Hüpfen auf sandigem Boden…

Seit zwei Tagen bin ich nun da, wo mein Herz zu Hause war und meine Seele immer noch durch die Dünen spazieren geht… seit zwei Tagen wandel ich auf sehr bekannten Pfaden, grüße jedes Sandkorn mit Namen und genieße die Wiedersehens-Freude an jeder Straßenecke – find es wahnsinnig berührend, wie viele Menschen hier sich wirklich von Herzen freuen, mich/uns zu sehen.

Wenn ich meine Stimmung bis jetzt – hier als Gast auf Juist – bisher zusammenfassen müsste, so kurz und knapp, dann würde ich sagen: „Es fühlt sich seltsam an!“

Alles ist so wahnsinnig vertraut – oftmals fühlt es sich so an, als hätte es den großen Hüpfer aufs Festland nie gegeben. Oder als wäre ich aus einem Traum erwacht und würde nach einem Schütteln nun wieder zum gewohnten Trott übergehen.

Aber die Realität ist nun mal eine andere… ICH bin nun eine andere….

Was ja nicht bedeutet, dass mich mein Weggang von der Insel zu einem komplett neuen Menschen gemacht hätte – aber … ich gehöre nun einer anderen Welt an, die kleine Erde Juist hat sich ebenfalls weitergedreht und es hat sich zwangsläufig etwas – nicht Greifbares – verändert.

Ich muss es noch sacken lassen… und bin mir im Moment auch noch nicht so sicher, was es mit mir macht – wie gut oder nicht gut es mir damit letztendlich geht… aber ich werde es Euch wissen lassen.

Bis dahin hüpfe ich noch ein wenig auf vertraut-geliebtem Untergrund – bis ganz bald!

21 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, meiner Meinung nach ist alles im Leben zu irgendetwas gut. Manchmal dauert das Gute, das daraus resultiert, etwas länger. Ich kann mir schon vorstellen, dass es schwierig ist, wieder auf Juist zu sein. Aber eines Tages wirst Du Dich auch dort wieder unbeschwert aufhalten können. Ganz liebe Grüße…..

    • Diese These vertrete ich auch, liebe Ute… alles ist für irgendetwas gut – manchmal, oder meistens sieht man das nicht, weil man noch zu sehr in der jeweiligen Situation gefangen ist. Aber im Nachhinein kann man doch aus jeder etwas ziehen, was einen weiter bringt und wieder hüpfen lässt

  2. Meine Liebe, wie schön, dass Dein Wiedersehen mit Juist auf Johannas Geburtstag trifft! Sicherlich Ihr größtes Geburtstagsgeschenk! Ich wünsch Euch noch viele schöne Stunden mit Freunden, Sonne, Sand und Meer und evtl mit einem klitzekleinen Piccolöchen!! Was sagst Du mir immer wenn ich nach Hause muss: nach Juist ist vor Juist!! In diesem Sinne alles Liebe! Wie lange bleibt Ihr??

  3. Obwohl ganz neu in der `Hüpfewelt`, durch unseren ersten Urlaub auf Juist im Sommer, kann ich dich unheimlich gut verstehen. Einen großen Hüpfer hast du hingelegt nach vielen Jahren & da ist das Vertraut/Seltsam-Gefühl sicher irgendwie normal. Muss neue sortiert werden.

    Auch wenn wir erst einmal dort waren, die Insel hat uns jetzt schon verzaubert und wir haben richtig Juistweh…wie mag das nach einigen Jahren sein?!

    Viele Grüße und alles Gute weiterhin

    • Liebe Nadine – das kann ich Dir sagen: wer einmal verzaubert worden ist, den lässt es nicht mehr los und das Juist-Weh wird mit den Jahren immer größer. Aber es ist ein „süßer Schmerz“, der auch irgendwie gut tut, weil man sein Herz in sehr guten Händen weiß

  4. Hallo liebe Uta,
    als ich von deinem 1. Juist Besuch las, dachte ich einerseits: „Die Insel hüpft vor Freude“. Wenn man das mal so sagen kann. Andererseits jedoch fragte ich mich, wie es dir wohl damit geht, ob die Sehnsucht nach Juist sooo groß war, dass du es auf dem Festland nicht mehr ausgehalten hast und ja, ob es eine gute Idee ist, nach Juist zu fahren…es muss sich doch bestimmt komisch anfühlen…
    Tja, du hast es bestätigt, es fühlt sich seltsam an. Nichts desto trotz wünsche ich euch eine ganz tolle Zeit auf der schönsten Sandbank der Welt. Und DANKE für deine Videos, Postings und den tollen Blog!!!

    • Liebe Gaby,
      nein, es war nicht die große Sehnsucht, die mich wieder nach Juist hat fahren lassen. Die ist auf jeden Fall da, aber das seltsame Gefühl hatte mich schon vor Antritt der Fahrt beschlichen und bestätigt. Ich werde darüber noch ausführlich schrieben, aber es muss noch ein wenig in mir reifen und zu Worten geformt werden.

