Ich möchte mich zunächst bei den vielen – super lieben – Kommentaren, Emails und Worten bedanken, die mich in den letzten zwei Tagen begleitet haben. Diese waren echt nicht gerade einfach für mich – zwischendurch kratzte immer die große Unsicherheit, ob diese enorme Offenheit und die brutale Ehrlichkeit meiner Geschichte in diesem Blog „richtig“ platziert ist – damit an die „Öffentlichkeit“ zu gehen, das ist schon ein Schritt. Über den ich aber lange nachgedacht habe und letztendlich hat die Woche Juist diese Klarheit gebracht.
Es fühlte sich eben auch vorher nicht gut an: immer auszuweichen, immer drum herum zu schreiben um das „heikle Thema der Vergangenheit“ – immer meine Beweggründe, die Insel zu verlassen, nur anzuschneiden und mich in allgemeinen Aussagen zu flüchten. Das bin einfach nicht ich.
Was hat die Woche Juist gebracht?
Es ging mir auf der Insel nicht gut – ein völlig neues Gefühl, denn es ging mir WEGEN ihr schlecht. Und das musste ich erstmal mehr als schlucken. Ich habe aber durch meine „inneren Gespräche“ mit der Insel herausgefunden, was genau los ist. Es war nicht die Angst vor dem erneuten Abschiedsschmerz – bereits beim Betreten der Fähre auf dem Hinweg habe ich gespürt: Juist kann mich nicht mehr halten – und ich werde die Insel gut wieder verlassen können.
Während ich auf dem Töwerland gelebt habe, konnte ich zwei Dinge wunderbar voneinander trennen:
Da war auf der einen Seite die Insel selber – ich vergleiche meine Bindung an diese Insel immer gerne mit einer Beziehung zu einem Menschen. Juist ist so viel mehr für mich als bloß ein wunderschöner Ort mit einem tollen Strand – so etwas ist austauschbar und gibt es ganz oft auf diesem Planeten. Aber sich auf Juist einzulassen – und das habe ich ganz und gar, so wie ich alles im Leben anpacke – das bedeutet: seine Seele herzuschenken. Juist lieben ist wie einen Menschen lieben – mit allem Schönen wie Sehnsucht, Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch und allem Schmerzhaften wie Liebeskummer, Eifersucht usw. Diese Bindung zu Juist hat mir sehr viel bedeutet, hat mich geprägt, mir gut getan und mich zu dem gemacht, was ich heute bin.
Auf der anderen Seite waren die zwischenmenschlichen Dinge – allem voran natürlich das, was ich gestern beschrieben habe. Diese Kämpfe, Grabengefechte und Abgründe waren oft zutiefst verlustreich und kräftezehrend – aber ich konnte dies loskoppeln von der oben beschriebenen Liebe zu Juist. Ich habe so weiter funktionieren, leben und nicht wahnsinnig werden können.
Als ich jetzt am Juister Strand stand und vergeblich und verzweifelt auf mein altes Insel-Gefühl gewartet habe, wurde es mir klar: die beiden Seiten haben sich mit dem Abstand, den ich durch den Weggang ein wenig bekommen konnte, vermischt. Ich kann die Insel nicht mehr losgelöst von allem, was vorgefallen ist, sehen.
Diese Erkenntnis ist sehr schmerzhaft – es ist, als hätte ich meinen Seelenort verloren. Aber wenn man die Hölle im Paradies erlebt, dann kann dieses auch nicht mehr ein solches sein.
Aus diesem versuche ich einen Weg zu finden – einen neuen Zugang zu Juist. Dieser muss aber ein ganz neuer sein. Auch hier finde ich das Bild mit der Beziehung zu einem Menschen wieder sehr passend: Verlässt man einen Menschen, den man noch liebt, der einem aber nicht mehr gut getan hat – dann braucht es erstmal Abstand.
Diesen möchte ich auch zu Juist finden – das heißt natürlich nicht, dass ich dieser Insel komplett den Rücken kehre, nie wieder dort hin fahre (das geht gar nicht) oder der Name nicht mehr fallen darf: aber – und diese Konsequenz muss es auch für diesen Blog geben: ich möchte mich nicht mehr mit der Insel identifizieren, möchte einen Schlussstrich unter dem Gedanken: Uta = Juist oder ähnlichem setzen.
