In den letzten Wochen drehte sich hier im Blog ja so gut wie alles darum, wie man sich selber das Leben ein bisschen hüpfender gestalten kann – also meine Ideen dazu, wie man die schwierigen Zeiten zwar nicht verleugnen, aber zumindest in seine Schranken weisen kann, indem man sich die eigene kleine Welt bunter, fröhlicher und goldener gestaltet.
Nun steht in ein paar Tagen – wie immer ganz plötzlich – Weihnachten an. Für mich als liebend-gern-Schenkende an sich schon eine besondere Zeit – aber für mich waren die drei Tage schon immer nicht nur sprichwörtlich ein Fest der Liebe. Meine Mutter verstand es immer wunderbar, wunderbare und geheimnisvolle Traditionen zu bewahren und auszuführen – eine Gabe, die sie von meiner großartigen Großmutter erhalten hatte. Ab Mittags an Heiligabend war das Wohnzimmer für uns Kinder tabu, die Scheiben in der Tür wurden verklebt und meine Mutter bereitete den Gabentisch, die Kerzen und die Stereoanlage vor – denn zum Einzug ins weihnachtliche Wohnzimmer (immer streng dem Alter nach) wurde jedes Jahr aufs Neue die „Weihnachtsplatte“ auf den Plattenspieler gelegt. Zu Beginn hört man dort die Glocken der Christuskirche Hof, was das Zeichen zum Reinkommen war. Anschließend singt der Salzburger Knabenchor „Stille Nacht“, wobei wir uns alle um die Krippe versammelten und mit sangen.
Ich habe leider kein Datum auf der Schallplatte gefunden – aber man sieht es ja schon am Cover: die dürfte schon „etwas“ älter sein, mindestens so alt wie ich… 🙂
Leider haben wir hier zuhause keinen Plattenspieler, aber wir haben die Glocken durch eine Weihnachtsglocke, die ich selber läute ersetzt und singen – eben ohne 70er Jahre-Unterstützung von der stillen Nacht.
Ich liebe Weihnachten – die 48mal, die ich es in meiner Heimat und in meinem Elternhaus feiern durfte – und nun auch das neue Weihnachten, wo ich das Familienoberhaupt bin und das Feier-Zepter in der Hand halte. Ich liebe die Gemütlichkeit, das warme Gefühl, mit den Menschen meines Herzens schöne lange Tage zu verbringen, etwas leckeres zu essen, den guten Rotwein aus dem Keller zu holen und sich einfach daran zu erfreuen, dass die Kerzen brennen und man zusammen sein kann.
Insofern kommt von mir hier nächste Woche „nur“ ein kurzer, aber von ganzem Herzen kommender Weihnachtsgruß – ansonsten darf mein Laptop für ein paar Tage mal ein wenig Staub ansetzen. 🙂
Hallo Uta,
es ist immer wieder schön, wenn Familientraditionen fortgesetzt werden (können).
Hab´ mal kurz recherchiert: Die LP müsste von 1979 sein.
Dir und Deiner Familie ein frohes Fest und kommt gut in´s neue Jahr!
Grüße aus der Pfalz
Jürgen
Jaaa… so genau lief Heiligabend in den 1950iger Jahren ab… Türen verschlossen, seltsame Geräusche im Weihnachtszimmer… immer mal wieder die Frage vom Vater: Christkind, bist du fertig?
Dann die erlösende Glocke, und der erste Blick zum Baum…. wie wunderbar!!!!
Geschenke gab’s nicht so viel, meine Puppe, die komischerweise vor Weihnachten verschwand, lag mit neuer Kleidung unterm Baum, was für eine Freude!
Meine Eltern hatten alles damals wohl nachts vorbereitet, wir Kinder haben nichts mitgekriegt.. Baum holen, aufstellen und schmücken. .. usw.
Schön das es in den 70igern bei vielen Familien auch so gemacht wurde…. ich habe es bei meinen Kindern und Enkel auch lange so gemacht und noch heute decke ich die Geschenke mit einem Weihnachtstuch zu.. die Enkel, heute fast erwachsen, finden das das zu Weihnachten bei Oma dazugehört…
Wie schön…..
Ganz liebe Grüsse und ein frohes Fest, sowie ein gutes 2025 wünscht Ulrike😘
So schön, wie Du das erzählst, liebe Ulrike. Und wie schön, dass sich wunderbare Traditionen so fortsetzen!
Ich wünsche Dir und Deinen Lieben zauberhafte Tage und die Magie von Weihnachten
Ach, wie toll, lieber Jürgen – das passt: 1979 war ich 5 Jahre alt und natürlich kann ich mich nicht daran erinnern, wie meine Mutter in den Jahren davor die Bescherung eingeläutet hat.
Auch für Dich und Deine Liebsten die besten Wünsche und eine zauberhafte Zeit
Ach, ich liebe Weihnachten einfach und wenn ich eure Geschichten lese, wird mir sooo warm ums Herz!
Gerade heute Nachmittag habe ich meinem Mann noch mit einem Augenzwinkern erzählt, dass es für mich bis heute eigentlich keinen Zweifel an der Existenz des Christkinds geben kann, denn wenn ich abends zusammen mit meinen Eltern meinen Wunschzettel zwischen Fenster und Jalousie geklemmt hatte, war der am nächsten Tag verschwunden!!! Wer soll den denn sonst geholt haben außer dem Christkind!!?!! Es wusste doch schließlich niemand davon, dass wir den da hingeklemmt hatten!!!
Allen hier und anderswo wünsche ich von ganzem Herzen ein möglichst sorgenfreies, geruhsames und einfach wunderschönes Weihnachtsfest, Melanie
Na, da hast Du doch eindeutige Beweise für die Existenz des Christkindes gesammelt, liebe Melanie – da gibt´s jawohl keinen Zweifel mehr!!!!!
Vielleicht war Weihnachten früher doch ein bißchen entspannter. Heute gibt es so viel Hass und Gewalt in unserer Welt, das macht sehr betroffen. Da fällt es schwer, alles Schlimme vorübergehend komplett auszublenden, um mit den Lieben froh und ausgelassen feiern zu können!
Dir und Deiner Familie, liebe Uta, und allen lieben Menschen hier, ganz besonders den Kranken, Einsamen und Sorgengeplagten unter uns wünsche ich, dass Frieden, Geborgenheit, Dankbarkeit und Hoffnung in den Herzen einkehrt. Unsere Sehnsucht nach friedvollen, gesegneten Weihnachten wird nicht unerfüllt bleiben.
Ich weiß, was Du meinst, liebe Gabi – diesen Eindruck kann man tatsächlich bekommen. Ich denke aber, dass es schon immer irgendwie „schlimm war“ in der Welt – als Kind hat man es aber glücklicherweise nicht so mitbekommen. Umso wichtiger ist, sich auf das Schöne, Warme und Goldene – gerade jetzt in dieser Zeit – zu konzentrieren, auch wenn man genauer hinschauen muss
…..es fehlt ein Lied für die Weihnachtszeit
Sigrid!: Home to you
Sehr schön – vielen Dank, liebe Sabine!