  5. Guten Morgen, ja ich glaube das es sich sehr komisch anfühlen muss jetzt wieder und diesmal als Gast auf der Insel zu sein. Sicherlich fließt da die ein oder andere Träne und das muss dann auch so sein.
    Genieß die Zeit dort mit deinen Kindern, es wird sicher nicht einfach aber die Inseltage dort werden euch sicher sehr gut tun.
    Ganz viel Spaß und auch Kraft, denn es ist bestimmt nicht leicht, für die Tage auf der Insel.

    • Vielen Dank, liebe Marie… Tränen sind bisher nur innerlich geflossen – ich weiß, diese Tränen zählen fast nicht und lassen es nicht richtig raus fließen. Ich habe hier einen Tag noch mehr oder weniger alleine auf der Insel – hoffe, dass da einiges rauskommen hat.

  6. Jetzt kannst du verstehen, wie wir Urlauber uns fühlen, wenn wir nach Juist fahren.

  7. Emergency, emotional rescue needed?

    Vom Festland zurück auf die Insel gehüpft,
    ein Gedanke, der Herz und Seele so verzückt.

    Doch kaum angekommen, vom Schiff gestiegen,
    komische Gefühle auf den alt bekannten Wegen.

    Hier, strahlende Gesichter, Freunde in die Arme nehmen,
    lachen, scherzen, ach so schön das ist, dieses Leben.

    Und doch hin und her gerissen, ist´s Traum, ist´s Wirklichkeit,
    es wirkt so vertraut, und doch auch wie aus and´rer Zeit.

    Was gestern noch vertraut, so schön, weil immerda,
    packt´s mich, nehm ich all dies nun zwiegespalten wahr.

    Ist es nur ein Traum, oder ist´s die Wirklichkeit,
    war´s für die erste Rückkehr die richtige Zeit?

    Die Seele wandert direkt, durch Dünen, am Strand, im Watt,
    als wenn der Tag sonst nichts mehr zu geben hat.

    Das Herz dagegen, Freude und Tränendruck im Wechselspiel,
    überfordert, welch Gefühl ich als erstes zulassen kann, und will.

    Die Emotionen sind so groß, schier gewaltig, übermenschlich groß,
    lassen mich, meine Gedanken, egal wo ich steh, nicht mehr los.

    Wie komm ich aus diesem Schlamassel der Gefühle wieder raus,
    wie halt ich diesen Druck denn nun am besten aus.

    Ich bin froh hier zu sein, meine Insel, ich hab dich vermisst,
    Töwerland, du mich umarmst, meine Gedanken kreisen lässt.

    Und doch, es fühlt sich komisch, anders, unwirklich an,
    weil ich weiss, dass ich nicht für immer bleiben kann.

    Denn, in ein paar Tagen geht´s zurück, in diese neue, rege Leben,
    werd mich zwischen Haus Nr. 6 und Ankerherz bewegen.

    Bis dahin sind´s aber noch ein paar Tage, Zeit Juist zu genießen,
    auch wenn, heimlich und leise, wohl noch ein paar Tränchen fließen.

    Liebe Uta, so wie in den o.g. Zeilen stelle ich es mir gerade vor, was in dir vorgeht, welch große Palette an Gefühlen sich gerade in dir austobt. Ich wünsch dir trotz dem ganzen Wirrwarr im Kopf und dem Tohuwabu der Emotionen eine tolle Zeit auf Töwerland. Juist wird auch dieses Mal die Sinne ansprechen und seinen Zauber über dir/euch ausschütten.

    Liebe Grüße aus dem Pott ins Wattenmeer

    • Lieber Frank,
      Du hast es – wie so oft – sehr, sehr gut getroffen und einen tiefen Blick in meine Seele getan. Ich finde mich in Deinen Zeilen wieder und komme sehr gut damit klar, dass Du in mir lesen kannst!

      • Ach Uta,
        ich hab mir versucht vorzustellen wie ich wohl in der Sitaution reagieren würde, nach 16 Jahren am liebsten Lieblingsort dann einfach nur „zu Besuch“ zu sein, nicht bleiben zu können.
        Als erstes kamen mir Schlagworte in den Sinn, wie „Wiedersehensfreude, Herrlichkeit, Natur pur, Wehmut, Traurigkeit, Bitterkeit, Herzlichkeit, Wohlsein. Allein daraus ergibt sich schon ein dickes Wellental an Emotionen und Gefühlen.
        Das zu kanalisieren und auszuhalten, da ist man(n), Frau, nicht mal eben in ein paar Stunden durch und kann auf Urlaubsmodus switchen und sich fallen lassen. Dafür steckt zuviel Töwerland in dir, alsdass Du jetzt schon akzeptieren könntest nur noch als Besucher zu gelten. Und das ist auch gut so. Danke für reinlinsen lassen in deine Seele.

        • Lieber Frank, wirst demnächst noch mehr in meine Seele reinlinsen können – neben den richtigen Gefühlen, die Du genannt hast, kommen einige dazu – aber dazu mehr, wenn ich es richtig sortiert habe

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