Ich habe auch hier in diesem Blog noch zu oft das Alte mit dem Neuen vermischt – und so dem Neuen keine richtige Chance gegeben. Eine Freundin von Juist sagte mir vorm Weggang und in der letzten Woche nochmal: „Wenn Du gehst – dann geh mit ganzem Herzen!“ Beim ersten Mal konnte ich damit noch nicht viel anfangen – jetzt umso mehr… und ich möchte es gerne versuchen.
Nur so finde ich wieder zu Juist zurück – und die Insel wird auf mich warten, das weiß ich mehr als alles andere…
Liebe Uta,
dass Dich dieses Gefühl bei Deinem Juist-Besuch ereilt, hatte ich befürchtet.
Vielleicht warst Du einfach zu früh wieder auf der Insel. Mehr – vor allem zeitlicher – Abstand zum Reflektieren und Verarbeiten wäre wahrscheinlich dienlicher gewesen.
In einigen Monaten wird es Dir leichter fallen, Deine Erlebnisse auf der Insel einzuordnen und Du wirst Juist dann wieder sehen können als das, was es ist: Ein kleines ruhiges Eiland um die Seele baumeln zu lassen. Das kann Dir momentan nicht gelingen.
15 Jahre brauchen mehr Zeit zur Aufarbeitung. Diese Erfahrung musste ich auch schon machen.
Ich wünsche Dir das Allerbeste.
Lieber Jürgen,
ja, das wäre dienlicher gewesen – aber auf der einen Seite war es gut für meine Kinder, dort zu sein und auf der anderen Seite auch gut für mich: denn es hat mir die Augen für das geöffnet, was in mir ist und was ich nun beim Namen nennen kann… Juist hat mir wieder mal Klarheit gegeben, wofür ich sehr dankbar bin
Ersteinmal einen ganz dicken Drücker für dich.
Schicke dir später mal eine PN.
LG Petra
Danke und Drücker zurück…
Schnauf……… liebe Uta, ich habe Deine Blogbeiträge der letzten drei Tage gerade auf einmal am Stück gelesen und muss da erstmal gaaanz tief durchatmen…..
Sooooo schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt, allerdings kann ich all das Geschriebene voll und ganz nachvollziehen und jetzt tut es mir schon fast leid, Dir nichtwissend tolle Tage auf Juist gewünscht zu haben. Andererseits wusstest Du ja vorher auch selbst gar nicht, was der Aufenthalt mit Dir machen würde.
Jedenfalls ist diese Erkenntnis, die Dich mit voller Wucht getroffen hat und Dir zunächst Deinen Seelenort genommen hat, sicher ganz arg wichtig, um mit der Zeit tatsächlich Dein neues Leben voll und ganz anzunehmen.
Dass das ganz viel Kraft und Energie kostet, die Du im Moment, so glaube ich, gar nicht mehr hast, ist klar.
Aber ich wünsche Dir aus der Ferne das Allerbeste und drück Dich gedanklich und vor allem wünsche ich Dir in Deiner Nähe Menschen, die Dich halten und Dich unterstützen, damit Du nicht zusammenklappst. Ich glaube, der nächste Urlaub muss Dich ganz woanders hin führen….. und sollte nur zum auftanken dienen.
Ich denk an Dich!!!
Liebe Soni,
es war doch nur von Herzen gut gemeint, als Du mir einen schönen Juist-Urlaub gewünscht hast. Und so konnte ich das auch nehmen – wenn es halt auch nicht umgesetzt werden konnte, was mir da im Unterbewussten schon klar war.
Vielen Dank für Deine guten und starken Worte hier!
Liebe Uta,
es gibt bei dem, was Du in den letzten Blogbeiträgen geschrieben hast, keinen objektiven Maßstab für „richtig oder falsch“. Ja, es war offen, ja, es war brutal – aber es gehört zu Deinem Leben genauso dazu wie die Sonnenseite. Wie Du schon geschrieben hast: warum sollst Du den Grund für Deinen Weggang von Juist verschweigen, wenn Du gerne darüber schreiben möchtest? Und ich finde Deine klare Ansage gut, dass Du nicht mehr mit Juist gleichzusetzen bist.
Viele liebe Grüße
Peti
P.S.: Liebe Petra Strick, liebe Elli: viele liebe Grüße auch an Euch. Wir sind ab dem 14.10. für 1 Woche auf Juist. Ihr zufällig auch?
