Die Wechseljahre – ein hüpfender Zustand

Herzlich Willkommen zum meiner neuen Themen-Reihe hier im Blog, die sich rund um die Zeit in unserem Leben drehen wird, die man meist Wechseljahre oder Menopause nennt. Der Begriff „in schlau“ (wie meine Lieblingslehrerin in der Ausbildung immer zu sagen pflegte) ist Klimakterium.

Gucken wir uns doch zunächst mal die beiden umgangssprachlichen Ausdrücke an: Wechseljahre impliziert ja bereits, dass dieser Zustand durchaus einen längeren Zeitraum umfassen kann und dass darin eine Vielzahl von Veränderungen stattfindet. Menopause ist im Prinzip ein fälschlicher Begriff, denn die Menstruation der Frau macht ja nicht wirklich nur eine Verschnaufpause, sondern hört ja gänzlich auf – weswegen Menoende im Grunde genommen richtiger wäre. Sieht aber komisch aus und ist schwierig zu lesen – vielleicht heißt es deswegen anders. 🙂

Ich finde ja immer – etwas, was man versteht und durchschaut, kann man besser „ertragen“ – deswegen fasse ich für uns alle noch mal kurz zusammen, was die oben genannten Veränderungen verursacht. Da gehe ich jetzt zunächst erst mal nur auf uns Frauen ein – die Männer sollen hier im Verlauf der Reihe auch noch zu Wort kommen.

Im Klimakterium kommt es zu einer massiven hormonellen Umstellung im Körper. Viele Hormone, die wichtigsten Botenstoffe unseres Körpers, geraten dabei in einen nahezu chaotisch (zumindest fühlt sich das so an) Umbruch. In unserem Zyklus steuert ein ausgeklügeltes Zusammenspiel verschiedener Hormone die regelmäßige Monatsblutung und unsere Fortpflanzungsfähigkeit: insbesondere die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron (auch bekannt als Gelbkörperhormon), die in den Eierstöcken gebildet werden, spielen dabei entscheidende Rollen. Weitere Steuerungshormone des Gehirns (LH und FSH) sind beteiligt, indem sie die Ausschüttung der Sexualhormone regulieren.

Mit fortschreitendem Alter neigt sich der Vorrat an Eizellen in uns dem Ende entgegen und die Eileiter beginnen, sich auf ihren Ruhestand vorzubereiten. Das hat zur Folge, dass die Produktion der Sexualhormone langsam absinkt – zunächst die des Progesterons, was zunächst einige Zeit lang einen hohen Östrogenwert zur Folge hat. Der Monatszyklus kann dadurch stärker ausfallen, manchmal auch unregelmäßiger werden. Einige Frauen bemerken in dieser Zeit ein Spannungsgefühl in den Brüsten oder fühlen sich durch vermehrte Wassereinlagerungen unangenehm aufgedunsen.

In diesem Zustand befinde ich mich beispielsweise schon seit etwa einem halben Jahr – mit netten und wechselnden Auswirkungen auf meinen Körper und mein Seelenleben. Diese Zeit nennt man Prämenopause und ist quasi die erste Phase des Klimakteriums – man hat also noch seine Regelblutung, verspürt aber schon durch den Abfall des Progesterons deutliche Veränderungen. Und teilweise erkennt man sich selber kaum noch, versteht sich und seinen Körper nicht oder fragt sich, was zum Kuckuck bloß mit einem los ist… von seinem näheren Umfeld ganz zu schweigen…

Und damit natürlich nicht genug – im weiteren Verlauf der Wechseljahre kommt es dann nämlich nach und nach zu einem Abfall der Östrogenkonzentration, was zu vielen Beschwerden im ganzen Körper führen kann: Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen/depressive Verstimmungen, Hitzewallungen/Schweißausbrüche, Haut- und Schleimhautveränderungen, Gewichtsschwankungen mit Heißhungerattacken oder Appetitlosigkeit – um jetzt nur mal einige zu nennen.

Auf einige der Symptome möchte ich in den kommenden Artikeln näher eingehen.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Menopause so individuell ist, wie alles an uns – jede Frau erlebt sie irgendwie anders und mit unterschiedlicher Ausprägung und Intensität. Generell gibt es da die sogenannte „Drittel-Regel“: so hüpft etwa ein Drittel aller Frauen eher mit Leichtigkeit durch diese Jahre, ein Drittel bemerkt bereits deutliche Auswirkungen und das letzte Drittel erlebt die Lebensphase als wirklich beschwerlich.

Und auch, wenn es so unterschiedlich ausfällt, kann man vier Wechseljahres-Typen ausmachen, die einem einen allgemein guten Weg zeigen können, wie man am besten mit seinen Veränderungen umgehen kann. Auf der Internetseite Wechseljahre-verstehen kann man einen entsprechenden Test machen: Zum Selbsttest

Laut des Tests bin ich der „Wind-Typ“ – wie witzig, wenn man mal bedenkt, dass und was ich letztens noch über mich und den Wind hier geschrieben habe… 😀

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. welcome fire ….passt, würde ich sagen, am meisten nervt mich meine Haut im Gesicht um die Augen und dass ich nun bald 2 Jahre immer stärker werdenden Haarausfall habe, dass es inzwischen reichlich kahle Stellen gibt 😵‍💫

    • Hallo liebe Tanja, klingt so, als ob Du wohl den Test gemacht hast… und was Du berichtest, klingt natürlich wirklich sehr unschön. Kann man da irgendwas machen – weiß Dein Frauenarzt/Deine Frauenärztin da eventuell Rat?
      Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag

  2. ich bin auch der Wind. Danke für den Test 🙂
    Bei mir war/ist es noch eine gewisse Unruhe, die dazu kam und aufgrund eines Tips meiner Gynäkologin habe ich meine Beschwerden super in den Griff bekommen.
    Das hatte sich dann nach meiner ersten Mammographie – die 50 ließ grüßen – aber erledigt und ich stecke nun in der Chemo und wenn ich aktuell bis zum 3685. Schaf zähle, mir die fehlenden Haare raufe oder mein Umfeld anzicke, liegt es vermutlich eher an den Nebenwirkungen der Therapie als an den Wechseljahren 😉

    Es ist so wichtig, das Thema Wechseljahre zu diskutieren, zu besprechen, aufzuklären, was möglich ist und in den Alltag zu holen. Deshalb vielen Dank dafür.

    • Liebe Andrea,
      oh ja – diese Unruhe habe ich auch, darüber werde ich noch berichten.
      Vielen Dank für Deinen kleinen Bericht – es tut mir sehr leid, dass bei Deiner Mammographie dieses Ergebnis rausgekommen bist und Du nun auf dieser Front noch mal ganz anders kämpfen musst. Soweit ich weiß, beeinflusst dies ja oft auch die Wechseljahre, also beschleunigt sie zum Beispiel. Auch noch mal ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt.
      Ich wünsche Dir von ganzen, ganzen Herzen viel Kraft, Entschlossenheit und nur das Allerbeste!!!

Schreibe einen Kommentar zu Tanja Antwort abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.