Immer wenn jemand zu mir sagt: „Mensch Uta, Du bist ein richtiger Sonnenschein!“, dann freue ich mich – und denke mit einem warmen Gedanken an meine Oma Sofie. Es stimmt – ich habe selten schlechte Laune (wenn, dann aber richtig und man sollte sich in Deckung begeben… 🙂 ) und ich betrachte meine ansteckende Fröhlichkeit und meinen manchmal fast naiven Optimismus als meine besten Eigenschaften.
Und da ist eben meine Oma Sofie der beste Pool: als genetische Geberin und als klares Vorbild. Denn meine Großmutter hat den Erzählungen ihrer Kinder nach den lieben langen Tag gesungen – wenn sie die Tonnen von Wäsche aufgehängt hat, wenn sie aus quasi Nichts eine Mahlzeit für so viele hungrige Münder kochen musste, wenn sie einen Brief an ihren Mann an der Front schrieb, wenn sie im Garten die schwere Erde umgegraben hat oder eins der Kinder trösten musste.
Und dass ich eigentlich mal Schauspielerin werden wollte, verdanke ich wohl auch einer starken Veranlagung innerhalb unserer Familie, denn meine Tanten und Onkel haben besonders gerne Rollenspiele veranstaltet und Theater gespielt. Beim ältesten Bruder meiner Mutter war zum Beispiel schon sehr früh klar, dass er einmal Priester werden würde und er hat schon als kleiner Knirps „Messen abgehalten“ – meine Oma hatte ihm dafür aus alten Vorhängen Gewänder genäht und auch den übrigen Nachwuchs mit allerlei Kostümen ausgestattet, so dass an eher friedvollen Kriegstagen die gesamte Nachbarschaft zu lustigen und geselligen Aufführungen meiner Familie zusammen kamen. Und meine Oma, die saß in der ersten Reihe und hat Tränen gelacht.
Mein Opa, der in meinem Geburtsjahr an einer Lungenembolie verstorben ist, muss ein recht strenger und auch teilweise sehr harter Vater gewesen sein – aber die acht Kinder hatten in ihrer Mutter einen goldenen Felsen in der Brandung, von dem nie ein böses Wort kam und die eben mit ihrem Strahlen das Überleben der Familie ermöglichte. Als besagter ältester Onkel sehr jung bei einem Autounfall starb und als sie selber im Alter die Diagnose Brustkrebs erhielt, hat auch hier ihre enorme innere Stärke dazu geführt, dass ihre Liebsten es ebenfalls schafften, damit umzugehen.

Das ist mein Lieblingsbild von meiner Oma und mir – sieht man doch, wie ich zu ihr aufschaue… und Ihr im Kleidungsstil nacheifere… 😉
Damit möchte ich meine Erinnerungsreihe an meine Oma Sofie beenden und bin froh und dankbar, dass sie mir einiges geschenkt und mit auf meinen Weg gegeben hat.
Morgen fahren wir mit Walter für eine Woche in den Urlaub an die Ostsee – ich schreibe den nächsten Artikel demnach erst wieder am 17. Juli- und wünsche Euch bis dahin eine wunderbare Zeit!
Deine Erinnerungen an Oma Sofie sind voll Wärme, Bewunderung und liebevoller Dankbarkeit. Wie schön, dass Du uns daran teilhaben lässt.
Dir und Deinen Lieben eine tolle Sommerzeit an der schönen Ostsee und allzeit gute Fahrt mit Walter. :-))))))
Vielen Dank, Du liebe Gabi!!!!!! 🙂
Ich wünsche dir auch eine allzeit gute Fahrt mit Walter und deinen Lieben.
Und dass du, wir, niemals das erleben müssen, was unsere Omas im Krieg erleben mussten.
Liebe Claudia, ja, diesen Wunsch von Dir kann man derzeit nicht laut genug aussprechen, wo es plötzlich wieder um Aufrüstung usw. geht…
Und natürlich vielen Dank für den lieben Wunsch, was uns uns den Walter angeht! 🙂
Was für ein toller Mensch, deine Großmutter war!
Besonders die Eigenschaften, dem strengen harten Mann mit ihrem Strahlen als Gegenpol entgegen gewirkt zu haben, finde ich großartig. Denn gerade in dieser Nach-/Kriegsgenerationen war vieles doch grau und spießig/angestaubt.
Aber ihre Stärke, den Andere durch Schicksalsschläge ermatteten, etwas von ihrer Kraft abzugeben, und so das ganze System zu stabilisieren, finde ich unglaublich. Zumal sie selbst tröstende Worte gebraucht hätte. Es ist nur gut und sehr schön, dass du ihr hier ein Denkmal setzt. Denn das ist es, was Frauen, vor allem in dieser Zeit oft leisteten/leisten und es ist /bleibt leider so oft unsichtbar (da nicht messbar) und irgendwie selbstverständlich.
…..💐sehr süß, dieses Bild von euch beiden….
Danke, dass du eine wichtige Frau, auch für uns, sichtbar gemacht hast!
Da hast Du meine persönliche Heldin noch mal echt schön zusammengefasst, liebe Sabine – und ja, es ging mir tatsächlich darum, meiner Oma eine Art Denkmal zu setzen. Das hätte sie so sicherlich nicht gewollt, aber ich bin mir sicher, dass sie sich da, wo sie jetzt ist, dennoch darüber gefreut hat, wie ich über sie denke und was ich für sie fühle.
P.S. ….schönen Walter – Ostsee- Urlaub💦🌝. ich weiß noch von einem Herrmann, der auf Usedom rumkurvt.
Vielen lieben Dank!!!!!!! 🙂