Mein schönstes Geschenk

Habt Ihr Weihnachten alle schön verbracht? Lecker gegessen, gesungen, zusammen gesessen und gelacht, Kerzen angezündet und Euch aneinander gefreut?

Genau so war es bei mir – traditionell in meinem Elternhaus: mit Geschichten aus der alten Zeit, wunderbaren Gerichten, die es so jedes Jahr (in der gleichen Reihenfolge) gibt und einer Bescherung, die auch stets genau so abläuft: schon am Vormittag wird das Wohnzimmer „hergerichtet“, Kerzen aufgestellt, der Gabentisch mit einer weißen Tischdecke und den Geschenken bestückt und dann die Türe „moralisch“ verschlossen. Es gibt also keinen Schlüssel, der umgedreht wird, aber man bekommt ständig zu hören, dass man sich dieser Türe noch nicht mal nähern darf.

Nach dem Gang auf den Marktplatz, wo vom Kirchturm aus Weihnachtslieder von Blasmusikern in den ganzen Ort geschickt werden und dem Familiengottesdienst mit Krippenspiel geht es dann nach Hause, wo sich die Familie im Esszimmer versammelt und meine Mutter im Wohnzimmer verschwindet, die Kerzen anzündet und die uralte Schallplatte anschaltet, auf der zunächst Glockenklang erklingt (und später ein Bergchor ziemlich kitschig, aber von uns allen heißgeliebt „Stille Nacht“ singt) – das ist das Zeichen, dass wir reindürfen – schön der Reihe nach, der Kleinste zuerst.

Dies war auch mein größtes Geschenk: das in dieser Zeit, wo alles neu und noch ungewohnt ist, wo meine Kinder und ich uns noch finden müssen – dass in dieser Zeit nach dem großen Schritt von Juist weg zurück aufs Festland (welches dazu auch noch fremd ist), dieses besondere Fest, welches mir auch sehr am Herzen liegt, genau wie immer war: eine beständige Größe in diesem Meer aus Unsicherheit. Das hat sehr gut getan und meiner Seele ein wenig Stabilität gegeben.

Mein schönstes „materielles“ Geschenk stelle ich Euch morgen vor… denn das ist einfach zu zauberhaft…

13 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Oh Uta ich kriege Gänsehaut wenn ich das lese. Aber ich freu mich drüber und sehe es direkt bildlich vor mir. Schön, dass ihr so schöne Tage hattet. Übrigens so eine Uralt schnulze gibts bei uns auch noch.

    • Hi Uta,
      Schön von dir zu hören und dass es dir und deinen Kindern gut geht! Wir, mein Mann Thorsten und ich sind nun nach gut 5 Jahren wieder für ein paar Tage auf Juist und auf unseren Hichzeitsspuren gewandelt. Du warst ja damals im September unsere D- Jane und ein hat viel Spaß gemacht oben in der Schirmbar vom Pabst!😊👍 Alles Liebe Birgitt & Thorsten

      • Ach, wie schön, von Euch zu lesen!!!!! Freut mich sehr, dass es Euch anscheinend auch echt gut geht, Ihr Juist mal wieder besucht und Eurer Liebe quasi frischen Wind gebt! Hab Eure Hochzeit auch in sehr guter Erinnerung… 🙂
        Alles Liebe auch für Euch!!!!

  2. Wie verlief das Weihnachtsfest?

    Zunächst hatte ich einen Start in den Heilig Abend, der schon seit vielen Jahren eine Konstante ist. Mein liebster Nachbar ist ein „Christkind“ und lädt in jedem Jahr zu einem Geburtstagbrunch in sein Haus ein. Es kommen stets ca. 20 Personen, jung wie alt, und seine Ehefrau, ihres Zeichens eine wundervolle Hobbyküchenfee, zaubert ein buntes Meer an leckersten Speisen, warm und kalt, von deftig über mild bis süß. Für jeden Gaumen ist etwas dabei. Es wird also schon früh geschlemmt, unterhalten, gelacht und geflachst. In geselliger Runde das Fest perfekt eingeläutet.

    Danach geht´s zurück ins eigene Heim. Die Hunde werden versorgt, eine schöne Gassirunde eingelegt und noch mal frische Luft aufgeschnappt.