Vielen Dank, liebe Peti… und ich wünsche Euch von Herzen eine tolle Inselzeit
Danke, liebe Uta! Wir haben diese Auszeit auch wirklich bitter nötig…
Ihr wisst ja, wie gut man das dort kann…
Nein Peti,erst wieder im Winter.
Liebe Grüße zurück!
Schade, Petra. Wir sind wiederum im Winter nicht auf Juist – dann erst wieder im Frühjahr 🙂
Liebe Grüße!
Liebe Uta,
Ich weiß glaube ich was in dir vorgeht, ich habe es auch mitgemacht 😕 …. 2x und 2x habe ich Juist und mit schönen bzw schmerzhaften Erinnerungen zurückgelassen ABER immer noch werde ich durch die Zeiten geprägt ich will seit 8 Jahren wieder hin (und wenn nur für einen Tag) aber ich kneife noch immer. Aber für die Monate auf Juist damals bin ich heute noch dankbar.
Wünsche dir alles Gute für Sie nächste Zeit.
Gruß Astrid
Liebe Astrid,
ich danke Dir für Deinen lieben Kommentar und wünsche Dir, dass Du irgendwann wieder einen Juist-Versuche machen kannst: Du wirst wissen, wenn es soweit ist!
Liebe Uta,
ich schon wieder.. Es ging mir ganz genauso wie Dir, als ich Juist meine geliebte Insel das erste Mal nach meinem Trockensein wieder betreten habe. Zuviele Erinnerungen kamen in mir wieder hoch, die alte Wunden wieder aufreißen liessen. Das lag aber nicht am Töwerland sondern an mir. Ich hatte noch gar nicht all die unschönen Dinge verarbeitet und das dauert wirklich lange, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte. Ich bin mir sicher Du entdeckst mit einer nötigen Prise Abstand ein völlig neues JUIST wieder so wie Du es beschreibst ähnlich einer vielleicht verlorenen Freundschaft, die es aber wert ist neu anzugehen. Fühl Dich gedrückt KIKI
Ja, diese Hoffnung, Juist wieder neu kennenzulernen – die habe ich… dass ich mich dann neu verlieben werde, daran besteht KEIN Zweifel
Liebe Uta,
vor einigen Wochen habe ich dir schon einmal geschrieben und auch von meinem Weggang aus meiner zwischenzeitlichen Heimat berichtet. Ein Jahr bin ich nun weg von dort und war inzwischen drei mal wieder vor Ort, zwei Mal kurz nach meinem Abschied aus beruflichen Gründen, einmal nach fast einem Jahr aus rein privaten Gründen. Ich kann für mich nur sagen, dass dieses Jahr Abstand genau das richtige war, damit ich mich wieder neu in den Ort, die Gegend und die Menschen verlieben konnte. Vielleicht brauchst auch du einfach noch Ruhe, damit dein Herz wieder bereit ist neu zu leben und zu lieben – egal in welcher Form.
Gönn dir Ruhe und Zeit für dich!
Von Herzen
Anna
Danke, liebe Anna!!!! Wenn die Zeit für ein „neues Juist“ da ist, dann werde ich es wissen…
Liebe Uta,
in Deinen Texten kann man die Seelenqualen erkennen, die Dich sooo arg beschäftigen. Ich will und kann Dir hier gar keine Tipps geben…. Ich wünsche Dir nur Ruhe, Ruhe, Ruhe und liebe Menschen, die Dir helfen, wieder zu Dir selbst zu finden.
Fühl Dich gedrückt.
Ute
Liebe Ute,
vielen Dank – das sind gute Wünsche und viel besser, als Tipps… die kann man eh kaum geben, weil nur ich in dieser Situation bin und selber herausfinden muss, wo die Reise hingehen soll
Liebe Uta,
ich kenne dieses Gefühl nur annähernd.
Ich bin vor 12 Jahren der Liebe wegen aus dem Ruhrgebiet ins Sauerland gezogen. Von der Stadt aufs Dorf. Da lagen und liegen zwar „nur“ 100 Kilometer zwischen und anfangs bin ich noch gependelt.
Aber das war wie Deine Freundin so schön beschrieben hat kein Gehen mit ganzem Herzen.
Also habe ich mir auf dem Land einen Job gesucht und versucht dort „ganz da zu sein“, habe konsequent Abstand gehalten- in erster Linie zu Orten, in zweiter Linie aber auch zu Gewohnheiten und auch zu Menschen.
Immer, wenn ich dann doch wieder da war, tat es weh und ich habe einerseits das „Vertraute“ gesucht, aber andererseits nicht zugelassen, dass es nah ran kam.
