Momentan arbeite ich ja wieder auf einer Station im Krankenhaus und wir müssen während der gesamten Schicht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Und beim Einkaufen fällt es mir natürlich auch immer wieder auf: bei Menschen mit Masken im Gesicht kann man ganz schlecht erkennen, in welcher Stimmung sie gerade sind.
Während der Arbeit – also wenn man mehr mit den Personen zu tun hat und nicht nur seinen Einkaufswagen eilig vorbeischiebt – wird es mir immer besonders deutlich, wie sehr ich mich die ganze Zeit darum bemühe, die Gefühlslage meines Gegenübers zu deuten: anhand der Tonlage, der Körperhaltung und der Augen. Aber oftmals muss man schon genau beobachten und ich bin mir sicher, dass ich da auch schon bestimmt die eine oder andere Fehlinterpretation im Kopf hatte.
Ich fand es ja schon jeher total wichtig, dass ein Lächeln nicht nur die Mundwinkel verzieht, sondern dass es bis in die Augen steigt: bei einem echten, von Herzen kommenden Lächeln, strahlt von demjenigen einfach etwas aus – als würde im Gesicht mal kurz die Sonne aufgehen. Wenn man so angelächelt wird, dann kann es ganz schön warm im eigenen Bauch werden und man fühlt sich gesehen, wert geschätzt und direkt ein bisschen besser.
Das Lächeln – so wie ich es gerade beschrieben habe – ist für mich mit die wichtigste Kontaktmöglichkeit zwischen den Menschen. Denn es trifft direkt ins Herz, geht übers Blut durch den ganzen Körper und landet letztendlich im Gehirn, wo die Produktion der Glückshormone angekurbelt wird. Das ist jetzt sicherlich nicht wissenschaftlich fundiert und medizinisch auch nicht korrekt – aber erfahrungsgemäß geht es genau so!
Umso wichtiger finde ich dieses echte Lächeln dann eben, wenn man eine Maske vorm Mund trägt und mein gegenüber daran nicht erkennen kann, dass ich ihm gerade etwas Gutes tun möchte und ihn anstrahle. Glücklicherweise hat man mir letztens bereits bestätigt, dass meine Augen durchaus mein Lächeln erzählen und dass meine Botschaft bei meinen Mitmenschen ankommt. Sehe ich auch an den Patienten, die mir ins vermummte Gesicht schauen und zurück grinsen.
Ganz eindeutig sieht man bei Dir das Lächeln in den Augen!
Ich muss eine Maske Gottseidank in der Regel nur beim Einkaufen tragen, bemühe mich aber auch (meistens) unter der Maske zu lächeln. Das, zusammen mit ein bisschen Rücksichtnahme, Platz machen, den anderen vorbei lassen etc. macht im Alltag schon eine Menge aus.
Absolut, das finde ich auch, liebe Claudia! Und schön, dass Du auch so ein lächelnder Zeitgenosse bist!
Ich bin froh, dass das Lächeln auch mit Maske erkannt wird. Das habe ich in einer Bibliothek auf sehr angenehm zurückhaltende Art erleben können. Dort haben zwei ziemlich gut erzogene Kinder, das Guckckk -Spiel aus dem Kinderwagen heraus mit mir gemacht. Die Zwillinge erlangten meine Aufmerksamkeit durch intensives Beobachten meiner Person. Als ich sie dann anlächelte, fing das Spiel mit den Augen an. Sie zappelten und juchzten vor Freude, so dass sie auch ihrer viel beschäftigten Mutter (Zwillinge eben) ein Lächeln in die Augen zauberten.
Das hätte ich bestimmt nicht mehr erinnert, wäre es heut nicht dein Blog Thema.
Liebe Grüße
Sabine
Sehr schöne Geschichte, liebe Sabine – und ich sehe Dich gerade vor mir, wie Du mit den Kleinen schäkerst!!!! 🙂