Der gefühlte Frühling

Äh, okay… im Radio hab ich letztens schon gehört, wie die Moderatoren nach dem Motto „Bilde melde Dich“ den Frühling als vermisst gemeldet und gesucht haben, wo der Gute denn abgeblieben ist. Sicherlich macht das derzeitige Wetter mit den immer wieder vorbei schauenden dunklen Wolken, den Regenschauern, den kühlen Temperaturen und dem morgendlichen Freikratzen der Autofensterscheiben nicht gerade die dicksten Frühlingsgefühle. Zumindest nicht so automatisch: also so wie an diesen prallen, sonnigen Tagen voller Blumenduft und Vogelgezwitscher, an denen schlechte Laune einfach absolut keine Chance in unseren Köpfen hat und man gar nicht anders als wie frisch verliebt ins Leben durch die Gegend zu hüpfen.

Im Moment muss man sich den Frühling schon gezielt ins Herz holen. Und das geht die Augen betreffend am besten mit Farben: wie eben mit einem gelben Rapsfeld (siehe Artikel von vorgestern) oder mit diesem satten grün überall.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht – aber ich empfinde dieses Frühjahr als ganz besonders grün. Liegt vielleicht daran, dass wir ja viele Jahre auf Juist gelebt haben, wo man die Jahreswechsel immer nicht soooo doll mitbekommt wie auf dem Festland. Aber wir leben ja schon das zweite Jahr hier und ich kann mich nicht erinnern, dass der Wald hinter unserem Haus 2018 auch so dermaßen „explodiert“ ist. Bin letztens mit meinen Kindern dadurch spaziert und da brachen die ersten Knospen aus den Zweigen – etwa zwei Tage später waren plötzlich alle Bäume so voller Blätter, alle Büsche waren grün und auch der Boden so bedeckt mit frischen Pflanzen, dass man vom alten Herbstlaub nichts mehr sehen konnte.

Ich bin da aber wohl auch wie ein Kind: mich bringt der Frühling jedes Jahr aufs Neue zum Staunen, Wundern und Herz überlaufen. Wenn ich dieses pure Leben um mich rum erblicke, rieche, höre und spüre – dann ist das wie ne goldene Einladung zur Hüpf-Party…! 🙂

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ja,auch hier bei uns im Süden ist es so explosionsartig Urwaldmäßig grün geworden!
    Wir haben heute Abend noch vor unserem Lavendel gestanden und uns gewundert wie üppig grün der schon ist.(Abgesehen von dem ganzen Urwald drumherum)
    Ich finde das Maigrün einfach nur fantastisch,da freut sich die Seele 😀
    Und Abends kommen jetzt unsere frisch erwachten Stachelritter und fressen uns förmlich die Haare vom Kopf…
    LG aus dem bayrischen Urwald 🙂

    • Ha, schön, dass es nicht nur mir alleine so geht und ich wieder befürchten muss, dass meine Eindrücke einzig und alleine aus meinem verdrehten Kopf kommen…!!!
      Ganz liebe Grüße – auch an die Igelfamilie!!!!

  2. Wenn es denn mal eine Familie wäre.
    Die kloppen sich ums Futter.
    Hast du schon mal kämpfende Igel gesehen?
    Die rammen sich regelrecht von der Terasse bei uns.
    LG 🙂

  3. Liebe Uta, auch hier wurden Garten und übrige Natur quasi von jetzt auf gleich üppig grün trotz der bereits großen Trockenheit im Februar, März und April. Der tolle „Ostersommer“ mit teils 25 Grad C brachte wirklich alles zum Blühen, selbst Rosen und Lavendel haben schon dicke Knospen.
    Sorgenwermutstropfen in unseren Herzen: Akeleien, Bellies, Hornveilchen, Vergissmeinicht, Ginster, Rhododendron und Spornblumen geben alles, aber leider besuchen nur vereinzelte Hummeln und noch mal deutlich weniger Bienen als in den vergangenen Jahren die verschwenderisch einladenden Blüten. Wir hoffen, dass sich die Bienenbestände wieder erholen können, damit wir dann vor lauter Freude darüber noch viel mehr die „Frühlingsglückshormondusche“ genießen können!

    • Oh, ja… liebe Gabi, die wenigen Bienen/Hummeln usw. machen mich auch ganz schön sorgenvoll… mag gar nicht an die Unkenrufe der Wissenschaftler denken, die uns eine düstere Zukunft voraussagen, wenn das mit den fliegenden Brumseln so weitergeht… 🙁

  4. Ja, das wird noch schwierig! Ohne Bestäubung werden z.B. Obst und Gemüse rar und die Preise ins Astronomische gehen. Ganz abgesehen davon, dass ein blühender Garten ohne die kleinen Brummer irgendwie „unvollkommen“ und einsam wirkt, wenn ich nicht gerade dort rumhüpfe. :-))
    Habe im Kübel bereits Wildblumen ausgesät, die sollen im Sommer womöglich noch Wildbienen anlocken und durchfüttern. Mal sehen, ob’s was bringt!

    • Liebe Gabi,
      ja, das habe ich auch gemacht – habe ja leider keinen großen Garten, aber wir haben ganz viele Blumen in großen und kleinen Kübeln aufgestellt und hoffen auf ganz viele Besucher… 🙂

  5. Jeder kann etwas dafür tun,das die Brummer nicht verschwinden.
    Pflanzt Bienenweiden,baut Insektenhotels,kein Gift jeglicher Form im Garten ausbringen,einfach mal ein Stück Wiese wachsen laßen,nicht jedes „Unkraut“ rupfen und den Garten auch mal unaufgeräumt laßen…
    Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen,sie kommen und brummen was das Zeug hält!
    Ein Leben ohne Insekten ist so gut wie unmöglich.
    LG 🙂

    • Dass mit dem Insektenhotel habe ich letztens auch gesehen und mir schon für unser Grundstück überlegt… und auch so versuchen wir alles, damit wir ganz viel Gebrumme um und haben!

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