Gehirn-Entgiftung

Das Wort „Detox“ ist ja in aller Munde und ziemlich angesagt – ich kann es schon beinahe nicht mehr hören und halte zumindest nicht alle Maßnahmen (und besonders nicht die, für die man hart in sein Portemonnaie greifen muss) für besonders sinnvoll. Detox ist die Abkürzung für Detoxifikation, was ja echt (ge)wichtig klingt, und ist in der Alternativmedizin ein Ausdruck für Maßnahmen, die mutmaßliche Giftstoffe und schädliche Stoffwechselprodukte aus dem Körper ausscheiden sollen – auch Entschlackung genannt.

Ich denke ja, wenn ich mich einigermaßen ausgewogen, frisch und gesund ernähre (aber auch hier gehe die Meinungen ja stark auseinander, wie so eine Ernährung tatsächlich im Idealfall aussehen soll), mich ausreichend bewege, viel Wasser oder guten Tee trinke, genügend Schlaf bekomme… dann helfe ich meinem Körper schon ziemlich gut dabei, ungute Partikel wieder loszuwerden.

Dennoch möchte ich Euch heute als ersten Schritt eine Detox-Kur „verkaufen“ – Ihr müsst dafür aber nichts bestellen, kaufen oder Euch zusätzlich ins Haus holen, sondern vielmehr etwas weglassen.

Meine erste Idee, wie wir uns in diesen schwierigen Zeiten selber helfen und uns etwas richtig Gutes tun können ist: eine Entschlackung von den Nachrichten. Soll nicht heißen, dass Ihr jetzt alle Informationsquellen ausblenden, blockieren und vermeiden sollt – macht ja schon durchaus Sinn, im Weltgeschehen irgendwie auf dem Laufenden zu bleiben. Aber Dr. Uta verordnet Euch: Weg mit den vielen überflüssigen News, die man insbesondere über die social media-Kanäle tagtäglich um die Ohren und Augen gehauen bekommt. Facebook und Instagram (über die anderen kann ich nichts sagen, die kenne und nutze ich gar nicht) haben ja durchaus ihre Vorteile – und ich nutze sie ja auch für den Blog (Ihr dürft mir da sehr gerne folgen) – aber ich bemerke auch immer mehr, wie viel Meinungsmache, Manipulation, Falschmeldungen und vor allem Beleidigungen, Hass-Tiraden und böse Worte dort zu finden sind.

Ich erwische mich ja auch ganz oft dabei, wie ich zum Telefon greife und ziemlich sinnlos ein Reel nach dem anderen schaue oder mir die Kommentare unter einem Statement durchlese – und meistens eher frustriert und oft auch entsetzt über den Umgang, den Ton und das scheinbar bewusste In-kauf-nehmen von seelischen Verletzungen das Ding dann wieder aus der Hand lege. Ich werde sie jetzt jedenfalls mal ausprobieren – die Detox-Kur von der öffentlichen Meinung, den sich überschlagenden Sensationsmeldungen und der nachweislich gezielten Meinungsbildung. Nachrichten werde ich nur sehr gezielt an mich ranlassen und das Handy eine ganze Zeit lang nur noch fürs telefonieren und für Nachrichten nutzen – ich bin mir jetzt schon sicher, dass es mich glücklicher machen wird.

Seid Ihr dabei?

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. gute Idee,
    war noch nie bei Facebook u Instagram hab ich mal wegen nem schreibworkshop in der Pandemie eingerichtet,
    folge aber auch da schon länger niemandem mehr…..

  2. Liebe Uta, da bin ich sofort dabei! Gezielte Meinungsmache, Manipulationen, Falschmeldungen, Beleidigungen, unsägliche Hasstiraden und sonstigen Mist blende ich bereits seit längerem aus. Bin nur an seriösen, gut recherchierten, bereichernden Formaten interessiert. Das ist somit nicht nur Detox für unsere grauen Zellen, sondern (so finde ich) vor allem wichtig für die seelische Befindlichkeit. Für überflüssige belastende *Plaque* darf kein Platz sein! Es gibt soviel Gutes, Wertvolles, bildend Informatives, auf das wir beherzt zurückgreifen können (wenn wir nur wollen)!

    • Ich finde es teilweise echt schwierig, da genau zu unterscheiden und sich nicht wieder in die schillernde Meinungsmacher-Welt ziehen zu lassen – schillernd ist natürlich ironisch gemeint. Es hilft auf jeden Fall sehr, immer kritisch zu hinterfragen und social media ganz besonders!

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