Orte, die ich geliebt habe, die mir Geborgenheit gegeben haben, erschienen mir plötzlich fremd und „zauberlos“.
Es hat Jahre gedauert und auch manchen Ritt durch die dörfliche Hölle bis ich wieder im alten Zuhause angekommen bin.
Es ist anders als früher, aber nicht weniger wertvoll. Mit Abstand betrachtet entdeckt man Manches neu, legt den Schwerpunkt anders. Und auch wenn sich der Ort nur ansatzweise verändert, so bin ich eine Andere als vor 12 Jahren und Du bist eine Andere als die Uta, die Juist als ihre Insel entdeckte.
Dafür ist zuviel passiert. Dafür war die Hölle zu intensiv, dafür hast Du zu viele Hoffnungen begraben. Es wird dauern. Kraft tanken und Enttäuschungen verarbeiten und dann wird Juist zwar nicht so gut tun wie früher, aber auch nicht mehr „weh“ tun wie es momentan wahrscheinlich der Fall ist. Es braucht Zeit. Und ich glaube, um zu einem alten Ort zurückzukehren, an dem es nicht nur schöne Stunden gab, braucht man einen festen Anker in einem neuen Ort.
Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft und Zuversicht und ziehe den Hut vor Dir.
Fühl Dich unbekannterweise umarmt. Andrea
Liebe Andrea,
das hast Du sehr gut und prägend beschrieben – und der Satz „Und ich glaube, um zu einem alten Ort zurückzukehren, an dem es nicht nur schöne Stunden gab, braucht man einen festen Anker in einem neuen Ort“ ist besonders wichtig dabei. So ein Anker braucht eben seine Zeit – genau wie das Bewältigen von dem, was zurück liegt.
Tolle Zeilen, die mich einen kleinen Hüpfer weiter gebracht haben – vielen Dank dafür und eine Umarmung zurück
Liebe Uta,
eine liebe Freundin hat mir dein Buch „Uta lernt…Juist“ geschenkt. Sie weiß, dass ich diese Insel über alles liebe. Ich hatte mir schon sooft die Frage gestellt, warum verlässt Uta wohl, die doch so von Ihr geliebte Insel??
Jetzt wird ein Schuh draus… und ich musste ehrlich gesagt auch erst einmal schlucken. Meinen allergrößten Respekt und Achtung vor deinem Blog, insbesondere dieser Eintrag- es gehört Mut dazu, offen über Gefühle zu sprechen. Es zeugt von Stärke und das ist auch gut so! Ich selbst kenne Juist, auch aus einer anderen Perspektive und weiß um den innerlichen Konflikt des erholsamen Rückzugsortes (hier ist die Welt noch in Ordnung) und auch, dass das Leben, wie es gerade so überall auf der Welt immer verrückter wird, auch vor Juist kein Halt macht.
Alles braucht Zeit und Abstand zum verarbeiten, Ruhe für Herz und Seele.
Ich bin mir sicher, dass du irgendwann die Insel wieder als solches, hüpfend erleben kannst, wie du sie von Herzen geliebt und kennengelernt hast – und ich schmöker derweil in deinem tollen, liebevoll geschriebenen Buch. 😉
Alles Gute für dich, Kopf hoch, verlier nicht den Mut und die Hoffnung!
Fühl dich herzlich gedrückt, Petra
Vielen Dank, liebe Petra… Alleine, dass man nun versteht, warum ich meine geliebte Insel verlassen musste, war es wert, „die Hosen runterzulassen“ – ich bin zwar niemandem Rechenschaft schuldig, aber es fühlt sich jetzt einfach besser an, für mich selber… Es war ein harter Schritt, das öffentlich zu erzählen – aber die Reaktionen sind so toll und in mir drin fühlt es sich auch gut an.
Herzlichen Drücker zurück und viel Spaß mit dem Buch!!!
Hallo Uta,
konnte deinen Blog eine zeitlang nich lesen, da sich mein Computer verabschiedet hatte. Zu deinem Blog von Gestern: ich habe auch 10 Jahte mit einer Alkohilikerin zusammen gelebt. Ich habe es nicht geschafft mich zu trennen und die Reißlinie zu ziehen. Noch heute kämpfe ich mit den Folgen. Ich bewundere deinen sehr mutigen Schritt alles hinter dir zu lassen und einen Neuanfang zu starten. Du wirst sicher in der nächsten Zeit mit Wehmut „auf deine Insel“ zurück blicken, aber dann wirst du mit einem anderen Blickwinkel nach Juist zurück kehren.