    Der Heilig Abend hat für dann mit zunehmenden Alter eine Prämisse:

    Die Familie wird immer kleiner, und es wird auch immer kniffliger, alle gleichzeitig an einen Tisch zu bekommen. Daher war es für mich auch dieses Jahr wichtig, dass ich Zeit mit denen verbringen durfte, die mir besonders wichtig sind, die ich gern um mich habe. Besonders meine Mama, die eine Dialyse Patientin ist und 4x täglich Heimdialyse praktiziert und daher nur für ein paar Stunden ihre Wohnung verlassen kann, dabei zu haben ist einfach nur schön. Eine Selbstverständlichkeit ist dies nicht, denn die Tagesform macht es ihr durchaus auch schon mal unmöglich außer Haus zu gehen. Umso schöner, dass sie am Heilg Abend in bester Verfassung bei uns war. Dazu meine Frau, die Kinder und der Abend hat uns in seinen Bann gezogen.

    Besuche einer Kirche, Singen und Teilnahme am Vorspielen der Turmbläser, dass gehört für mich der Vergangenheit an. Ich vermisse es auch nicht, weil eben mit den Jahren andere Dinge im Vordergrund stehen. Der Geist der Weihnacht hat mMn eh so viele Gesichter und Facetten, dass für fast jeden etwas dabei ist um seinen eigenen Zauber dieses Festes zu verspüren.

    Beim gemeinsamen Essen, der klassische Kartoffelsalat mit Würstchen ist schon längst vom Fondue abgelöst, spürt man das sich bei allen Ruhe und Gelassenheit ausbreitet und neben den Gaumenfreuden auch alle anderen Sinne auf eine guttuende Art und Weise auf ihre Kosten kommen.

    Weihnachten kann gut tun, und es bedarf gar nicht so viel Drumherum dafür

    Ich wünsche Euch einen tollen Tag und strssfreie, positive Stunden bis hin zum Jahreswechsel

    Frank

    • Klingt ganz wunderbar, lieber Frank – und eben genau nach Weihnachten, so wie ich es verstehe: Zusammensein, sich genau daran erfreuen, sich etwas Gutes tun (und dazu gehört eben auch das leckere Essen, aber auch gute Gespräche, zusammen lachen und einfach spüren, dass man zusammen gehört) – Weihnachten ist Ausnahmezustand, im positivsten Sinne. Wenn man sich darauf einlässt, dann bekommt man automatisch ein wenig von dem Zauber ab – wie glitzernder Staub setzt er sich auf die Seele.
      Schön, dass Du eine gute Portion bekommen hast, lieber Frank! Du hast es mehr als verdient

  3. Dieses Weihnachten war für mich ein besonderes Weihnachten. Zum einen weil meine Mutter (81) sich mit dem Zug hergetraut hat. Sie wohnt 140 km entfernt. Zum anderen, dass meine beiden Söhne nicht bei uns, sondern gemeinsam im fernen Hessen gefeiert haben. Dort leben sie beide. Der ältere Sohn und meine Schwiegertochter erwarten nämlich in diesen Tagen ihr Baby. Da wollte der jüngere Bruder lieber ein bisschen in der Nähe bleiben….Obwohl wir nicht alle gemeinsam Weihnachten gefeiert haben, war es dennoch sehr schön zu erfahren, dass die Familie zusammenhält.

    • Liebe Elisabeth,
      Familie ist doch einfach das größte Geschenk – wenn sie das macht, was Du beschreibst: füreinander da sein!
      Ich wünsche der wachsenden Familie nur das Beste und drücke ganz feste die Daumen für die bevorstehende Geburt!!!!

  4. Bei uns war auch alles sehr besinnlich und harmonisch. Alle Jahre wieder Plätzchen nach Oma‘s Rezept, die kommen auch immer in die gleiche Terrine von meiner Mutter, Sauerbraten mit Klöße und Rotkohl, Oma‘s Rezept natürlich, Weihnachtslieder schallen durch den Raum wie früher , und dann Bescherung, etwas anders als früher. Alles rund rum ein schönes Fest.

    • Klingt auch wunderbar, liebe Elli – und ich wette, der größte Bestandteil des gelungenen Abends war Deine dröhnende Lache…!!!! Die ist nämlich klasse!

  5. Auch bei mir war es wieder sehr schön.
    Nach 35 Jahren Trubel am heiligen Abend…von mir ausgerichtet (Eltern, Geschwister, Kinder) habe ich vor 2 Jahren , nachdem 2 Schwiegerkinder und 3 Enkelkinder dazukamen, das Ganze auf den 1. Weihnachtstag verlegt.
    Den Heiligabend verbringen mein inzwischen 95jaehriger Vater, mein Mann und ich- bei jetzt Würstchen und Kartoffelsalat – gemütlich zusammen.
    Das ist wunderbar und ich kann ganz entspannt auf den kommenden Trubeltag schauen und den dann auch mit allem Zip und Zap geniessen!!
    Allen hier wünsche ich ein gesundes 2018. 🍀🎉

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