über dein Berichten – auch wenn ich nicht immer etwas dazu schreibe 😉
    Herzliche Grüße
    Annegret

    • Vielen Dank, liebe Annegret!!! Den Dornbusch habe ich eigentlich gewählt, weil man sich daran ja auch so nett stechen kann und weil ich es mag, typische Redewendungen umzumodeln… aber Deine Idee dazu find ich super!!!! Lasst uns unsere Zweifel und unsere blöde Bescheidenheit abbrennen!!!!

  3. Liebe Uta,

    wie schön, wieder etwas über Deine Ausbildung zu lesen… v.a. wie viel Freude Du daran hast und sich das dann auch in Deinen Noten widerspiegelt. Herzlichen Glückwunsch!!!

    Ich würd lügen, wenn ich behaupte, der Stoff wird leichter. Ich kann mich noch sehr gut an meine Ausbildung zur KS erinnern und auch an die meines Mannes, die er erst mit Anfang 30 gemacht hat. Uns beiden haben oft die Köpfe geraucht. Aber die drei Jahre sind im Flug rum und am Ende wirst Du mit einem tollen Examen und ner riesigen Portion Lebenserfahrung dort hinausgehen!

    Ich drücke weiter beide Daumen, das alles so läuft wie Du es Dir vorstellst … lass Dich nicht durch ein paar zickige alte Schwestern entmutigen, die Dir den Job madig machen wollen (davon sind mir leider einige begegnet)!

    Und falls Du in Deinem Urlaub auch ein paar Tage auf die Insel zurück kehren solltest … Ich bin ab Mitte September auch dort. Früher hab ich mich nie getraut Dich anzusprechen, um Dir zu sagen wie toll ich Deinen alten Blog finde. Diesmal würd ich’s machen … aber diesmal wegen Deines neuen Blogs 😉

    Liebe Grüße Anne-Kathrin

    • Liebe Anne-Kathrin,
      vielen Dank für Deinen tollen Kommentar – ja, dass der Stoff während der 3 Jahre immer heftiger wird, davon habe ich schon gehört… 🙂 Da mache ich mir auch nichts vor. Habe mir aber vorgenommen, lerntechnisch immer am Ball zu bleiben, damit ich kurz vorm Examen nicht vor einem unüberwindbaren Berg stehe, der nicht zu überhüpfen ist.
      Warum hast Du Dich nicht getraut, mich anzusprechen? Habe ich so böse geguckt???? 🙂

  4. Uta, toll was du alles geschafft hast im vergangenen Jahr und auch schon davor. . Ich denke , nicht nur körperlich sondern auch psychisch. Das mit der Streberin kann ich auch verstehen. Du schriebst ja mal, dass alle Altersklassen vertreten sind, aber ich denke, bitte jetzt nicht böse sein, die Älteren, wo du natürlich noch nicht zu gehörst, nehmen die Sache etwas „bissiger“ in Angriff.

  5. Liebe Uta,
    Du hast allen Grund, stolz auf Dich zu sein.
    Und denk dran, den früheren Poesiealbum-Spruch „richtig“ zu interpretieren:
    „Sei nicht wie das Veilchen im Moose: immer bescheiden und rein – sondern wie die stolze Rose, die gerne bewundert will sein!“
    Eigenlob STIMMT!
    Nur Du selbst weißt am Besten, wie viel Arbeit und Fleiß Du in Deinen Beruf und Deine anderen Aufgaben gesteckt hast und künftig stecken wirst.
    Ganz liebe Grüße aus dem Gewitter mit herrlicher Abkühlung
    Inge W.

    • Ach ja – diesen Spruch kenne ich auch. Weiß noch, dass ich ihn schon damals ganz „revolutiönär“ fand… so gar nicht der Erziehung entsprechend. 🙂 Und deswegen UMSO BESSER!!!!
      Vielen Dank fürs Erinnern und für die lieben Worte, liebe Inge!

  6. Ich freue mich für dich über deinen Erfolg, liebe Uta!
    Mach weiter so!
    Liebe Grüße,
    Elisabeth

  7. Liebe Uta,
    Daumen hoch für alles, was du im vergangenen Jahr gewuppt hast!!! Du kannst wirklich stolz auf dich sein!

  8. Liebe Uta, herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis. Beim Lesen kam mir spontan der Gedanke, die Jüngeren strengen sich auch an und können viel besser lernen. Aber wenn man etwas älter ist (😘😘 lieb gemeint), dann zählen andere Dinge – ich will das also mache ich. Das kostest oft viel Kraft, aber du wirst doch belohnt.
    Alles Gute weiterhin
    Liebe Grüße von Dagmar

    • Alles gut, liebe Dagmar… ich bin die Älteste der Klasse… das ist so und ich hab mich dran gewöhnt… 🙂
      Vielen Dank für Deine tollen Worte!

  9. Du liebe Uta!!!
    Es ist einfach großartig, mit wieviel Mut und (vielleicht auch verzweifelter) Entschlossenheit Du den Schritt in den Neuanfang gewagt hast. Du hast trotz mancher Widrigkeiten und menschlicher Enttäuschungen für Euer neues Lebenglück gekämpft und gerackert. Darauf kannst Du wirklich stolz sein !!! Weg also mit zu viel anerzogener Bescheidenheit! Für das was Du bisher geleistet hast, hast Du meinen Riesenrespekt!!!! Ich wünsche Dir und Deinen Lieben weiterhin ganz viel Kraft und Glück.
    Noch einmal ein DANKESCHÖN für Deinen tollen Blog (durch den sich hier so viele großartige Menschen austauschen). Obwohl Deine private Freizeit sicherlich knapp ist, nimmst Du Dir nach wie vor viel Zeit für Deine tollen Ideen und Beiträge!!!! Es macht einfach Freude dabei zu sein.

    • Ja, liebe Gabi – die Entschlossenheit war anfangs ganz sicher auch voller Verzweiflung – aber das ist sie schon ganz lange nicht mehr… sie ist nur stärker, wilder und lebenshunriger geworden – und das ist ein tolles Gefühl!
      Hab vielen Dank für Deine schönen Worte!

  10. Bereits seit dem 28. Juli sind wir hier auf Juist. „Star Light Excess“ machte abends auf dem Kurplatz wie gewohnt tolle Stimmung, so haben wir es alle sehr genossen und abgefeiert. Auch wenn der Inselwasservorrat langsam schwindet wie es heißt, Sommer- und Badewetter vom Allerfeinsten: Wasser 21 und Luft erholsame 25 Grad. Vorhin sprang ein junger Rehbock von den Salzwiesen rüber über den ausgedörrten Süddeich auf die Billstraße und zack rein in die Vorgärten, um zu knabbern, von einem zum nächsten. Der ließ sich von den Radfahrern überhaupt nicht beeindrucken. Das habe ich so noch nicht gesehen, eher bei den Fasanen. Gestern gab es mittags einen lustigen Junggesellenabschied mit vielen vielen Kronkorken auf der Rathaustreppe. Schon echt witzig das Ganze. Bei uns daheim wird so richtig viel altes Geschirr zerdeppert, das dann mühsam aufgefegt werden muss. Ein toller spassbringender Brauch für die Zuschauer!! Auch Deine Freundin Lucia lachte!! Liebe Uta, Du hast so Recht, Juist tut sooooo gut, heilt und balanciert wieder aus. Für mich ist der stressige Alltag weit weg auf dem Festland. Hier habe ich jetzt Zeit satt und lasse meine Seele baumeln. So schön! Liebe entspannte Töwerlandgrüße!

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