Darum bin und bleibe ich ne Jecke…

Heute an diesem Tag blutet seit mehreren Jahren mein kleines Herz – es ist Rosenmontag und ich bleibe völlig unterschunkelt, ohne Konfetti in den Haaren und trage meine stinknormalen, langweiligen Klamotten und kein Kostüm. Dabei bin ich ja eine närrische Niederrheinerin und habe in der Vergangenheit nichts lieber und ausgiebiger gefeiert als den Karneval. Der Vorort von Krefeld, der meine Heimat war, steht Köln, Mainz und Rio de Janeiro in dieser Beziehung in nichts nach. Die Menschen dort lieben es einfach, diese bunte, fröhliche Tradition eine Woche lang zu leben, super friedlich nebeneinander und miteinander zu tanzen, zu singen und alte Freunde/Bekannte zu treffen.

Mit den Geburten meiner Kinder, beruflicher Verpflichtungen, die weite Entfernung, vielen Verpflichtungen und immer mangelnder Zeit musste ich nun schon so lange auf diesen Ausnahmezustand verzichten, dass ich fast das Gefühl habe, ich bin jetzt einfach rausgewachsen. Mal sehen, was die kommenden Jahre (zum Beispiel, wenn ich das Examen meiner Ausbildung endlich in der Tasche habe und dadurch freier bin) da so bringen und ob ich mich nicht doch wieder ins Hüpf-Getümmel stürzen kann.

Mit das Schönste für mich am Karneval ist tatsächlich das verkleiden: ich habe es geliebt, in eine Rolle zu schlüpfen und auch da habe ich es stets möglichst perfekt gemacht: alles musste passen, vom Nagellack über den Ring bis zu den Strümpfen und die Perücke, den Hut oder die Schuhe. Das ganze Jahr über habe ich mir bereits Gedanken über mögliche Verkleidungen gemacht und Beute dafür gesammelt – denn ich bin an jedem Tag als etwas anderes losgezogen. Und meistens hat das Kostüm auch irgendwie mir entsprochen – ich war also nie Prinzessin, Elfe oder Einhorn – sondern mehr sowas wie Piratin, Hexe oder Punk….

Es hat doch was, mal ein paar Eigenschaften aus sich rauszuholen, die sonst nur in einem rumschlafen – oder mal ganz anders zu sein als sonst… wir spielen in unserem täglichen Leben so viele verschiedene Rollen – da darf es doch auch mal ein wenig schräg, außerhalb der Norm und verrückt sein… 🙂

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