Fühl dich gehertzt und gedrückt!!!
Petra
Liebe Petra,
vielen Dank für Deine ehrlichen Worte. Ich wünsche Dir von Herzen, dass auch Du einen Weg für DICH finden kannst, der NUR DIR gehört und der Dich wieder ganz zurück zu Dir führt!
Liebe Uta, einen großen Dank für Deine Offenheit und Respekt für den Sprung den Du gewagt hast !
Ich habe 24 Jahre gedeckt, geschwiegen, geliebt, gehofft, gekämpft. Dann wurde mir die Entscheidung abgenommen und es war kein guter Ausgang.
Dir und Deinen Kindern wünsche ich, dass Ihr das“ alte Leben “ gut verarbeitet und liebe Menschen an der Seite die Euch auffangen.
Ich möchte auch dem Menschen , weswegen Ihr die Insel verlassen habt ganz viel Kraft wünschen.
Sei fest gedrückt von Katharina
Liebe Katharina,
boah… 24 Jahre!!!! Wahnsinn, was man/frau so aushalten kann – und so schade, dass es keinen guten Aushang gab. Ich hoffe so sehr für Dich, dass Du es nun geschafft hast, dies hinter Dir zu lassen und nur noch nach vorne zu schauen!
Vielen Dank auch für die Wünsche für besagten Menschen – find ich sehr schön von Dir!
Hallo Uta,
jetzt wo du so offen geschrieben hast, kann man vieles besser verstehen.
Das du die Insel und das menschliche getrennt hast war wahrscheinlich auch so eine Art Schutz oder?
Auf der einen Seite kann ich es verstehn aber es ist bzw war doch bestimmt schwer.
Das sich das vermischt finde ich normal. Es gehört irgendwo zusammen und auch zu dir.
Ich kann mir vorstellen wie schwer es ist. Das Gefühl seinen Seelenort verloren zu haben und das du dem kompletten Cut brauchst.
Ich hatte dir schon mal von der Insel Römö geschrieben evtl solltest du es mal versuchen.
Evtl wäre sie ( vielleicht auch nur auf Zeit) eine Art Zweitstelle für die Seele.
Wie sagt man: wenn man liebt, muss man los lassen und wenn es zu dir gehört kommt es zu dir zurück.
Wer weiß schon was die Zukunft bringt.
Ich wünsche dir Zeit (Geduld) und Kraft.
Vergiss nicht es gibt immer einen Weg und eine Lösung auch wenn man es nicht sofort erkennt.
Fühl dich umarmt
Karin
Liebe Karin,
ja – das war sicher eine Art Schutz und damals noch der feste Willen, mir die Liebe zu Juist nicht nehmen zu lassen. Das ist auch jetzt nicht passiert, aber die Überlagerung, das Vermischen mit dem Unguten hat zumindest zu einem echten Bruch geführt. Noch habe ich ja die Hoffnung, dass ich wieder zu Juist zurückfinden werde – eines Tages…
Liebe Uta,
es ist bemerkenswert, dass Du den „Hüpfer“ aufs Festland nach all den Demütigungen und Kräfte zehren geschafft hast.
Wie viele vor mir, finde auch ich, dass Du eine starke Frau bist 😗 und wenn die Zeit für dich gekommen ist, wirst Du Dich auch wieder „wohlfühlen“ auf Juist.
Dränge Dich nicht, es hat keine Eile, auch wenn Jahre vergehen sollten. All das Erlebte muss ja erst mal verarbeitet werden.
Ich wünsche Dir so viel Ruhe wie Du brauchst und Geduld um alles zu sortieren, um irgendwann wieder dahin zu kommen, wo und wie Du Dich selbst am besten leiden magst.
Die herzlichsten Grüße von mir, ne dicke Umarmung obendrauf und heute hab ich Kerzen bei „unserer Maria 😉“ angezündet.
Diesmal waren es drei (eine für all die unheilbar Kranken -allen voran mein lieber Bruder-, eine für alle die grade Hilfe nötig haben und eine ganz besonders für Dich)
Ich denke an Dich.
