Ein Geschenk für Ohr und Seele

Der gestrige Sonntag hat seinem Namen zumindest bei uns alle Ehre gemacht und so hab ich zwischendurch schön mit meinem Buch im Vorgarten gesessen. Mein Nachbar saß anscheinend auch in seiner Laube – der hört bei solchen Gelegenheiten stets so laut Musik, das ich davon profitiere.

Gestern konnte ich mich dann irgendwann tatsächlich nicht mehr aufs Lesen konzentrieren, denn ich hatte die letzten Klänge eines Liedes wahrgenommen, welches ich aus meiner Jugend kannte und auf das ich total gerne früher getanzt habe. Ich muss dazu sagen, dass ich sehr in der New Wave-Szene zuhause war und in entsprechende Clubs gegangen bin, wo man Bands wie The Cure, Depeche Mode, Propaganda oder Anne Clark spielte. Dieses besagte Lied gestern war auch oft dabei – und ich hab es geliebt… wusste aber gestern absolut nicht mehr: wie heißt es und wer hat es gesungen? Ich saß dann also da und hab mir den Kopf zerbrochen – mein Nachbar war inzwischen rein gegangen, den konnte ich nicht mehr fragen.

Also bin ich rein und hab meinem Mann die Melodie vorgesungen – völlige Ratlosigkeit auf seiner Seite und wachsende Verzweiflung bei mir. Denn plötzlich war mir dieses Lied, welches ja eigentlich fast in Vergessenheit geraten war, total wichtig. So hab ich auf den Musikportalen recherchiert, die Hitlisten dort durchforstet und wurde immer frustrierter.

Letztendlich habe ich gegoogelt, ob man „jemandem“ im Internet auch etwas vor summen kann mit der Chance, dass das Lied erkannt wird. Tatsächlich geht das sogar bei Google selbst: einfach auf das Mikro drücken und sein Bestes geben.

Was soll ich sagen?!? Mein Gebrumme wurde tatsächlich identifiziert und ich hatte das Lied wieder in meinem Leben. So am Rande- und weil ich weiß, dass Ihr neugierig genug seid ; – es handelt sich dabei um „Nowhere girl“ von der Band B Movie.

Ich bin darüber so glücklich, als hätte man mir tatsächlich ein kleines Stück Jugend zurück geschenkt. Das ist ein echt tolles Gefühl – und ich muss meinem Nachbar bei Gelegenheit dafür mal ein Bierchen vorbei bringen.

Leider nicht sonderlich scharf – aber das bin ich mit etwa 18/19 Jahren… 🙂

5 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, ich kann dir Shazam empfehlen. Einfach in die Richtung der Musik halten und Zack wird es erkannt😍
    Liebe diese App, da die mir schon oft geholfen hat.

    • Liebe Ute,
      Shazam kenne und nutze ich natürlich – diese App funktioniert allerdings nur, wenn die Musikquelle buchstäblich in deren Hörweite ist – und das war bei meinem Nachbarn dann doch deutlich zu weit entfernt und zu leise

  2. Manchmal hilft Musik, miteinander in Kontakt zu kommen. Ich wohnte vor Jahrzehnten in einem kleinen Dorf. Bei mir gegenüber war das Pfarrhaus. Ich hatte Samstags mal wieder meine 5 Minuten und habe die Musik ganz laut aufgedreht, eher Folk einer Sing- und Songwriterin. Da guckte auf einmal die Pfarrerin über den Zaun, und ich dachte, oh wei. Ich sagte, Moment, ich mach sofort leiser. Aber sie sagte: Nee, bloß nicht, ist ja genau meine Musik!!! Wer ist das? Ich hab ihr dann eine CD davon gebrannt und ihr ein paar Tage später vorbei gebracht. Daraus hatte sich eine schöne Bekanntschaft entwickelt und wir waren auch ein paar mal zur gleichen Zeit auf Juist.

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