Die Leidenschaft des Schauens

Ich liebe es ja, draußen an der frischen Luft zu sein – und wenn das halt mal nicht geht und ich innen sein muss, dann schaue ich so oft es geht aus dem Fenster. Nicht umsonst fahre ich gerne Zug und muss dabei auch auf langen Fahrten gar kein Buch dabei haben und nicht ohne Grund steht mein Schreibtisch zuhause unter der größten Fensterbank im ganzen Haus.

Und manchmal hab ich dann zum Beispiel so einen Anblick:

Es kann passieren, dass ich lange Augenblicke genau damit „vertrödele“, dass ich einfach nur gucke, mit den Augen die Vögel am Himmel verfolge, beobachte, wie die Wolken ziehen und sich dabei verändern und mich einfach so weg träume. Ohne viele Gedanken, ohne auf die Uhr zu achten.

Und was soll ich sagen? Es sind teilweise die wertvollsten Momente – denn ich habe ja nicht „nichts“ gemacht, sondern meinen Kopf und meiner Seele eine Erholungspause gegönnt. Eine sehr sinnvolle Zeit, um dann aktiv weiter zu hüpfen.

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Uta,
    wenn aus diesen Erholungsmomenten Erinnerungen werden ( weil sie einfach viel zu schön oder eindrucksvoll sind, um vergessen zu werden ) , dann geht es uns damit wie der Maus Frederick im Buch von Leo Lionni ! »Die Geschichte von der Maus, die nicht wie die anderen für den Winter Körner und Nüsse, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt, die Träume also und die Hoffnungen.« Zitat von der Zeitung „Die Welt“ … Wir alle sammeln also Zutaten für einen Seelenbalsam, den die Menschen in dieser Zeit unbedingt brauchen !!!

    • Liebe Susanne,
      da hast Du so Recht – und wie schön, dass Du eins meiner Lieblings-Kinderbücher nochmal zur Sprache bringst. Ich habe über Frederick hier im Blog auch schon mal einen Artikel gefunden, weil wir uns an dieser wunderbaren Maus ein echtes Beispiel nehmen können!

  2. Du sprichst mir aus der Seele, ich schaue auch sehr oft aus dem Fenster oder vom Balkon aus auf die wunderbare Landschaft, die mir geschenkt wurde.
    Schade, dass man in einem Kommentar kein Foto posten kann 😉

  3. Liebe Uta, solche Augenblicke mag ich und genieße sie sehr! Dieses scheinbare, für manche Menschen leider sogar „nutzlose Nichtstun“, dieses verzauberte Innehalten und sich Verlieren in einem magischen Moment, ist für mich Seelenfutter pur und tut soooo gut. Da bin ich wirklich immer auf Empfang.

    Auch bin ich seit jeher sehr gerne mit der Bahn unterwegs (auch zur Sandbank nach Norddeich-Mole), lasse dann begeistert meine Blicke über Landschaft und Himmel wandern, fühle mich vollkommen gelassen und entspannt. Es sei denn, in der Nähe nutzen Mitreisende leider sehr ausgiebig und laut ihre Mobilflat, um ihr Privatleben auszubreiten, dann klappt’s mit Wegträumen nicht mehr und sogar Buchlesen ist nicht machbar.
    Dir und allen hier immer wieder eine federleichte, glücklich machende Auszeit. :-))

    • Ja, liebe Gabi – manchmal gibt es leider Augenblicke, die man leider nicht überhören kann… ich bin da auch viel zu empfänglich für und sehr empfindlich in Bezug auf nervige Geräuschkulissen…

  4. „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen.“
    Astrid Lindgren

    Mir hat man früher oft gesagt: ‚Du sitzt ja schon wieder nur da und starrst Löcher in die Luft. Mach mal was.‘
    Heute bin ich sehr froh, dass ich es mir mein Leben lang bewahrt hab.

    • Genau! Diesen Spruch habe ich in meiner Kindheit auch sehr oft hören müssen. Da konnte ich mir zum Glück aber immer treu bleiben und habe mir bis heute genussvoll träumerische Auszeiten bewahrt. :-))

    • Ganz genau, Du Liebe! Über diesen genialen Satz meiner persönlichen Heldin hab ich hier ja auch schon einen Artikel geschrieben – er drückt exakt das aus, was ich meine…!

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