Liebe Bärbel,
das bedeutet mir sehr viel – und ich musste erstmal die feuchten Augen wischen, als ich das mit der Kerze für mich gelesen habe. Die Marienkapelle von Kevelaer gehört zu meinen schönen Kindheitserinnerungen – und dass dort nun ein Licht für mich brennt, ist ein wunderbares Gefühl! Vielen, vielen Dank – das war eine wunderschöne Geste
Dein Himmel und Deine Hölle waren nicht mehr in Balance. Gute Kräfte haben Dir die Energie gegeben, einen sicheren Ort für Deine Familie (kids&cats) zu finden. Möge Dir diese Gnade bewusst werden. Herzliche Grüße aus Bonn!
Vielen Dank – das ist ein sehr guter Wunsch… ich hoffe auch, dass mir bald bewusst wird, dass es vorbei ist und es nur aufwärts gehen kann
Liebe Uta,
Auch ich musste Deine Erfahrungen erst einmal verdauen. Aber es stimmt schon, dass die Frage, warum Du Deine geliebte Insel überhaupt verlassen hast, bisher immer über allem schwebte. Ich danke Dir für Deine Offenheit und die Bereitschaft, im Blog darüber zu schreiben ! Dabei bewundere ich Deinen Mut hinzuschauen und die schmerzhaften Erlebnisse so ehrlich zu reflektieren.
Nicht von ungefähr kommen Deine Vergleiche mit Menschen, von denen man sich trennt bzw. trennen muss. Während ich Deine Zeilen gelesen habe, wanderten meine Gedanken zu einem geliebten Menschen, der gerade weggezogen ist. Die Trennung schmerzt unendlich. Ich versuche, mich durch den Abstand wieder zu finden, und erlebe tröstliche Unterstützung bei Freunden und auch in Deinen Gedanken . Ich stehe hier am Anfang des Weges so wie Du. Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht !
Liebe Sibille,
ich danke Dir – und wünsche Dir ebenso viel Kraft und Mut für Deinen Weg. Wenn man diesen gefunden und den ersten Schritt gemacht hat, wird es immer leichter – auch, wenn man das zunächst nicht bemerkt.
Es freut mich sehr, dass ich Dir dabei ein wenig helfen darf!
Uta, es ist gut, dass du alles raus gelassen hast. Es hilft viel, wenn man es ausspricht und so wird die Schublade wieder etwas leerer.
Ja, so fühlt es sich auch tatsächlich an! Danke
Deine so emotionalen Texte sind deine Therapie…
Es wurde eigendlich schon alles dazu geschrieben.Ich weiss nichts zu ergänzen.Danke für deine Offenheit und Ehrlichkeit!
Gern geschehen, liebe Sabine! Und vielen Dank
Ja – liebe Uta,
die Reflexion der Urlaubstage ist perfekt – finde ich. – Ein Beispiel von mir – habe mein Lebensumfeld vor fast 5 Jahren verlassen – und bis heute nicht besucht. Es kann dauern…aber jeder „Jeck“ empfindet anders. –
Habe die Ostsee entdeckt und das Finistère (Bretagne) – Geschenke, die ich sonst nie erhalten hätte.
Dein Herz ist jetzt auf dem Festland angekommen, und, ich glaube, Deine Seele auch, es war eine harte Landung. –
Wünsche Dir weiterhin viel Kraft für die Zukunft und sende liebe Grüße –
Martha
Liebe Martha,
oh ja, die Landung war hart und die Wunden davon bluten noch… aber das bekomme ich noch in den Griff. Alles andere muss sich finden – und ich lasse mich ebenfalls finden! Vielen Dank für Deine schönen Worte
Ich lass dir einfach eine herzliche Umarmung da liebe Uta – du starke Frau (ja ich weiß, ich wiederhole mich 😉 )
Nehme ich gerne an, liebe Annegret!
Moin!
Nachdem meine Frau und ich uns mit der Insel Juist als potenzielles Urlaubsziel beschäftigt haben bin ich unter anderem bei deinen Blogs hängen geblieben und auch (da das an beiden Orten nunmal mitschwingt) an deiner Geschichte die mich dann doch auch berührt hat.
Seit diesem Blogeintrag sind nun einige Kommentare und auch andere Ereignisse für dich vergangen/eingetroffen (was und wie auch immer) – ich wollte nur eines los werden (passend zum hüpfen) – vielleicht solltest Du dir ja auch mal eine der anderen Ostfriesichen Inseln anschauen, vielleicht aber auch nur eine – Spiekeroog! Könnte mir gut vorstellen, dass das etwas für dich wäre. 🙂
Alles Gute auf dem weiteren Weg, für dich und deine Lieben!!
