Der Sommerklumpen

Wie Ihr wisst, bin ich ein riesengroßer Fan der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren – wobei: sicherlich hat diese Frau Kinder über alles geliebt und ist Zeit ihres Lebens im besten Sinne selber eines geblieben. Dennoch sind ihre Bücher auch für Erwachsene. Denn sie sind wahrscheinlich nicht mehr sonderlich zeitgemäß und ich fürchte, dass die Generation meines Nachwuchses und jünger sich nicht mehr so sehr mit der Sprache der Bücher identifizieren können – aber sie berühren einfach das Herz. Und wenn man mal von den absoluten „Heile-Welt“-Szenarien im Schwedengewand wie teilweise bei den „Kindern aus Bullerbü“ oder „Madita“ absieht, so hat Astrid Lindgren schon immer auch sehr viel Tiefgründiges und Schwermütiges in ihren Werken mit behandelt. Sei es den Tod in „Die Brüder Löwenherz“, die Einsamkeit und die Sehnsucht nach Liebe wie in „Mio, mein Mio“ oder auch etwas versteckter in „Pippi Langstrumpf“ – oder auch ganz offen tief traurig wie in meiner Lieblings-Kurzgeschichte „Klingt meine Linde“, die ich Euch beim nächsten Mal vorstellen möchte.

Heute geht es um mein persönliches Lieblingsbuch von Astrid und das ist eindeutig „Ronja Räubertochter“. Ich liebe die sorgfältig und toll beschriebenen Charaktere dieses Buches, die sicherlich oft falsch handeln – wie zum Beispiel Ronjas Vater Mattis, dessen Sturheit seinem verfeindeten Räuberkonkurrenten gegenüber seine Tochter mit dessen Sohn in den Wald treibt. Einfach eine wunderbare und ehrliche Geschichte über Freundschaft, Familie und innere Konflikte. Mit der großen Erkenntnis, dass es nicht immer nur Gut und Böse gibt und dass sich Menschen ändern können. Für Eltern hat dieses Buch einen hohen Erziehungswert, da es den Kindern zum einen auf absolut phantasievolle Art Naturverbundenheit beibringt und daneben die so wichtige Aussage, dass es im Leben nicht immer darum geht, das Richtige zu tun, sondern dass man auch mal Fehler machen darf. Und das ist eben das Tolle: das können nicht nur die kleinen Leser lernen, sondern eben auch die erwachsenen.

Alleine in diesem Zitat steckt so viel Weisheit und Klarheit drin, dass meine Seele sofort Gänsehaut bekommt.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Das ist so ein schöner Spruch!
    Ich halte es im Moment wie Frederick, die Maus, und sammle Sonnenstrahlen für den Winter, die ich dann wohl dosiert an trüben Tagen rausholen kann.
    Die Message in diesem Kinderbuch ist auch einfach großartig.
    Genießt den Spätsommer, liebe Grüße Christina

    • Über Frederick hatte ich hier ja auch schon mal einen Artikel geschrieben, liebe Christina. Der macht es tatsächlich auch komplett richtig! 🙂

  2. Ich liiiieeebe diesen tollen Film seit meiner Kindheit! Ich weiß gar nicht, wie oft ich ihn schon geschaut habe. Sogar ein paar mal mit meinen eigenen Klassen.😉 Als Jugendliche wollte ich sogar immer meiner Tochtet den Namen Ronja geben, wenn ich mal eine bekomme. Jetzt habe ich drei Töchter (12, 10 & 2), aber es sind Finja, Romy und Freya geworden und doch nicht Ronja.😆 LG Svenja

    • Ich finde, Du hast Dich bei den Namen Deiner Töchter großartig an einer „Ronja“ drumherum gearbeitet – sie klingen ja wirklich ähnlich. Und ich bin sicher: mit Dir als Mutter besitzen sie sowieso das goldene Herz einer Räubertochter

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