Trotzige Entschlossenheit

So ein wenig hab ich es ja schon kundgetan – dieses Jahr fordert meine komplette psychische Grundstabilität (die glücklicherweise tatsächlich sehr stabil ist!) bis weit über die Grenzen hinaus… so viele Menschen, die mir lieb und teuer sind, musste ich in den letzten Wochen und Monaten an einen anderen Ort ziehen lassen. Und anderen Personen, die mir sehr am Herzen liegen, geht es gesundheitlich im Moment sehr schlecht – und/oder kämpfen mit harten Schicksalsschlägen.

Dazu die allgemeine Situation, die mir als geselligem Mensch, der es einfach braucht, zu umarmen, körperlichen Austausch zu erfahren, sehr schwer fällt – und solche Nachrichten wie aus Trier… das alles ist einfach mehr, als meine Seele ertragen kann. Sie hat ihre Türe verschlossen und winkt mir durchs Fenster mal zu, um mir zu zeigen: Ja, ich bin noch da, aber das mache ich einfach nicht mehr mit – sag Bescheid, wenn die Zeiten wieder besser sind, dann komme ich wieder raus!

Vielleicht klingt das noch einem zu einfachen Weg – und nach feigem Verdrängen – ich hab da aber eigentlich gar nichts zu zu sagen: meine Seele führt da so eine Art Eigenleben und macht, was sie will! Nicht zuletzt deswegen passt sie ja auch so gut zu mir!

Ich sehe es aber auch ein bisschen wie Pippi Langstrumpf, die zu der Aussage, dass der Sturm draußen immer stärker wird, meint: „Macht nichts – ich auch!“ Und manchmal ist es einfach die beste Taktik zum Gegenangriff: Rückzug, sich einigeln und schlicht, aber ergreifend: nicht zusammen zu brechen!

Das mache ich mit einer trotzigen Entschlossenheit – und die warmen Lichter der Adventsbeleuchtung geben dazu ihr zwinkernden Einverständnis… ich lasse mich nicht klein kriegen – ich bleibe so stark, wie es eben nur geht: damit helfe ich meinen Liebsten auch gleich mit und das ist das Mindeste, was ich für sie tun kann!

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    manchmal muss es einfach sein, dass man sich zurückzieht wenn das eigene Pöttken zu voll ist oder gar droht über zu laufen. Da kann man sich nicht noch um die Suppe der anderen kümmern! Ich spüre gerade selbst wie befreiend es sich anfühlt eine „Baustelle“ die heftige Anstrengungen, Emotionen, Herzblut und Herzschmerz verbraucht hat, beendet ist und der Blick nach vorn geht.
    Ich vermute auch, dass du mit Examen, Job, Familie, etc. genug eigenes zu tun hast … außerdem heisst ein vorübergehender Rückzug ja nicht, dass du nicht zurückkommst. Tanke gerade in der ruhigen Winter/Weihnachtszeit Kraft und Energie für die Dinge die vor dir liegen!!

    lg Dieter

    • Vielen Dank für Deine bestätigenden Worte, lieber Dieter!
      Ich freue mich sehr für Dich, dass Du eine große Baustelle abschließen und somit bestimmt gelassener in die Zukunft schauen kannst! Ohne dicken Ballast lässt es sich eben wesentlich besser und leichter hüpfen…
      Schöne Weihnachtstage und einen glücklichen Start in ein glückliches, gesundes 2021!

  2. Liebe Uta, was Du gerade beschreibst, kennen sicher viele von uns. Manchmal häufen sich traurige, schmerzhafte Ereignisse und seelische Verletzungen dermaßen, dass wir für den Moment einfach nur noch kraft- und ratlos sind. Wir suchen Schutz bei uns selbst und unseren Lieben, denn dies bringt die einzig verlässliche, wärmende Gewissheit, dass auch die Zeit zum glücklichen Hüpfen wiederkommen wird.
    Ich motiviere mich dann zum „JETZT ERST RECHT“, indem ich nicht nur das belastende „Seelenpäckchen“ mit mir rumschleppe, sondern mir ganz bewusst und dankbar vor Augen führe, was mein Leben sogar in schweren Zeiten so einzigartig und besonders macht.
    All das, was wir als positiv und beglückend empfinden, in großen Lettern auf ein ganz besonders hübsches Blatt notieren und gut sichtbar an schönem Platz daheim aufhängen.

    • Schöne Idee, liebe Gabi – für den großen Zettel fehlt mir derzeit tatsächlich die Kraft und Zeit… klingt bescheuert, aber wenn selbst das zuviel ist, dann heißt das ja schon was…
      Ich halte mich gerade an dem Gedanken fest, dass es auch wieder andere Zeiten geben wird – denn das ist ganz sicher! Und es gibt eben Zeiten zum hüpfen – und Zeiten zum Kraft dafür tanken

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