Lieber Timo,
Spiekeroog steht tatsächlich noch auf meiner Lebens-To-do-Liste… 🙂 Hab schon so viel Gutes davon gehört und möchte auf jeden Fall mal hin. Vielen Dank für die Bestätigung meines Wunsches… 🙂
Hey 🙂 Aber gerne doch! (Mal so nebenbei – es soll ja auch was weiter im Norden noch mindestens eine schöne Insel (ich sag jetz mal nicht Amrum 😉 ) geben (Inselhopping hat ja auch was 😉 ), wobei es natürlich auch sonst auf dem Festland tolle und sehenswerte Flecken gibt.
Nachdem wie ich dich, zumindest von dem was du so schreibst, einschätze wirst Du schon eine ganz hübsche „to do / to visit – Liste“ bereit haben.
Btw – hast Du schon Nachricht vom NDR? Falls nicht – ich drücke dir die Daumen (alle die mir begegnen :-D)
Oh jaaaaaa, meine innere To-Do-Liste umfasst ca. 43 Leben….!!!! 🙂
Vom NDR hab ich noch nichts gehört – nehme das jetzt mal als gutes Zeichen und bin dankbar für jedes weitere Daumen drücken – DANKE
Liebe Uta,
ich bin seit langem mal wieder auf deinem Blog und lese ein wenig.. Bei dem Beitrag hier, sitze ich an meinem Schreibtisch und denke „Ja. Genau DAS ist das Juist-Gefühl“.
Das Juist kein Ort ist und das Juist kein Trend ist, wie für so viele aktuell, das können nur wenige verstehen und genau so einen Moment hatte ich bei meiner letzten Überfahrt nach Hause… Als (wie immer) dieses wundervolle Lied von James Last lief und auf einmal und einfach so die Tränen liefen, sodass meine Schwägerin und meine Nichte mich ganz verdutzt angesehen haben…
Es gibt Menschen, die das nicht genau so empfinden können und Juist nicht als Heimat, sondern als Urlaubsziel sehen.. Ich wünsche dir, dass trotz allen Vorfällen, Juist für dich wieder ein Ruhepol für deine Seele wird.
Hab ein schönes Wochenende und viele liebe Grüße.
Liebe Katharina,
vielen Dank für Deine Worte – schön, dass Du hier mal wieder reingelesen hast. Dass man Juist so tief in sein Herz lässt und dass dieses sich mit Sehnsucht füllt, sobald man die Fähre Richtung Festland betritt – ja, ich kenne das wie keine zweite.
Leider hat sich Dein letzter Satz noch so gar nicht einstellen mögen – ich fürchte, da muss noch sehr, sehr viel Zeit vergehen – es ist einfach zu viel passiert und die Wunden sind zu tief. Ich gebe dem jetzt einfach viel Raum – mehr kann ich nicht tun.
Ganz liebe Grüße von der Uta
Liebe Uta,
Ich habe dich in diesen schönen Film über diese herrliche Insel gesehen und war hin und weg von dir als Mensch. Deine Lachfalten, Sommersprossen und Augen, emphatischer Umgang mit Menschen hat mich in deinen Bann gezogen. Herzhaft gelacht habe ich in der Situation als du mit dem Moderator alles abgeklappert hattest und nicht mehr wusstet was ihr noch tun solltet und du sagtest: „dann gehen wir ins Bett“.
Neugierig auf dich geworden habe ich dich gegoogelt und fand diesen Blog.
Ich habe alles gelesen weil du für mich immer interessanter wurdest sogar dein Nachname ist außergewöhnlich und hebt sich von allem ab.
Irgendwie passt dein Beruf zu deiner emphatischen Ausstrahlung und, so ganz nebenbei, sind wir Berufskollegen denn ich bin Krankenpfleger.
Ich habe diese Seite lange Wochen auf meinem iPad nicht gelöscht. Immer wieder mußte ich mich mit einer Sache befassen die wir gemeinsam haben.
Die Trennung von dem was man liebt.
Nur, ich bin die andere Seite der man nach 33 Jahren Ehe sagte „das ich ihr nicht mehr gut tue“.
Das war nach einer Herz Operation meinerseits die für mich Post- Op körperlich und psychisch zu einem Desaster wurde und ich monatelang im Krankenhaus verbrachte mit Wundsanierungen alle 2-3 Tage unter Vollnarkose so in etwa 15 mal. Zum guten schluß wusste ich nach diesen vielen Narkosen nicht mehr wo vorn und hinten war.
Von jetzt auf gleich beruflich entwurzelt, Gottseidank privat finanziell abgesichert, eröffnete mir meine Ehefrau das sie sich von mit trennen möchte weil ich ihr zu krank sei.
Mir fehlte die Kraft zu kämpfen. Wir haben auch „Freunden“ und Nachbarn keine Daily soup geboten sondern uns still und leise getrennt.
Ich habe meine Heimatstadt in der ich geboren und aufgewachsen bin fluchtartig verlassen.
Da meine Eltern dort noch wohnen und sehr betagt sind muß ich dort manchmal noch hin reisen und mich befällt jedesmal das Gefühl was du beschreibst.
Ich fühle mich unwohl. Das ist nicht mehr „meins“ und fremd geworden gleichwohl ich über FB und Messenger noch Kontakte zu guten Freunden aufrecht erhalte. Es sind nur noch ein Händchen voll denn schon während meiner Zeit im Krankenhaus merkte ich das niemand mich mehr kannte obwohl ich Jahrzehnte in einer Kirchengemeinde tätig war.
Ich lebe jetzt in einem 6000 Seelen Dorf in der Nähe vom Bodensee, bin integriert weil man mich aus meiner beruflichen Tätigkeit vor der OP noch kennt und schätzt. Darüber bin ich sehr froh denn fürs Herz habe ich auch wieder jemanden gefunden der mich liebt und das ist sehr schön und hatte ich eigentlich für mich nicht mehr erwartet.
Ich vermeide so gut ich irgendwie kann in meine damalige Heimat zu fahren denn es brechen jedesmal alte Wunden wieder auf und der Supergau für mich ist Menschen wieder zu treffen die mir nicht wohl gesonnen waren was ich erst später erfuhr.
Nach einer solchen Lebensverändernden Operation habe ich erfahre wie wichtig es für mich war einen Psychologen aufzusuchen. Einen besonderen Satz werde ich nie vergessen:
„Gewöhnen sie sich ab Menschen zu erklären warum sie so sind wie es jetzt ist denn diese interessieren sich nicht wirklich dafür sondern wollen lediglich ihre Neugier befriedigen und werden sie niemals von ihrem Standpunkt bewerten“.
Uta, deine Analysen wie du dein Gefühl bewertest was du hattest beeindrucken mich. Ich brauchte professionelle Hilfe für die ich mich nicht schäme, im Gegenteil, sehr dankbar bin denn ich wusste mit meinem Leben nichts mehr recht anzufangen.
Jetzt pflege ich einen völlig aufgeräumten Kontakt zu meiner Ex-Frau denn sie ist die Mutter unserer 3 Kinder und in dieser Zeit mußten wir einen Sohn abgeben was uns beide zutiefst getroffen hat.
Fern meines ehemaligen Heimatortes, in der Nähe zum Bodensee, fühle ich mich wieder wohl und ich hatte das Glück wieder eine liebe Frau an meiner Seite zu haben mit der ich ganz besonders aufmerksam und liebevoll umgehe denn ich habe auf die besonders harte Tour lernen müssen was es heißt sein Glück zu verlieren.
Das teilen wir auch denn meine damalige Ehefrau hatte mir damals versichert das sie mich liebt trotz der Trennung und das sonders weh. Deswegen hatte ich nie Groll im Herzen, im Gegenteil, ich denke gern an unsere gemeinsame geile Zeit zurück die auch 3 Wochen auf dieser schönen Insel zu fünft beinhaltet.
Liebe Uta, ich wünsche dir alles Liebe und Gute,
bewahre dein herzliches Wesen
und mach es gut.
Herzliche Grüße von der Alb,
Michael
Lieber Michael,
bitte entschuldige, dass ich mich – ganz untypisch – erst heute auf Deinen langen, ausführlichen Kommentar melde. Dabei habe ich mich super darüber gefreut – kein Wunder, bei so vielen und großartigen Komplimenten.
Ganz groß, wie Du Dich aus Deinem Tal wieder hochgekämpft hast und nun wieder durchs Leben hüpfst – ich freu mich mit Dir, dass Du es nun wieder gut angetroffen hast und nach vorne blicken kannst! Von ganzen Herzen wünsche ich Dir dafür alles erdenklich Gute – und bin froh, Dich hier im Blog dabei zu haben!